Seeländer Bote, Band 28, Nummer 63, 29. Mai 1877 IIIF issue linkEidgenossenschaft. [ARTICLE]

Eidgenossenschaft.

Hundesltadt. Aus dem Dundesralidh vom 26. Mai. (Korrefp.) Der BundedrathH Hat die Wahl de8 Hın. Theodor Felber von Rottwil zum Oberförfter von Appenzell AM. NO. und I. Nh. genehmigt und zu Quartier: meiftern der Kavallerieregimenter I, IV, V uud VII gewählt die HH. Hauptmann Favre, Adrian in Montreux, Hauptmann König, Arnold in Bern, Oberlieutenant Haufer, HeinridH in Pfäifilon und Hauptnann Siegwart, Franz in FMH! Der BundeSverfamumlung wird folgender BefhHluß: alıtrag unterbreitet: 1) Uınm im gegebenen Falle die Anwendung der Art, 181-190 der Militärorgani: fation zu erleichtern, ft eine Erhebung Über den Beftand der militärdien|ttauglichen Pferde des Landes und eine Klafjififation derfelbden vorzunehmen, wobei die Kantonz- und Semeindebehörden mitzuwirken haben und die Pferdevefiger verpflichtet find, ihre Pferde vorzuführen. 2) Zu diefem Zwecke wird dem BundeSrathH ein Kredit von Fr. 50,000 erdffuet. 3) Diefer Befchluß wird al8 dringlich erklärt und tritt fofort in Kraft. . Bern, den 26. Mai. Die Zeichnungen für das ZehHnmilionenanleihen waren heute Vormittag noch nicht alle angemeldet. Diefelden dürften, wenn voll: ftäudig eingelangt, auf circa 8 Millionen anfteigen. Der RNeljt wird, da nicht die ganze Summe fofort verwendet werden muß und der Staat ein gewiffes Intereffe Hat, dabei bethHeiligt zu fein, vorausSficht: lid von der Kantonalbanf gezeichnet werden. — Refultat der Boltzahfimmung vom 27. Mai.

Amt Biel. Kantonsfhulgejeß. Mt a Sa Nein Nein Biel 871 154 474 550 Bödzingen 124 35 47 119 995 189 521 669 Amt Nidau. Nidau 137 25 94 67 Sızfz Lattrigen 22 6 12 18 Täuffelen«SGerlafingen 152 25 21 138 Walper3wyl 50 14 19 49 TüfdhHerz Alfermee 29 4 18 16 Twann 67 17 20 60 Ligerz 50 9 18 44 Bürglen 129 37 91 66 Mett 117 24 64 83 Sott{tabt 78 21 53 43 833 182 410 584 Amt Neuenftadt. Neuenftadt 153 95 127 120 Nod8Z 34 149 33 52 Dieffe 52 39 36 52 239 183 196 224 Amt Srlad. Sıladd 82 20 25 78 Vinelz 31 27 35 24 Sampelen 50 15 13 42 Ing © 150 111 34 228 Sifelen „47 10 25 39 360 183 132 411 Amt Büren. Büren 131 47 63 142 ‚RNüthi 51 17 14 55 Arch Leuzigen 115 28 25 120 Oberwyl WR 44 55 Dießbach 83 62 71 69 Bieterlen ' 52 26 45 86. Lengnau 96 140 45 86 Wengi 58 17 37 35 663 259 344 618 Stadt Bern Dbere Gemeinde 937 657 998 593 Mittlere Gemeinde 553 538 7114 371 Untere Gemeinde 440 424 594 271 | 1930 1619 2306 1235

