Eidgenössische Zeitung, Nummer 56, 25. Februar 1858 IIIF issue linkSchweizerische Eidgenossenschaft. [ARTICLE]

Schweizerische Eidgenossenschaft.

A Bundes stadt, 23. Febr. Beförderungen und Ernennungen im eidgenössischen Stabe: L Obersten, a. Generalstab : Jos. Ioh. Fr. Huber-Saladin von Schaffhausen in Paris, Rudolf Paravicini von Basel, — bisherige Oberstlieutenants im Generalftabe. d. Geniestab: Jakob Locher von Zürich, bisher Oberstlieutenant im Geniestab. 2. Oberstlieutenants, a. Generalstab : Ioh. Jakob Vogel von Zürich, James Quinclet von Vivis, Friedrich Hartmann von Freibiwg, — bisher Majore im eidgenössischen Generalstab. b. Genieftab: Ioh. Kaspar Wolfs von Zürich , Emil Gautier von Genf, — bisher Majore im eidgenössischen Geniestab. 3. Majore, a. Generalstab : Julius Sulzer von Winterthur,

Emil Frey von Aarau, Rudolf Merlan von Basel, August Jeannot von Les Brennets in Locle, Karl Jul. Matthey von Savagner in Neuenburg, — bisher Hauptleute im eidgenössischen Generalstab, Karl Schumacher von Luzern, bisher Hauptmann der Kavallerie, b. Geniestab: Konrad Frefel von Neukirch in Frauenfeld, Gustav Gränicher von Zofingen in Bern, — bisher Hauptleute im Geniestab. e. Artilleriestab: Ludwig Pfyffer von Luzern, Friedrich Bell von Luzern, .Bernhard Hammer von Ölten, — bisher Artilleriehauptleute , Jos. Agrieol Cartier von Oensingen, Solothurn, bisher Artillerie-Stabs-Hauptmann. 1 4. Hauptleute, a. Generalstab : Adolf Schieß von Herisau, Ludwig Kappeler von Baden in Turgi, Aargau, Walther Am Rhyn von Luzern, August Andre Dimier von Genf in Fleurier, Rudolf Rapp von Basel, Antonio Bossi von Lugano, - bisher Oberlieutenants im Generalstab , Johann v. Bringolf von Unterhallau, bisher Dragonerhauptmann, b. Geniestab : Paul Friedr. Courvoister von Chauxdefonds, Eugen Frote in Pruntrut, Bern, Eugen Mercier von Coppet in Genf, Rene Henri L'Hardi von Neuenburg in Genf, Karl Friedrich v. Steiger von Bern, Christian La Nicca von Chur, — bisher Oberlieutenants im eidgen. Geniestab. e. Artilleriestab: Gerold v. Edlibach von Zürich, Heinrich Bleuler von Riesbach, Johann Leemann von Meilen, — bisher Oberlieutenants im eidgen. Artilleriestab, Friedrich Hertenstein von Kyburg, Otto Reinert von Solothurn, Theodor de Balliere von Lausanne, ~ bisher Artilleriehauptleute. 5. Oberlieutenants, a. Generalstab : Jos. Solioz von Sitten, bisheriger Jnfanterielieutenant. b. Geniestab : Andreas Kündig von Basel, Viktor Jean Jundzill von Freiburg, Gottlieb Heinrich Legler in Mollis, Jean Franz Benjamin Müller in Genf; Emil Im Hooff von Aarau — bisher erste Unterlieutenants im eidgenössischen Geniestab. c. Artilleriestab : Franz Widmayer von Roll in Genf, Alois de Loes von Aigle — bisher Oberlieutenants der Artillerie. 6. Zweite Unterlieutenants. Geniestab: William Huber von Schaffhausen, Eduard Pellis von Lausanne, Samuel Bachofen von Basel, Emil Raccaud von Lausanne, Clement Chessez von Montreux, Charles de Loes von Aigle — bisher Aspiranten zweiter Klasse. — Die Regierungen der Kantone Basel-Stadt, Solothurn und Waadt haben gegen die neuen Paßvorschriften von Frankreich ebenfalls Beschwerde erhoben und den Bundesrath angelegentlich um Fortsetzung seiner Bemühungen ersucht. Das Oltener Wochenblatt bringt weitere Mittheilungen über die Bertheilung der Liebesgaben an die Hauenstein-Verunglückten. Die Art der Unterstützung der Kinder ist bekannt. In Betreff der Gaben und Gratifikationen für die Rettungsmannschaft wurde grundsätzlich festgestellt, daß die während der Katastrophe Verunglückten vollen Ersatz der durch Arbeitsunfähigkeit und Erschütterung der Gesundheit erlittenen Nachtheile erhalten sollen. Die Ausmittlung der Rettungsmannschaft basirt auf die Angabe der Herren Sektionsingenieur Presset, Bauführer Kaufmann, Maschinenmeister Riggenbach, Präsident Kulli, Doktoren Munziger und von Arx und Bauinspektor Kümmerly. Es wurde dieselbe in 3 Klassen eingetheilt: In die erste Klasse kommen, die sich durch Muth, Ausdauer und Umsicht ausgezeichnet haben, in die zweite Klasse diejenigen, welche Ausdauer bewiesen haben und welche in hervortretender Weise sich beim Rettungswerke betheiligt haben. Dahin gehören namentlich auch die Fälle von durch den Aufenthalt im Tunnel herbeigeführter Bewußtlosigkeit, welche ohne weitere Konsequenzen geblieben ist. In die dritte Klasse kommen diejenigen, welche überhaupt Gehorsam und Fleiß gezeigt haben. — In die erste Klasse sind 7 Personen eingereiht und jeder derselben eine spezielle Belohnung festgesetzt. Es sind: l. William Watson mit 300 Fr. 2. Johann Schweizer mit 200 Fr. 3. Jakob Seifert 200 Fr. 4. Urs Gisiger 1 50 Fr. 5. Stadlin, Ingenieur, 200 Fr. 6. Brennberger, Bauführer, 1 00 Fr. 7. Cloß, Aufsichter, 100 Fr. Total 1250 Fr. — In die zweite Klasse kommen 43 Personen, mit je 50 Fr., was eine Ausgabe von 2150 Fr. macht. Zn die dritte Klasse kommen 117 Arbeiter mit je 20 Fr. Ausgabe 2340 Fr. Zürich. Herr Dr. Nußbaumer erklärt öffentlich den Wählern des zweiten eidgenössischen Wahlkreises, „daß er bei der bevorstehenden Ergänzungswahl in den Nanonalrath gegenüber Herrn Fierz, ihrem bisherigen Vertreter, von jeder Konkurrenz abstehe". Er läugnet nicht, daß eine öffentliche Wirksamkeit seinen Wünschen nicht ferne liege. „Aber— sagt er mit besonnenem Selbstgefühl — diese Auszeichnung, wenn sie eine sein soll, kann weder gezwungen noch diktirt werden; sieist ein Produkt der Jahre und muß Einem freudig und voll entgegen kommen, wie das Glück. Bei mir hat es ohnedieß keine Eile und ich habe keinen Grund zu bedauern, daß ich meine jugendliche Muße noch zu den stillen Studidn, Beobachtungen und Erfahrungen verwenden kann, die mich vielleicht einst befähigen, mit ebensoviel Umsicht als Selbstständigkeit und Kraft zu handeln.«

