Täglicher Anzeiger für Thun und das Berner Oberland, Volume 20, Number 289, 5 December 1896 IIIF issue linkAusland. [SECTION]

Ausland.

Frankreich. In Nanürre bei Paris erfolgte in einer Fabrik, die Kohlen für elekniiche Lampen fabriziert, eine Kesselexplosion, die das Kesselhaus und den 30 M. hohen Kamin vollkommen zer störte und vier Arbeitern das Leben kostete. Der Erhaben wird aus 300,000 Fr. geschätzt. — Die Bestattung Aragos in Paris fand unter großer Beteiligung statt. Der Sarg war von Kränzen bedeckt, darunter solche von der Regierung und dem Ministerium des Aeußern. — Paris. An der Rue Mange ist ein kleiner Rentier Triquet das Opfer des Wohlwollens geworden, daß er einem ar«en Metzgerbm scheu durch Arbeit etwas zu verdienen gab. Dieser stieß ihm ein Messer zweimal unter dem Schul terblatt in den Leib, daß die Spitze abbrach und im Innern stecken blieb. Herr Triquet liegt im Sterben; der Thätcr konnte auf der Flucht nach

heftiger Gegenwehr überwältigt werden, verweigc t aber seinen Namen. — Das Schwurgericht in Dijon hat über einen vierfachen Mörder Alfr Pacotte, Metzger, die Todesstrafe ausgesprochen. Deutschland. Die Freunde Bismarcks setzen die Enthüllungen aus dem Fnedrichsruher diplomatischen Geheimportefeuille fort. Nach dem deutsch-russischen kommt nun ein italienisch-russischer Rückoersiche.ungsvertrag an die Reihe. Die „Neue Freie Presse" meldet aus Hamburg: „An unterrichteter Stelle wird versichert, es sei zweifellos, daß zwischen Italien und Rußland ein Rückoersicherungsvertrag bestehe, und zwar habe er den Inhalt, daß Italien Rußland gewisse Zusagen im Sinne der Durchführung der russischen Orientpolitik gemacht und dafür von Rußland Deckung gegen die Gefahr einer ernsthaften Benachteiligung durch Frankreich im Falle einer europäischen Komplikation erlangt habe. — Vorwitzige Fragen. Die „Oberschlesische Ztg." möchte von der Schulbehörde gerne wissen, wie es denn kam, daß an einem Tage der verflossenen Woche in Groß Peterwitz die Schüler der oberen Knabenklaffe nach 9 Uhr vormittags zur Jagd als Treiber „beordert" worden sind, während in Bauerwitz die Schüler der oberen Klaffe, weil sie wegen des Pfarrgottesdienstes eine Viertelstunde zu spät in der Klaffe erschienen sinö, geprügelt wurden. Italien, lieber fall. Am letzten Sonntag Vormittag stellten sich in Ajaccio in dem Hotel, in dlm der österreichische Fürst Windischgrätz sich gegenwärtig aufhält, drei Individuen ein, die den Fürsten zu sprechen wünschten. Das größte der Individuen drang mit, Gewalt in das Zimmer des Fürsten ein und verlangte von ihm Ge'd. Der Fürst rief seinem Arzte, er möge etwas Geld aus der Kasse geben. Auf einmal stürzte sich der Eindringling auf die Kasse und riß dieselbe samt 4000 Fr. Inhalt an sich und verschwand. Der Beraubte und die Behörden haben eine Verfolgung der Räuber organisiert. — Die Banditen, die den Fürsten v. Windischgrätz in Ajaccio auf Korsika ausraubten, sind ergriffen worden. — Gegen die von Jmbriani beantragte Räumung Eritreas, also für die Regierung, stimmten 159 Abgeordnete; für die Räumung, also gegen die Regierung stimmten 25 Abgeordnete. Der Abstimmung enthielten sich 53 Abgeordnete. Zur gesetzmäßigen Zahl fehlten zehn Deputierte. Nordamerika. In New-York ist William Steinway gestorben, der Chef der bekannten Pianofortefabrik, der sich um die kommunellen Interessen New Aorks große Verdienste erwarb und auch eine politische Rolle spielte; so wurde er 1888 als der Vertreter des Staates New-Dork ins nationaldemokratische Komitee gewählt. Das Deutschtum in New-Aork hatte an ihm einen eifrigen Förderer.

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