Tagblatt der Stadt Biel, Numero 194, 18 luglio 1865 IIIF issue linkEidgenossenschaft. [ARTICLE]

Eidgenossenschaft.

-. Die Sefchlüffe. des National- und Ständerathes, betreffend die fhweizerifhe Bundesreform, werden. vom größten Theil der vaterländifchen. Preffe mit ftillfchweigender. Zujtimm‚ung. aufgenommen. Das Volt felbft. als foldhes befümmert {ich im Ganzen. fehr wenig um die, Sache. Die fünftliche Agitation, die da und dort wachgerufen werden will, verfängt nicht, und: ‚wird, diesmal überhaupt, nicht verfangen. Es ijt das eine yanz. eigenthümfliche Erfcheimung. Wenn man zurücdentt an: die, vierziger Fahre, an die Zeiten, vor. und, nach ‚dem Sonder: bund, wie da für ein‘ gewaltigz®- politifches Sähren. durch, die ganze Nation ging, und, Heute. diefe cheinbare Skeichgültigkeit, {0 'ijt. man faft verfucht zu der Annahme, als ob das. VBolf in den legten. 20 Yahren in feiner politijden Reife rückwärts gefommen. Dem ift jedoch nicht fo. Der Unterfchied zwifchen ‚ehemals und Heute dürfte vielmehr darin zu. fuchen fein, daß. vor Schaffung des neuen Bundes große Kardinalfragen zu erfedigen. waren; das- Bundesgebäude mußte fo zu fagen von Orund‘. auf neu aufgeführt werden. Heute gilt's‘ bloß einer" ‘Nehodation; einige Fenfterfcheiben werden: frife cingefett, neue‘ Dachziegel angebracht, vielleicht auch eine FrifhHe Treppe‘ ‚für fommende Bindesbarone erftellt und‘ das Oanze nad) der. neuen Mode angeftrihen ; der alte Bund mit feiner Baft8‘ aber bleibt: ' ; | Wäre auch nicht recht, ein Gebäude völlig nitderzureißen, bas 17: Jahre Lang: fo gute Dienfte gethan, Schuß und Schirm in guten. und böfen: Tagen gewährt und‘ überhaupt wohnlicdy' und‘ Fomlich "eingerichtet war. So weht auch in den! höhern eidgenöffifchen Kreifen ein ganz fubtiles Revifionsküftchen. (E8&: jind zwar noch drei volle Monate, bis dag Verbefferungswerf: von; der‘ Bundesverfammkung definitiv zur Hand‘ genommen‘

werden foll; wenn Helvetia und Oritliverein fi gehörig rühren, wäre c8& immer. noch möglich, daß die Rebifion in" andere Hände fäme;; doch wird aiıch dann nicht große Mevolution zu befürchten fett. Es ift wirklich Fein ernfter Orund dazit vorhanden. — Hauptverfämmlung des ihweizerifchen‘ Zypographenbundes auf 6. Auguft in der Stadt Bern angefegt. ; — ad) dem jiüngften, das Fahr 1864 umfaffenden Gent ralbericht über die deutfchen Hülfsvereine- in der. Schweiz bes‘ ftehen deutfche Hülfsvereine in Zürih, Bern, Bafel und Senf. Sie hatten 1864 eine Gefammteinnahme von 756 ) Fr. gegelf eine Gefanmtauggabe von 5109 r. Für Reifeunterftügungen wur: den verausgabt 2612 Fr., für Krankenpflege 354 Fr., für miliennoth 1141 Fr. Ueber die Hälfte der Unteritügten hörten dein Handwerterftande an; die nächftgroße Zahl Liefe Literaten, Lehrer, und Künftler; danır erft fommen Kaufleut Zwei Drittel der Unterftüßten waren aus Siddeutfhland ) zwei Fünftel aus Baden und Würtemberg. Die dentfchen V eine haben fi jeßt unter dem Vorort Zürich zu einem Centralverein gebildet und mahnen alle deutfhen Regierungen und Stände zu Seldbeiträgen. Würtenrberg hat fürzlih einen Credit von 3000 fl. zu diefem Zweck bewilligt. x — Ueber die Weltaugftelung in Paris im SKahr 1867 berichtet die Berner-Zeitung folgendes Nähere die Schweiz be treffend: In der landwirthfchaftlichen Abtheilung wird der Schweiz win Raum von 35 Meter Vänge auf 5 Meter Tiefe zur Verfügung. geftellt. Sämmtliches ieh muß aber während der ganzen Dauer derfelben, alfo volle 7 Monate, auf Koften der Eigenthlüimer dort verbleiben. Der Ausfteller fan jedoch feine Waare verfaufen, wenn jedes abgehende Stück wieder durch ein anderes erfegt wird; vorher darf e& nicht zurücgezogen werden. Diefe Abtheilung wird. indeß förmlich einen Weltmarkt bilden und wahrfcheinlich werden die Schweizerzüchter ji jtart betheiligen, da ihnen der (ängft bewährte Ruf einen guten und jidhern Abfag ihrer Waare in Ausijidht ftellt. Einen . ganz befondern Werth icheint die Augftellungs" Kommiffion darauf zu fegen, daß aud) eine Schweizerfennerei dabei errichtet werde, weldhe ihre Produkte, wie Mildh, Butter und KNäfe dem zuftrömenden Publikum verfuufen würde, Da bei gefälliger nationaler Ausftattung ein majfenhafter Zulauf nicht augsbleiben fanı, jo wird fich wohl ein Unternehmer hiefür finden, zumal derfelbe mit Sicherheit auf einen rafhen und großen Abfag feiner Erzeugniffe rechnen darf. Der Ausitelungs-Fommiffion wäre ferner angenehm, wenn jich einige Arbeiter, mic Hokzichnigker, Stiderinnen, Strohflechterinnen 2Cc. entjchließen könnten, während der Dauer der Ausftellung im Palafte felbft zu arbeiten, wozu ihnen ein cigener Pla angewitfen und wo fie ihre Arbeiten {o vortheilhaft als möglich verwerthHen Fönnten. Für billiges Unter: fomımen würde die Kommiffion fefbft die nöthigen Schritte thun ; dagegen hätten diefe Arbeiter auf eigene Koften zu leben. Bern, + Nach. der vom Regierungsrath genehmigten Rech nung der HyYpothekarkajfe für 1864 betragen die Einfchüffe des Staates bie Ende 1864 zufammen Fr. 6,915,252 der Nein: ertrag Fr. 265,938 oder ungefähr 3,85 Proz. der Finfhüffe. — Der Regierungsrath hat in Betreff der VerleiderAntheile von Bußen, weiche in Folge Ucbertretungen von Vers boten zum Schuß von Privat- und OGemeindecigenthum be: zogen werden, entchieden, e& Jeien die Vandjäger gleich den übrigen Bürgern zu halten, d. 9. fie feien zum Bezug diefer Bußen-Antheil berechtigt... — Der Sefundarfehule in Schüpfen wird der Staats beitrag von Fr. 1700 auf neue 6 Fahre zugefichert. — Die Anftelung des Heren Profeffor Alb. Schaffter wird auf feinen Wunfh in dem Sinne umgeändert, dar er der Verpflichtung, theologifhe VBorlejungen zu halten, enthoben und bloß zum außerordentlichen Profeffor der vomanifchen Sprachen und Viteratur an hiefiger Hochfchule ernannt wird. Die ErziehungsSdireftion hat für den Fall, daß theologifche