SroßrathSwahlen. In der Münftergemeinde wurden die von beiden Parteien portirten Ingenieur Thormann:v. Sraffenried mit 841 und Reg. Rath Kilian mit 808 Stimmen gewählt. In der Nydekfkirche, wo ich ein Theil der Arbeiter der Wahl enthielt, erreichte kein Kandidat daZ abfolute Mehr. Der. liberale Marti erhielt 379 und der fonfervative Hartmann 363 Stimmen. Bezüglich der zwei Amt3richterwahlen ift daß abfolute Mehr noch nicht bekannt, doch fcheint Serichtspräfident Kafthofer in Biel mit 1974 Stimmen daffelbe erreicht zu Haben. Weitere Stimmen erhielten: UN 1575, Stämpfli 1502, Hänni 1080, Zoß 544 u. |. w. — DaZ amtbezirtsweife Refultat der Abftimmung

ift folgendes; Sonne NN Wirthihaftsgejek. Sa 9 i ein Sa YNarberg 1254 1442 663 1020 YNarwangen 1749 901 708 1941 Bern 2949 2341 23198 2048 Biel 995 189 521 669 Büren 663 259 344 618 Burgdorf 1793 592. 989 1335 Courtelary 1147 704 814 1047 Delsberg 399 1218 959 686 Crlach 360 181 132 418 Fraubrunnen 714 342 391 645 Freibergen 186 935 629 474 Hrutigen 461 357 197 602 Interlaken 1608 766 1215 1136 Konolfingen 789 753 618 930 Laufen 352 429 194 579 Laupen 543 313 345 508 Münfter 507 767 567 680 Neuenftadt 240 183 196 224 Nidau 833 182 410 584 Oberhasle 289 103 129 262 Bruntrut 442 2292 1254 1490 Saanen 198 90 165 134 Schwarzenburg 301 260 261 280 Seftigen 934 674 780 752 Signau 804 738 641 975 Dberfimmenthal 515 200 458 261 MNiederfimmenthal 465 331 148 639 Thun 1554 896 902 1457 Trachfelmald 1134 1206 638 1667 Wangen 1497 556 647 1367

25,675 19,200 19,014 25,428 Da3Z Kantonzfhulgefeg ift alfo angenommen, das MWirth{hHaftSgefeb verworfen; ber Haupt fächlichfte Grund der Berwerfung: war die ungerechtfertigte Bevorzugung der Konzeffionswirthe gegenüber den Übrigen. Ein neue Sefeß, daZ die Konzeffionen fofort befet: tigt, wird auch die Mehrheit des Volke für fichH haben. — Cin Jan von großartiger Wechfelfälfjhung macht gegenwärtig in Bern viel von fi reden. Ein feit einiger Zeit dafelbft anfäßig gewefener Frucht Händler Namen Sager, der beiläuftg gefagt, großen Aufwand machte und elegant wohnte, wußte feine Käufer, meiftenz Müller, zu Wechfelunterfchriften zu veranlaffen unter dem Verfprechen, ihnen dann um fo billiger zu verkaufen, da er, diefe Wechfel verfilbernd, gegen Baar felbit viel günftigere Sinkäufe machen fönne, al auf Termin. Bei AWofaffung der Wechfel ließ er zwijlden den Worten, welche die Summe ausdrücten, immer hinreichend Naum frei, um 1n0cH-eine Silbe dazwifchen fügen zu Können, wie 3: B. bei „Franken Neun...... Taufend"" fügte er dem neun noch zehn bei, fo daß der Wechfel auf „Neun: zehn" lautete, ftatt bloß neun u. |. w. Die Stelle in Bahlen. wußte er ebenfal3Z gefchikt zu ergärfzen. Die Summe, die.er durch folche Fälfichungen ich aneignete, wird auf Fr. 200,000 beziffert. Einzelne follen mit 30 & 40,000 Fr. betroffen fein. Unter Sager'3 Papieren Jo fihH ein Schriftftäck vorgefunden haben, in welddem er fihH Iuftig macht Über die langen Sefichter diefer Mehljäce und Kabistöpfe bei der Nachricht, daß er Über den großen Bach HinüberHwimme | Die Direktion der bernifhen IJurabahHngefjellfchaft will den Anlaß der Eröffnung ihres ganzen Neßzes Benugen, um den Mitgliedern des Sroßen RNath:8 Gelegenheit zu geben, die neuen Lienien zu befichtigen und hat fie dem Sroßen Rathe mit einem an deffen Präfidenten gerichtete? Schreiben auf nächften Mitt.

