Der liberale Alpenbote, 20. Januar 1849 IIIF issue linkGraubnnden. ^Verhandlungen des Erziehung... [ARTICLE]

Graubnnden . ^ Verhandlungen des ErziehungsraAm thes . ^ 17 ., 18 . und 19 . war der Erziehungsrath versammelt . Hauptgegeiistand dcr Verhandlungen war dießmal die vom Großen Rath zur Begutachtung überwiesene Frage , in welcher Weise eine Vereinigung beider Kantonsschule « in s Leben gerufen werden könnte . Die Diskussion , in welcher die Frage mit Warme uud Gründlichkeit nach allen Seiten hin erörtert wurde , führte zu dem Resultate , zu dein bei redliche « , Willen jcdcr Unbefangene gelangen muß . Näheres wird später zu öffentlicher Besprechung kommen können ; einstweilen heschränkc « wir uns auf dic Mittheilung , daß dem nächsten Großen Rath vorgeschlagen werden soll , sobald wie möglich nicht nur den Unterricht in Physik und Chemie , sondern überhaupt den gesammte « » aturwiffcuschaftlicheu Unterricht an beidcn Kantonsschulen zu vereinigen . — Hieran reihte sich dann der Beschluß , den Kleinen Nath um ciuen Kredit von 400 Gulden für die Anschaffung und Aufstellung einer zu höchst billige » Preisc » erhältlichen , schöne , ! Sammlung ausgestopfter Säugcthicrc und Vögel , für beide Kantonsschulen anzugehen .

Ei » zweiter Gegenstand der Berathung war das Budget , welches mit neuerlichen großräthlichen Beschlüssen . in Uebcreinslimmung gebracht und im Ganzc « bedeutend vereinfacht wcrden follte . Dasselbe wurde auf Genehmigung des Kleinen Rathes hin für das laufende Jahr gestellt wie folgt :

I . Katholische Kantonsschule . u ) Ausgabe » . Lehrcrbesoldungen 12 , 150 fl Diucrse , als Schulbcdienung , Lokal z ins , Heizung , c . 1 , 850 » Schullehrerstipendien 1 , 000

Summa 15 , 000 fi d ) Einnahmen . Schul - und Logisgelder 500 fl

Die katholische Kantousschule bedarf daher vom Staate eine Alimentationssumme von 14 , 500 st . II . Evangelische Kantonsschule . li ) Ausgaben . Lehrerbesolduugcn 16 , 715 fl . Deverse 1 , 050 - Schullehrcrstipcudien 1 , 50 tt » Summa 19 , 265 st . l >) Einnahmen . Zinse 2 , 895 fl . Schulgelder 1 , 700 fl .

Summa 4 , 595 fl . Bleiben noch Ausgaben zu decken 14 , 670 st . Nach dem vom Gr . Nath aufgestellten Grundsatz wird für beide Kantonsschule « der Staatsbeitrag a « dic katholische zum Maßstabe genommen und nach demsclben die evangelische Kantonsschule im Verhältniß von ^/ z zu ^/ z bedacht . Die evangel . Kantonsschule wird daher für das Jahr 1849 aus der Staudeskaffa 21 , 750 fl . beziehen , und es bleibt ihr somit ei « Vorschlag vo « 7 , 080 ft . III . Ge « l einsame Unterrichtsfächer . 1 ) Unterricht in Physik und Chemie , Lehrer - Besoldung , Anschaffungen und laufende Ausgaben 2 , 150 st . 2 ) Turnunterricht 250 > 3 ) Kadettenunterricht 400 - 4 ) Ankauf naturhistorischer Sammlungen 400 »

Summa 3 , 200 fi IV . Volksschulwesen 10 , 000 fi V . Erziehungsrath . Sitzuugsgelder 1 , 000 fi Gehalte dcs Präsidenten , Aktuars und Kassiers 1 , 850 - Visitationen beider Kantonsschule « 300 - Diverse 900 - Summe 4 , 050 st