Borträge in franzöfijdher Sprache nothwendig werden, Die: erForderiiche Börforge zu ‚treffen. ! "Slatüs. In Glarus ‚Abjchlag der -F abe % ; Solothurn. Die Familie Geßner in Bürid) hat, Erinnerung ihrer jolotHhurkterifchen Abftam mung au® Son einem Ahnherru, der zur Zeit der Reformation von Solothurn augmwanderte, für proteftantifch=religiöfe Zwecke gegründeten Familtenfonde, der proteftantifchen Kirchgemeinde der Stadt So(othurn 1000. Fr. in baar für den Kirchenbau überfendet, , Vegten Sonntag hat fich auf dem Weißenftein ein Jura- \ Zlargan. Die Kurlifte in Baden weist bie S, Juli die SGäftezahl 3466 auf. — Am 14, d. M. Feuersbrunit in WallbachH wobei ein großes Strohhaus in Flammen aufging. — Die Direktion der (andwirthfchaftlidhen Schule in Muri wird mit denjenigen Zöglingen der obern Klajfe, deren Eltern dazu die Erlaudbnik ertheilen, einen mehrtägigen Ausflug zum Befuche landwirthfhaftlicher Anftalten und muftergültigen Sutswirthjdhaften machen. Hauptziel der landwirthHjchaftlichen Reife foll Hohenheim fein. ; — Die Taubftummenanftalt in Narau zählt gegenwärtig 26 3Zöglinge, 15 Knaben und 11 Mädchen. Die Rechnung erzeigt eine Einnahme von Fr. 11,273, 25. und eine Ausgabe von Fr. 11,166. 60. Bleibt Aftiv:-Saldo Fr. 106. 65. Das Vermögen der Anftalt beftehHt in angelegten Kapitalien v.. Hr. 27,434, 40. Am 31. Dezember 1862 war das Vermögen Fr. 26,445. Es hat jih aljo vermehrt um Ar, 989. 40, Waadt. Dom Waadtlande auten die Berichte über den Stand der Reben äußerft‘ erfreulich. Jm übrigen Weingefhäft ift im Augenblic fo viel als Stillftandr In Morfee wird 1863er verkauft zu 48 big 50 Cts., 1864er zu 5dO bis 52 Eis., Ca Cöte 1853er zu 55 Cte., 1864er zu 55 bis 62 Et. Die Preife für Lavauz ftellen fich für 1864er zu 80 bis 85 Cts.; in Zutry und Bully gute Ausmahl 1864er zu 65 bis 75 Et8.; ebenjo 1863er zu billigen Preifen. ‘ Vieler Drts fhon findet man reife Zrauben. .

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