wocdh den 30. Mai einen xtra-Zug Bern: Pruntrut und zurück zur Verfügung geftellt. Infofern der Große Rath die Einladung aunimmt, wa8 ung unzweifelhaft fcheint. und bei Abhaltung einer NacHmittagSfigung am Dienftag für. diejenige Mittwochs auch leicht tHunlih ift, würde der projeftirte Eyirazug folgende FahHrordnung einhalten : ‚ Hinfahrt. Bern MN6g. 5 Uhr 50 M. QyB (2 Min. Aufenthalt.) Biel Ant. 6 Uhr 43 M. Ubg. 7 „ 05 , Sonceboz Ant. 7 , 40 , u Mg. 7 ., 45, Delb3berg Ank. 9 „ 02 , S bg. 9 „ 20 , St. Urfanne (Aufenthalt 10 M.) Pruntrut Ant. 10 Uhr 22 WM.) RÜkfahHrt. Pruntrut Abg. 3 Uhr 40 M. DelsSderg Ant. 4 „30 , N Abg. 4 " 40 8 Moutier (Aufenthalt 2 Min.) ) Sonceboz ( do. Biel Ant. 6 Uhr 40 M. N Abg, 6 „ 55 „ Bern Un. 7 ,„ 45 " Des Fernern beabfichtige die SefeNlfchaft bezügliche Sinladungen zu erlaffen an den NegierungSrath und das OÖbergericht des Kt3z. Bern, an die Mitglieder {res VerwaltungSrathe8, an die Amt3ftatthalter und Sericht8behörden im Jura, fowie an die NMegierungen von Neuenburg, Solothuräi, Bafel:LCand und Stadt, an einige Vertreter der Preffe und Ratrioten, die um dag Unternehmen fpeziell fh verdient gemacht haben. Hür Abhaltung eines befheidenen Banquet3 werden in der ehemaligen FefuitenkirhHe in Pruntrut bereit? Anftalten getroffen, fo daß ein Ieder um 3 Fr. per Convert ein gute Mittageffen genießen wird und alle TheilnehHmer Plag im großen Raum haben Können. Wie wir vernommen, beftrebt AH Pruntrut, den Behörden, die zum erften Male den Hauptort des Kanton3 in corpore verlafjen, um der alten Neft: denzftadt der BifhHöfe des BistHumZ Bafel einen Be: Juch zu machen, eine glänzende Aufnahmezu bereiten. — Biel. (Mitgeth.) Unternt 21. dies Abend8 wurde im Dorfe Leubringen ein Italiener Baltore von zwei andern Italienern Namenz Bonnint Ifdor und und Cherant von Salvaldoftre, derart mit Knütteln mißHandelt, daß er in den Spital gebracht werden mußte, allwo er am 25. d. den SGeift aufgab. Die ftattge: fundene Sektion . hat mehrere Schädelbrüche ergeben. Die Thäter find flüchtig; infolge alzufpäter Erfahrung der That durch die Polizet Fonnten fie das Weite Juchen. &3 wäre Sache der SemeindSbehörde von Leubringen gewefen, den- Schwermifhandelten bald möglihft in den Spital zu bringen und nicht volle 24 Stunden in einer Tenne liegen zu lafjen, wie e& vorgefommen. Herner Hätte bdiefelbe ebenfalg daZ Regierungsitatthalteramt fofort von dem Sefchehenen benachrichtigen jollen, eine Unterlaffung, die den Gemeindebeamten von dort zur Gewohnheit geworden ift. * ‚- Eine Depefche meldet, die Stadtmufk von Biel Habe am eidg. Mufikfejlt {in Züri den 3. Becher erhalten.

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