Tagblatt der Stadt Biel, Band 34, Nummer 130, 3. Juni 1896 IIIF issue linkEidgenossenschaft [ARTICLE]

Eidgenossenschaft

/ — 8 DBVBundesverfammlung. (Sigung vom 1. Juni 1896.) Montag nachmittags 3 Uhr Haben fichH beide Räte zur ‚ordentlichen IJunijejjion im alten Bundespalai3 eingefunden. Im Ständerat midmete der Vorlikende, JordanMartin (Waadt), den verftorbenen Nationalräten Gäni, DecolIogny, Cihmann und Bundesrichter Cornaz in der Eröffnungsrede einen kurzen Nachruf, morauf zur NeubefteNlung des Bureaus gefchritten wurde. Zum Präfidenten rückt der bisherige Vizepräfident, Hohl (Appenzell N.-Ith.) vor; jeine Wahl erfolgte einftimmig. Als Vizepräfident wird mit 33 von 36 Stimmen Othmar: Blumer von Zürich gewählt, al8 Stimmenzähler die bisherigen, Kobert (Neuenburg) und Hildebrand (Zug). Das3 zweite Traktandum, Korreftion der Emme von Kirchberg bei Burgdorf bis an die berni[dh-folothurnihe Kantonsgrenze mit Kreditforderung von Fr. 685,000, wird ohne Disfuffion nach) den Anträgen des Bundesrates erledigt. Hierauf wird die Sikung aufgehoben. Dienstag: Wiefe-Korrektion. Im Nationalrat eröffnete Stodmar (Bern) die Sigung mit einem warmen Nachruf an die feit der lebten Seffion verftorbenen Mitglieder Häni, Decollogny, EihHmann und Bundesrichter Cornaz. Muf der Tagesordnung fteht zunächft: Wahlaktenprüfs ung. Referent Brenner (Bafel) erfucht um Verfchiebung des SGe]häfts für eine Halbe Stunde, da noch einige Akten fehlen, worauf der Kat zur Nenbejtelung des Bureau3Z IHreitet, was eine gute Stunde Zeit beanfprucht. — Das Ergebnis der Wahlen ijt folgendes : Präfident (abfolutes Mehr 51) Gallati (Glarus) mit 80 Stimmen ; ferner erhielten KXeel (St. Gallen) 14, Curti (Zürich) 4 Stimmen; ' Vizepräfident (abjolutes Mehr 52) Keel (St. Gallen) mit 63 Stimmen; Curti (Zürich) erhielt 34 Stimmen ; Stimmenzähler Zimmermann (Bern), Good (St. Gallen), Mojer (Zürich), Thelin (Waadt) — bisherige — falt einftimmig. Nach kurzem Iteferat der Wahlaktenprüfungsfommiffion wurde fodann ohne Widerfpruch die Wahl von Prof. Roffel im juraffi[cdhen Sübdkreis validiert und der Gemählte fofort in'8 Selübde aufgenommen. Damit find die Traktanden für heute er] Höpft. Der Borjigende ermahnt noch die verfchiedenen vorberatenden Kommifz jionen zu fleißiger Arbeit, damit die Verhandlungen des Rates möglich|t gefördert werden fönnen, morauf die Sikung aufge hoben wird. Einziges Ge[Häft für Dienstag: Auskieferungsvertrag mit Defterreich-Ungarn. — Einführung des Poftitücdverfehrs mit Para: guay. Dom 1. Juni an Fönnen Poftftüce ohne Wertangabe und ohne Nachnahme biz zum Gewicht von 3 Kg. nach Bara-

guay zur Beförderung angenommen werden. Der Verkehr mird durch die deutfchHen und argentinifhen Poften vermittelt. Die Leitung der Sendungen erfolgt über Hamburg und Bremen. Seder Sendung find 4 Zoldeklarationen beizugeben. Die Taxe für eine Sendung biz 3 Kg. beträgt Fr. 5. 60. — Einzugsmandatdienft, Wegfall der Stempelmarfen im Kanton Uri, Infolge Aufhebung der Stempelmarfen im Kanton Uri find Einzugsmandate in diefem Landesteil einer fantonalen Gebühr nicht mehr unterworfen. — Landesausftelung. Dem VernehHmen nach wird die Vereinigte Bundesverfammlung Ende der zweiten Sef{fionswoche der Landesausftelung ihren offiziellen Befuch abftatten. Die Landesausftelung zählte am Sonntag 28,000, das Schweizerdorf 15,130 Befucher. Gefamtbefucherzahl im Monat Mai 380,000. — Schweizerifche naturforfhende Sefelfchaft, Die 79. Jahresverfammlung findet vom 2,.-5. AMuguft nächfthin in Zürich ftatt. Die naturforfhende Gefellfdhaft von Zürich, die ältefte der Schweiz und eine der älteften mwiffen= {chaftlihen Gefellfhaften des Kantons, feiert zugleid) ihren 150=jährigen Beftand. Um die Zahl der Teilnehmer rechtzeitig zu kennen und die Anordnungen darnach treffen zu können, wird erfucht, his {päteftenz den 15. Juli eine allfällige Teilnahme anzuzeigen. € werden eine bejhränkte Anzahl Freiquartiere in PrivathHäufern zur Verfügung geftellt. — Die abeffynijchen Prinzen, von denen um Neujahr jo viel die Rede war, find gegenwärtig auf Koften der italienijchen Regierung in einem Penfionat in Turin untergebracht. 3 {iteht unmiderleglihH felt, daß Italien aus dem Prinzen Sugfa einen abeffynifchen Kronprätendenten machen wollte, der aber natürlich, einmal zur Gerrfchaft gelangt, unter italieni{her Botmäßigkeit Hätte {tehen folen. €3 wär' zu fhön ges wefen, e8 hat nicht folNlen fein.

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