Der Staat hätte sonach im laufende « Jahre , s ofern der Kleine Rath das Budget genehmigt , die Summe von 53 , 500 st . für das Erziehungswesen auszugeben . Wir haben bereits derjenigen Fragen Erwähnung gethan , durch welche der Bundesrath sich Materialien für die der oberste « Buudcsbehörde bevorstehende Behandlung der Frage über Errichtung einer eidgenössischen Hochschule unv einer polytechnischen Anstalt zu verscha ffe n beabsichtigt . Es sind deren neun , von denen 8 ausschließlich statistische Angaben beschlagen . Die neunte dagegen lautet : ,. Welche Ansichten unb Wünsche « lochten die Kantonsregierungen im Falle sein , hinsichtlich der Gründung einer schweizerischen Hochschule oder einer polytechnische « Schule zu eröffne « ? Da dcr

Kleine Nath auch diese Frage gleich dcn übrigen dem Erziehungsrath zur Begutachtung überwiesen hatte , so wurve eine Kommission beauftragt , diesen höchst wichtigen Gegenstand so gründlich und umfassend als möglich vorzuberathcn und . ein dickfälliges , namentlich in finanzieller Beziehung erschöpfendes Gutachten auszuarbeiten ! In diese Kommission wurden gewählt die HH . Landrichter Latour , Buudspräsivent Ganzoni und die Herren Rektoren beider Kantonsschule « . — Der gemeinsame Turnunterricht beider Kantonsschulen wurde für das laufende Jahr Herrn Professor Sgier , die Leitung des Kadettenkorps dem Aktuar der Behörde übertragen . — Endlich wurde Hcrr Pfarrer Silva mit einer Reklamation gegen den seine Projeltirte Anstalt betreffenden Beschluß abgewiesen .

sZiuilgesetz gebung . ^ Auch Bünden kann seine Errungenschaften des Jahres 1848 aufzählen . Den ersten Rang unter denselben nehmen billiger » weise nicht weniger als sieben im Laufe dieses Jahres uom Volk genehniigte , meist wichtige Gesetzesvurschläge ein . Mit diesem Sicbenmeilcnschritt ist jedoch das lange Zeit brachliegende Feld der Zivilgesctzgcbung noch lange nicht durchmessen und wir hahcn noch weit hin zum endlichen Ziele einer

Ausbruch zuruckgebattcuen Leides und die Folge heftig « Erkällnng . Dcr sichere Blick Erweiternde und belehrende Mitteilungen eines Alztes Ivürüe darin den Aufang einer schwere » Krankheit erkannt habe » . ^ , g Wählend sich dicß auf dcm Pachtlwfe zutrug , warc » iu dcm edelsten Wetteiiei >»<» ll < Ä l «<»« l , « , is <»« Noll oii ^ lVl , « christlicher Liebe uud Milde auch dic übrigen Unglücklichen alle nn . elgebracht und Kalte » Vl 3 ^ HkWUllll Mll ^ llUjUll . fücö Erste wenigstens ein Obdach » ud Nahrungsmittel gefunden . Mit großer Selbstaufopferung hatte der edle Kapi . au für Alle gesorgt ehe er cm Martha , die Aliswandrerin , sich s ^ ec dachte . Ih » « ud seinen Steuermann uabm dcr Hafen-Kommissär iu sein ( Fortsetzung . ) Haus auf . Endlich erreichten sie den Pachlhof . Der Ruf der Pächterin brachte schnell weibliche ^ M großer Theilnahme wurden die beide » Vcrnnglück . en hici behandelt ; aber in Kapitäns Seele lag eine Sorge , die an ihr nagte , die Sorge um Martha : denn Hülfc herbei . Ihre Tochter nnd eine Magd eilte » heiz « , Maitha beizustehen ; aber dle ^ . Arme war völlig starr . Sie » ermochte fast kein Glied zu rühre » , ° ^ s gestehen odcr nicht , das Mcidchcn hatte einen Eindruck anf ih » gemacht , . , , , v , e niemals ein weibliches Wesen . Wo sie hingckommc » , blieb ihm vorerst noch duukel : Man brachte sie » l e » , warmev Bett , machte Feuer , » das Kam » , und l . eß sie «^ n die Bcrnbignng hatte er doch , daß sie sicherlich auch versorgt ivord «» fti und milde ^ hee timke » , um sie innerlich z » crwarmc » , Heizen werde gefuudeu baben . Der erstarrenden Kälte folgte nnn bald eine glühende Fieberhitze , die mit jede » . Kaum graule dcr Tag , so war er auch schon auf . linier dcm Vorwande . nach den . Augenblicke wuchs . Gegen Mitternacht scho » lag sic in wilden Phantasieen . Sturm « nd Verunglückten zu sehen und sich zu überzeugen , daß auch nicht Eins umgekommen sei . Wogen , Bland und Tod , Bernhards Untreue uud die Noth der Schiffbrüchigen , zerstörte verließ er das Haus , Eigentlich war es die Sorge um Martha . Ueherall , wo SchiffHoffnnuge » uud tiefes Leid um die « erlassene Heimath , das Alles wogte , bunt in ihrcr brüchige untergebracht waren , forschte er selbst ; aber » irgend »? fand cr sie . Eine namenSeele durcheinander uud gestaltete sich zu deu wildesten uud entsetzlichste » Tlaumblldcrn , lose Angst crsüllle seine Blust . Wo war sie hingekommen ? Iit ., welch « Hände war sie Bald sprach sie lauge uud laut ; bald wollte sie auf / alle dcm Weh z » entrinnen nnt » gerälhe »? Ruhe zu suchen in . Grabe , Trauernd staude » die Frauen des Pächlerhauses um das Endlich gelang es ihm , der englischen Sprache kundig , zn eifahren , daß fie dcr Bett der schönen Klankcn , um sie in demselben zurückzuhallcn . Hätten sie ihre Sprache Pächter Wilson mit auf fein Pachtgul genommc » habe , ver , tanden , sie hätten ticf hineinschauen können in das gequälte Herz . Sie hofften , ge- Der Kapitän war dcr Tob » cines reichen Mannes i » Bremen ; er batte den See-

