Seeländer Bote, Band 50, Nummer 24, 25. Februar 1899 IIIF issue linkKanton Bern [ARTICLE]

Kanton Bern

N A — Bum Büchtigungsrecht der Lehrer. Der Gerichtsentjcheid über das Züch: tigungSrecht der Lehrer Hat neben den |cHon erwähnten noch eine weitere beachtenswerte Folge gehabt. Der jtadtbernifchen Behrerfchaft ging ein Schreiben der Telegraphenverwaltung zu, in dem Ddiefe Behörde mitteilt, daß fie, Jich wegen diefes Urteils dei Be/hädigungen der Telegraphen- und Telephonkeitungen durch Schullinder nicht mehr an die Behrerfchaft mit der Bitte um AbhHülfe wenden dürfe und in Zukunft die Sünder der Polizei verzeigen müffe. — Frauenverein„Berna". (Mitget.) Unter dent Titel „Berna" hat fich ein berni[cdhFantonaler Frauenverein gegründet. Der Berein befaßt fich mit der Hebung und Zörderung aller Zweige der Hauswirt[MNaft Kindererziehnng und Krankenpflege. Fernere Biele find die Unter[tügung von Armen und Kranken, Unterftüßung armer Mädchen bei der Er. werbung von Zachkenntnijjen, fowie die Anregung zu Borträgen. Der engere Vorftand Gejteht aus Frau Bundesrat Müller in Bern als Präfidentin, Frl. Emma Hodler, Bern, als Sekretärin, Frl. Johanna Schnyder in Hasle bei Burgdorf, Zr... Anna König in BZoNlbrück und Zrau M, Marti-Lehmann in OÖberburg. Der Verein befchloß in feiner legten Berfammlung die Gründung einer neuen Frauenzeitung unter dem Titel „Berna", Organ de8 gleinamigen Zrauenvereins ZU Förderung weiblicher Interefjfen. Der Keinertrag des neuen Blattes [ol zu gemeinnlüßigen Bwecken verwendet Iwerden. Die Redaktion übernimmt vorläufig Frau Marti-Lehmann in Oberburg und alfälige Mitteilungen find an diefelbe zu richten. In einem Aufruf wendet fih der Verein an alle edeldenkenden Frauen und gemeinnüßigen Männer, um fie zur MitHülfe einzuladen. — Dienstag nachmittags 5 Uhr begieng ein junger Mann Hinter der Kapelle auf dem ‚Kirchenfeld bei Bern einen Selbjtmordverfuch, indem er aus einem Kevolver Zwei Schüfe auf fidh abgab. Beide Kugeln drangen dem Lebensmüden beim rechten Ohr in den Kopf. Db die Verlegung lebensgefährlich ift, Fonnte noch nicht fejtgeftellt werden, — Mus unbekannter Urfache ijt in der Nacht vom leßten Dienstag in Köniz das große Bauernhaus der Witwe Hänni-Spicher | volljtändig niedergebrannt. Bor der Viehware 6lieb ein fchüönes Pferd in den Flammen, Sämtliche Futtervorräte und Mobiliar gingen zu Grunde, — In Madiswyl ijt ein 2'/.jährige? Knäblein des Briefträgers Hasler von einem Hokzwagen überfahren worden und feither jeinen Berlegungen erlegen. — In Dberburg Hat ein Velofahrer ein Rind überfahren. Dasfelbe erlitt einen Beinbruch. Der Urheber des Unfalles hat fih felbft geftellt und freiwillig feinen Namen genannt. — Durch unvorfichtiges Spielen mit Streich: hHölzchen Haben in Schwendi bei Oberhofen zwei [cHulpflichtige Kinder einen Brand verurfacht, durch den eine Scheune eingeäjchert wurde. — In Gondiswyl ift die Maul- und Klauenfeuche neuerdings aufgetreten. Man hofft ein Weitergreifen verhindern ‚zu können. — RLeßten Mittwoch hat fihH in Bätterfinden dag Initiativlomitee der Solothurn: Schönbihl-Bahn Konftituiert. € befchloß [ofortige Einreichung des Konzeffionsbegehrens, — „Pays" berichtet, daß im Dorfe Bon-

court fi ein MNeft von teilmweife Iandesfremden Berufsfjchmugglern gebildet Habe, die den Zolwächtern viel zu fhaffen geben. Wie derholt wurden in lLeßter Zeit Schüffe ge: wechfelt; ein Familienvater, der 9 Kinder zu erziehen hat, ift von einem Schmuggler, welchen er teftnehmen wollte, lebensgefährlich verleßt worden, — In NRebeuvelier {tarb am 17, d$, auf einem EfjtrichH eine Zrau Charmilot an den Folgen eines Schuffes in dem Mund aus einen VBetterligewehr. FJlüchtige Beurteiler der Situation [cHhloffen anfänglich auf Selbjtmord, die von der Polizei angehobene Unter: fuchung zeitigte indes ein anderes Krfultat, Der Ehemann, Eduard Charmillot, ijt in Haft und hat bereits ein Geftändnis abgelegt. Cr Tebte im Streit mit der Frau, Hatte. fie fchon oft mighandelt, am 17. d. mit Schnaps betäubt und fie FchließlichH vyeranlaßt, den Lauf des Sewehres in den Mund zu nehmen, wor: auf er den Schuß abfeuerte. — Beim juraffifchen Mühlenwerke in La ufen fol in einer Ziefe von 4 Meter ein großer, noch gut erhaltener Mammutknochen gefunden worden fein.

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