Seeländer Bote, Band 55, Nummer 55, 7. Mai 1904 IIIF issue linkUnterhandlungen über die Handelsverträge [ARTICLE]

Unterhandlungen über die Handelsverträge

Die Unterhandlungen in Rom über den neıten fOweizerifh-italienifchen Handel&verirag werden momentan im allgemeinen mit großem Intereffe verfolgt. Gerade weil die [pürlichen Nachrichten über den Verlauf derfelben nicht ganz überein« jtimmend Lauten, ijft das Volk fehr gefpannt auf das endgültige Kefultat. Namentlich die Landwirte, fo fcHreibt man der „HFrkf. BZtg." aus Bern, oder doch wenigjtens die Wortführer diejer einflußreichen Bevölkerungsfchicht erwarten von dem neuen Handel&vertrag mit Italien eine nicht unwefentliche Verbefferung ihrer Lage. Sinige Pofitionen gegen den ZoNtarif Haben eine deutliche Spige gegen Italien. Daß fie, wenigjtens foiweit fie die Landwirtf[haft beireffen, nicht, bloße Kampfzölle fein folten, wurde nach der Noftimumung über den Zoltarif unumtwunden zugegeben... Die Landwirt/chaft. fieht in denfelben zur Stunde unt fo Zuverfichtliher Schußzöle, als der temperamentvolle Sekretär des fchweize rijchen Bauernverbandes neben den Herren DOberft. Künzli und Alfred Frey als Unter» händler nach Rom gefchickt wurde. Deffen Stellung bei diefen UnterBandlungen ift feine beneiden&werte, Die beiden Hauptpofitionen des ZoNtarifs, die hier in Betracht fallen, können im Dertrag feine bedeutende Reduktion. ertragen, . Würden die Zolljäge auf Dchjen und: Wein, wefentlich Yerabgefegt,. fo Hätte fie nur noch. für einen ver windend FMeinen Bruchteil der. Landwirt: [haft die Bedeutung eines Schußzolls. Auf der andern. Seite ‚werden die italienijhen Unters händler am ehHejten geneigt fein, für, die Keduktion; ‚diefer. Rofitionen, Zugeftändnifje ‚für die Ihiweizerifche Indufjtrie einzuräumen. Darum ift e$ ehr; begreiflich, daß die Berhandlungen ‚etwas langfanı-vor -fidh-gehen und man bereits. auf eine furze Unterbrechung der Berhandlungen vorbereitet ift, obwohl nach der neuejten Ber]ion nur‘ noch einige-wenige. Differenzen von erhebs liger Bedeutung. zu begleichen jind.,. Mebrigen® Hertfcht bei uns das Gefühl vor, daß die Situation unferer Unterhändler in Kom: im all gemeinen feine unglinftige jet. Die Einfuhr ‚Staliens in die Schweiz [Hıwankte von 1893-1902 zwifjchen 133 und 188: Millionen, während unfere Ausfuhr nach Italien. im gleichen Beitratım 39 Millionen im Minimum und 51 Mil. lionen im Maximum: beitrug: . Mit den. Übrigen Vertragsftanten find noch Feine Unterhandlungen eingeleitet worden. Nach Nbfhluß der Unters Handlungen mit Italien und Deutfchland, das feine jäHrliche: Ausfuhr nach der Schweiz im ermühnten Jahrzehnt um rund 100‘ Millionen gefteigert Hat, werden die Unterhandlungen mit den Kbhrigen Staaten beginnen, ‚YUın wenigiten haben fich unfere Handelsbeziehungen mil DVefterreich -Ungarn verfchoben, Jnmer noch jehen wir die Schweiz hHerrjchend auf‘ dem DSjterreichifhen Viarkte mit Uhren, Uhrengehäufen, Hartfäfje und hervorragend als Lieferant von Strohhüten, Banymmwollz und Seiden Sarnen und Waren, anderfeits als wichtigjen Abnehmer von, Malz, Kunftbutter, Wein, Spiritus und Zuder. Frank reihsS Ausfuhr nach der Schweiz Hat feit 1895 um 66 Minkionen und unfere Ausfuhr dorthin um 38 Mildionen zugenommer. Die Bedeutung der Schweiz auf dem Weltmarkt überhaupt zeigt ihre Einfuhr, die im vergangenen Jahre Zr. 1128,510,717 betrug, [owie ihre Fr. 888,521,588 beiragende‘ Ausfuhr.

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