gl » ^ . ag n ^ irde « ch dic Aufregung des Fiebers lindern und hielten das Alles für einen dienst aus Neigung crwählt und war durch feine Kentnisse und Tüchtigkeit schnell zum

unsern Bedürfnissen vollständig entsprechende ! , Gesetzgebung . Dieser Tage ist ein weiterer Schritt geschehen , von dem wir u « s Erfolgreiches versprechen dürfe « . Der Kl . Nath hat « ämlich vie Gesetzgebungskonunissio « « e « bestellt u « d derselben eine « Gcsctzcsredaktor als Aktuar beigegeben . In die Kdmmissio « wurden gewählt : Herr Landrichter PH . Hößli als Präsivent ; die HH . Bundslandammanu Bcosi , Landrichter Iof . ü Marca , Bundspräsidcnt Gauzoni und Landrichtcr L . Vieli als Mitglieder . Die wichtige Stelle eincs Gesetzcsrcdaktors wurde Herrn Bundsstntthalter Ioh . Andreas Sprecher übertrage « . Die Kommission wird dem Redaktor jeweilen die Gesetzesentwürfe bezeichnen , welche cr auszuarbeiten hat ; cr bezieht für Zcitucrwendung ein Taggcld von 4 st . Wenn der alte Uebclsta « d nicht wieder eintritt , über den dic frühere Koinmissio « selbst bcim Großen Rathe Klage fühlte , daß nämlich die Mitglieder nicht zu den « öthige « Verathungen zusammengebracht werden konnten , so dürfen wir vo « dieser Kommisio « in jeder Beziehung befriedigende Leistungen erwarte « .

sUnterengadincrVerbindungsstraße . ^ Mit der Verbindungsstraße ini Unterengadin scheints Ernst werden zn wollen . Auf das Gesuch der dortigen Gerichte um beförderliche Absteckung hat dcr Kl . Rath nach eingeholtem Gutachten de , Straßenkommission , de « , Oberingenicur den Auf » trag cHhcilt , sich sobald möglich in s Untercngadin zu begeben , um die nöthigen Untersuchungen über die verschiedenen möglicherweise i « Frage kommenden Richtungen für vie neue Straßcurichtmig vorzunehmen , damit dann auf seincn Bericht und Gutachten hin die Straßenkonimission dic allgemeine « Grundsätze aufstellen und die Hanptrichtung dei Straße bestimmen könne .

sAus der Bundesstadt . ^ Berner Blatter melden , die Arbeiten der Postkommissiun seien bereits z iemlich vorgerückt , trotz der schwierigen Aufgabe , an die Stelle uon 24 einzelnen , nach verschiedenartige « Grundlage « bestandenen Verwaltungen eine einförulige zentralisirte zu setzen . Den laut gewordenen Wünschen und Beschwerde « des Publikums soll thunlichst Rechnung getragen werdcn , namentlich soll das seitherige Unwesen in dcr „ Ngchnahme beseitigt und cine Einrichtung ins Lebcn treten , welche den , gewcrbtrcibcudeu Publikum entsprechen wird . Für die Briefe sollcn höchstcns vier verschiedene Distanzen bei . Berechnung ver Porto s bestehen ; auch dic Journalistik soll vou den HemnissO befreit wcrdcn , womit dieselbe bisher zu kämpfen hatte . Endlich steht auch die Einführung dcr „ Ertrapostcn durch die ganze Schwei z bevor . Sitz dcr Zentralpostverwultuug wird begreiflich Ber « sei «; das ist allerdings begreiflicher als der Grund , dc « die Berner Blätter hiefür auch anführen , nämlich — Berns geographische Lage !

— 22 — Zug . s ^ Sonderbu « dsfr « cht e . ) Der enorme Schaden von wenigstens 485 , 875 Fr ,, den der revolutionäre Sonderbund über dcn kleinen Kanton von kaum 4 Quadratmeilen und bloß 15 , 0 U 0 Seelen gebracht hat , soll durch Verciufachuug des Staatshaushaltes und möglichst mäßige Besoldungen nach und nach gut gemacht werde « , Vom Großen Rathe wurdc der Iahresgehalt dcs Landau , » ma «« s auf 300 Fr . und dcr Mitglieder der Regierung auf 20 « Fr . fcstgefctzt . Das Taggeld der Großrathsmitglicdcr ward auf 2 Fr . bestimmt . Der Autrag der Militärlommission , den Scharfschütze « des Auszugs während dcr Dienstzeit dic Bcwaff « nungs- und Ausrüstungsgegenstände gegen die an den Staat zu verabreichende billige Entschädigungssumme von 35 Fr . eigenthümlich zu überlassen , wurde vom Großen Rathe zum Beschluß erhoben . Tessin . sDic Botschaft des Bundesraths . ^ Der Republikaner theilt nun das Schreiben des Bundesrathes an die eidg . Nepräsentante « i « diesem Ka « to « mit . Das Schreiben ist sehr crnst gehalte « und drückt den entschiedenen Willen aus ,

die Neutralität streng zu handhabe « . De « Hrn . Repräsentanten wird empfohlen , wenig Umstände z « mache « und sich « icht durch den Schein täuschen zu lassen . Sie sollen wirksame Mittel ergreifen und den Tessinern zu bedenken geben , daß ci « neues Truppenaufgebot auf ihre Koste « stattfinden würde . Es soll nicht die ganze Schwei z für einige Ruhestörer biißcu müfscu . Ma « will nun einmnl Neutralität im vollen , wahren Sinne des Wortes . Der Republikaner , der über das Schreibe « sehr erbost ist , will wissen , daß ma « cs dcm Hr « . Druey uud besonders dcm Herr « Franscini zu verdanke « habe , daß das Schreibe « « icht « och Aergeres enthalte . Die Repräsentanten erhalten in diese «! Schreiben untcr Ander «! folgende spez ielle Instruktion : 1 ) Sollen sie bei der Regierung vo « Tessin neuerdings auf volle uud prompte Erfüllung dcs Buudesdekrets vom 27 . November 1848 dringen , durch dessen Verletzung sie leicht die Verantwortlichkeit für alle Folge « auf sich lade ; 2 ) werden die Repräsen

tanten eingeladen , « üüerzüglich die geeigneten Maßregeln zu treffen , um jede Einfuhr von Waffen , Munition , Proklamationen und anderer provozierender Schriften in die Lombardei , so wie auch die Sendung irgend eines Emissärs , überhaupt jeden Einfall in dieses Land z « verhindern ; 3 ) jedes Komitat dcr Emigritcn zu untersagen . Wo sie Versammlungen odcr Depositionc « vermuthen , scien sofort , sclbst bei Nachtzeit , strenge Haussuchungen anzustellen und jede dort bcfindlichc Person zu nrrctiren u « d alle Waffen , Munition uud Schriften zu sequestrircn . 4 ) Scien genaue und unermüdliche Nachforschungen nach dein Aufenthaltsorte Mazziüi s anzustellcu . ü ^) Sei neuen italienische « Flüchtlingen und Deserteurs nicht länger als acht Tage der Aufenthalt im Kanton Tcssin , um ihn zu passircn , gestattet , und jeder Verkehr derselben mit de « italienischen Flüchtlingen zu uerhindcrn . 6 ) Alle diese Maßregeln seien auch gegen die Einwohner vo « Tessi n anzuwenden , wenn sie sich Aehnli

ches z « schulden kommen lasse « . 7 ) Erhalte « die Repräscntantc « « och ^ jede Vollmacht , alle Maßregel « zu treffen , welche sie für zweckdienlich erachten : und sclbst va «« , wen « diese Maßregeln gcgcn die Verfassung und Gesetze des Kantons Tessin verstoße-, ! solltcn , sei den Behörden zu bemerken , dic Kantonalsouueränctät sei der höher « Autorität der Eidgenossenschaft untergeordnet , und die außerordentlichen Umstände machen sie absolut nothwendig . 8 ) Was diejenigen , welche im Kanton bleiben wollen , betreffe , so genüge die Rücksicht auf ihr Alter , Geschlecht , Vermögen : c . nicht , sonder « es sei darauf zu sehen , daß eine solche Perso « wahrhaft ruhig sci uud vaß ihre Gegenwart nicht dic Ursache zu einer Verwicklung werde . Uebcrhaupt wäre eigentlich die Entfernung sämmtlicher Flüchtlinge ohne Ausnahme die wirksamste Maßregel .

( Deutsche Unverschämtheit . ) Diese hat kürzlich Hr . Oberst Geigy von Basel in Lörrach erfahren . Kaum hatte er in dem Gastzimmer z « m Hirschen Platz genommen , als zwei badische Dragoncroffi z ierc auf ihn zutraten unv ihn barsch fragte « , ob er nicht sehe , wen er vor sich habe ; i « Gesellsch aft von badischen Offi z ieren dürfe er seinen Hut nicht auf dem Kopfe behalten . Hr . Geigy erwiederte einfach , er habe bcim Hereinkommen den Hut gelüftet und damit dem Anstand Genüge geleistet ; jetzt habe er volles Recht , den Hut auf dem Kopfe zu behalten , da er im öffentlichen Wirthshause sich befinde . Hieraus soll ihm von einem der Offiz iere der Hut Uom Kopfe geschlagen worden sein , während der andere , da Hr . Geigy sich wieder bedeckt hatte , ein Terzerol zog und es ihm mit der Drohung vor die Brust hielt , er werde schießen , wenn cr « icht sogleich sein Haupt entblöße . Kaltblütig erwiederte Letzterer , er habe schon mehr dergleichen Dinger gesehen « nd fürchte sich nicht . Hierauf sagte der eine Offi z ier : „ Laß das sein , Bruder ; wir schmeißen den Kerl hinaus ! Eben wollten die Beiden zur Ausführung dieser Drohung schreiten , als die Wirthin in s Zimmer trat und Hrn . Gcigy mit den Worten begrüßte : „ Guten Morgen , Herr Oberst ! Da bemächtigte sich dcr vcutschc « Hclde « ein panischer Schrecken und sic suchten sich auf alle mögliche Weise zu entschuldigen . Der so gröblich beleidigte Hr . Geigy wollte jedoch davon nichts wisse « , sondern reichte cine Beschwerde beim General ein , deren Resultat zu crwartc « steht .

Nachlese . Die Regierung von Glarus hat durch eine Verordnung vom ll . d . den Gemeinde « rathen verschiedene Vorschriften gegeben , welche das leichtsinnige Auswandern ohne gcnügliche Geldund Neisemittel zu verhindern bezwecken . — Die Gemeinden Ibcrg und Stnden im alten Bezirk Schwyz sind wegen Holzdiebercien im Großen von den übrigen Theilen des Kantons polizeilich ganz abgesperrt worden . Die Behörden thun recht daran , aber sie würden noch besser thun , wenn sie die Quellen dieser Entsittlichung zu verstopfen versuchten . — Am 9 . d . wurde am aargauischen Rheinufer der Leichnam eines Württembcrger Soldaten , der

Kapitän ausgcsticgc » . Das Haus seines Vatcrs trieb Haudcl mit England , darnm war Endlich sah sie ihn mit einem Lächeln an , das deutlich genug sagte , daß sie ihn erkannt es ihm nicht im Mindeste » baugc nm scine Rückkehr nach Bremen . Er schrieb schnell habe iiuv ihn gerne an ihrem Bcttc sähe . nach London an seines Vaters Geschäftsfreunde , meldete de ,, Schiffbruch uud bat um Kennst du mich , ttcbe Marlha ? fragte er so liebevoll , daß ein leichtes Erröthen dle nöthigen Geldmittel zn seinem Unterhalt und seiner Rückkehr nach Brcme » . Nach- übel ihre bleichen Wange » flog . Sie nickte lachend . dcm dieß unabweisbare Geschäft beendet war , eilte er auf den Pgchthof . Erinnerst du du dich des A » gcublick » s , wo du betclcst , als wir alle den Tod vor Wie entsetzte er sich , als er Marlha schwer erkrankt und noch immer in den ver- « ns sahen ? ftagle er weiter . Sie nick , e wieder , wollenen Träumen befangen fand . Sie kanuie ihn uicht . Er faßte im Uebermaße seiner Freude ihre Hand und sagte , arme gutc Martha , hast viel gelitten ? es Obne ssch aufzuhlllteu fuhr er nach Kiikwall zurück , um den Arzt zu holen . Dicscr ^ ^ le lie « ihm ihre Hand . S . e wollte reden aber velmochte > ., nicht » ,. . zuckte die Achseln « ud n . cin . c , cin Nervcuf . cbcr sci im Anmärsche . Heftig erschrack dcr ^ a ng eer , e . u Obr an ihrc » M »» d . > . » d » nn hanchle sie d . e Frage- W . e geht Kapitän über dicse Nachricht , allein i » scii . cr Seele stand scho » geschrieben , Du darfst es »>« cr » « chick ^ , alsge » o „ c »? sie nicht verlasse ,,, komme cs a » ch , wie c » . wolle ! . < ,..- «« .. - ^ Gut , sagte dcr Kapltan , und erzahlte cine ihr nun , wie die gu . en Leute d , c , er Gegend sich Er wurde nuu schnell mit dcn gutcn Pachtlculcn cini g um sciue Wohnung und - „„„„ itt ,, si , s ^^ en und wic Gesellschaf ! gebildet b » be , die Geld sammle , ^ , ^ Verröiliguug . und blieb bci Martha , Tag und Nacht wich cr nicht von ibr . Es war , ^ , ^ , ^^ „ ach Amerika , oder nach Deutschland zurückzubringe » , als ob das Bedürs » , » dcs Schlafes , einer Natur gar mcbl angehöre . Icdcn Löncl ^ ihr ^^ cht erheiterte Antlitz wunderbar , und sie schien ihre Lage über der , ^^ Arznei gab er ihr uud nnr das , was » ur weibliche Bedieuuug leiste » konnte , trat er Unglückliche » ganz z » » ergcssc » . ^ an die Frauen ab . Eine ganze Woche lag sie in den wüdcn Flebciträumcn , und crst sS-blust folat ! als dies « aufborten und nun eiue Schwäche eintrat , dic uicht einmal das Tageslicht er- ^ 7 . tragen lonnte , gab dcr Arzt Hoffnung , Die Wahl dcs deutschen Reichsoberhauptes .

Als er dem , uugcn Manue dich lagte , war dicjer auner sich vor Freude . Er Die Gesellschaft deutscher Doktoren , Professoren , Juristen , Hofräthe und anderer umarmte den Arzt und wußte gar nlcht , wie er ihm seine Liebe , Dankbarkeit und Freude Abgeordneten zu Frankfurt am Main ist gewillt , nm heiligen Fridolms . ag dieses Iahies ausdrücken sollle . . . em Ncichsoberhaupt oder einen deutschen Kaiser zu wählen , gnr Besetzung dieser Stell « Als ihn Martha zum ersten Male au ihrem Bette sah , fuhr fie auf , rieb sich die ist freie Konkurrenz eröffnet , weil sich die Unterhandlungen mit dem König vou Preuße » Stilne , als wol !« sie sich die Gedanken herbeirufen , dic sie verlassen zu haben schienen , » nd dem Kaiser von Oesterreich zerschlagen haben , Damil aber keine unnütze » Anmel- »

vor etwa 11 Tagcu i « der Dunkelheit vcniiigiucktc , , rer rer siesie

gcfuude « . Das Bezirksamt von Zurzach licß dies vcm Tiuppeukonünaildo melden . Dieses ertheilte die Antwort : Den Leichnam verlange cs nicht , wohl aber die Uniform . Die Koblenzer aber beerdigten dcn Todten sammt Kleidung , - ^ Die „ Suisse berichtet , daß so eben England die neue Bundcsuerfassung der Schweiz unumwunden anerkannt habe . Preußc « habe noch nicht gesprochen . — Dcr Landrath von Uri hat am I I . d . dic probeweise Bewilligung dcr Verlegung des Hauptwerbdepots der 4 Schweizcrregimenter in Neapel von Gcnua nach Altorf beschlossen und den Regierungsrath beauftragt , mit dcm Abgeordneten des Königs uon Neapel . Oberstl . Müller , den definitiven Vertrag abzuschließen . — Am 14 . Morgens 6 Uhr ertönte in Biel der Feuerruf ; als die Bürger zur Stelle eilten , stand schon die ganze Zündhölzchenfabrik eines Hr « . Müller i « helle « Flammen . Zwei Stunden dauerte der Brand , der 4 Familien obdachlos gemacht hat . — Ini Amtsbezirk Bcr « soll sich eine schreckliche Geschichte begeben habe « . Ein alter Mann wurde von scine « Söhnen schon lange schänd

lich mißhandelt . Anfangs Wintermonat ging dcr Altc in den Wald , um Hol z aufzurüsten . Er kehrte nicht wieder zurück und kein Mensch kümmerte sich darum . Erst in der letzte « Weihnachtswoche stellte in diesem . Wlllde ein Jagdhund seinemIäger etwas , derselbe forscht nach » nd findet mit Entsctzc « jenen alten Mann , dem Augen nnd Fleifch ans dem Gesicht gefressen waren von Füchsen und Vögeln . — In « e « cster Zeit setze « mehrere Feuersbrüiiste , bei denen der Verdacht dcr Brandstiftung vorherrscht , den Kanton Freiburg in Allarm . — Das Ergebnis ) dcr Unterschriftensammlung für die Petition schweizerischer Gewerbtrcibender um Schutzzoll gegen das Ausland erzeigte im Kanlon Schaffhausen 1674 Unterschnften . — Ludwig Bawoli , der Mörder des Glarner Viehhändlers Rhy « er , ist von der lombardischen Regierung ausgeliefert wordcn , um in Lugano sein Urtheil zu empscmgen . — Vo « Basel schreibt man , durch das vcrgangcnen Samstag eingetretene Thciuwettcr sind die Gewässer in unserer Umgegend bedeutend angeschwollen , besonders die Wiese , die bei der Wuhr ciuen Damm durchbrach und sich auf die benachbarten Felder entlud ; der

- 23 - ertappte und mit Zurücklassung einer KaM in die Flucht schlug . Kluge Männer haben im Interesse dcr öffentlichen Sicherheit vorgeschlagen , di « Kappe ini Archiv aufzubewahren , um denjenigen zu ertappen , der sie als sein Eigenthum rellamiren würde . — Mit Speck fängt man Mäuse ! — Nach Berner Blättern denkt man in Savoyen lebhaft an Trennung von Sardinien und Anschluß an Frankreich .

Wyler und Klcin-Huningc « Steg sind von dcn , Strome fortgerissen worden . Die Thur durchbrach den 17 . Nachts , unterhalb der Station Wittelsheim de « Bahndamm , jedoch ohne die obere Erdschichtc desselben mitzufühlen , so daß die Kommunikation zu Fuß an vieser Stelle nic unterbrochen wird , blos konnten dic Eisenbahnzügc diese Stelle nicht befähle « . — Der Nepubliknno berichtet , daß jüngst 5 bewaffnete Kroate « die Grenze überschritten und i « Pctriüatc , einem tessiuischc « Grcnzort , sich zeigten . Sie sollcn sich jedoch bald wieder entfernt haben . - — Auch im Kanton Zug wird seit einiger Zeit viel gestohlen ; in cincr dcr letzten Nächte wurde beim Pfarrer von Unterägeri eingebrochen . Drei Bursche waren eben daran , ihm den Speck aus dem Kamin herunterzuschneiden , als der Pfar-

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