— Reformirt - Würenlos will sich von Otelfingen trennen und eine eigene Pfarrei werden. — Kaspar Weilemann in Enge yat für gut gefunden, seine Appellation gegen das Urtheil des Bezirksgerichtes Zürich betreffend die bekannte Amtsehrverletzung gegen die Militärdirektion zurückzuziehen. Er muß asio die acht Tage, zu denen er verurtheilt ist, selber absitzen. Die 100 Fr. Buße und die Prozeßkosten dürfen ihm füglich seine Hetzer bezahlen. — Der sel. Herr alt Bezirksrichter Baumann hat folgende Vermächtnisse hinterlassen: 3000 Fr. dem Spendgut Horgen, 1000 Fr. dem Kantonsivital , 1000 Fr. der Blinden- und Taubstummenanstalt in Zürich, uffd dann, für Freimachung vom Schulgeld, 2000 Fr. für den Schulfond Horgen und je 500 Fr. für die Schulfonds Käpfnach, Arn und Berg. CD Beru , 22. Nov. (Korr.) Der Schnee und der Große Rath sind in die Stadt Bern eingezogen, der erstere massenhaft, der letztere, vielleicht gerade deßhalb, weniger zahlreich. Fürsprech Carlin eröffnete den Großen Rath in französischer Sprache. Er geht die Traktanden durch, erwähnt der neuen französischen Verfügung wegen der Pässe und bemerkt, es werde hoffentlich dieser neue Zustand nicht von langer Dauer fern und dem Bundesrath gelingen, den freundnachbarlichen Btaat (etat ami) zu bewegen, auf die frühern freiern Verkehrsverhältnisse zurückzukommen. Schließlich erwähnt er der Eisenbahnwirren. Er hofft, der Kanton Bern werde glücklich über die Eisenbahnkrise hinwegkommen und der Große Rath werde sich durch die Gerechtigkeit und die finanzielle Kraft des Kantons leiten lassen. Er spricht sich für die Staatsbetheiligung aus. An der Tagesordnung ist das Budget für 1858. Einnahmen. Waldungen, Torf :c. roh (nach Abzug des Betrages der Holzlieserungen an Berechtigte rc.) Fr. 412,860. Abzuziehen die Verwaltunasund Betriebskosten Fr. 170,290. Reinertrag Fr. 242,570. Die StaatsWaldungen sind geschätzt auf Fr. 15,377,506. 50. — Domainen: roh Fr. 206,000; ab Kosten des Unterhalts, der Verwaltung rc. 128,400; Reinertrag Fr. 77,600. Schätzung der zinstragenden Domainen Fr. 5,455,359. 97; der nichtzinstragenden Fr. 4,351,663. 45; Gesammtschatzung der Domainen und Waldungen Fr. 25,184,529. 92. — Kapitalien: roh Fr. 668,615; Abzug der Verwaltungskosten und Zinse der Anleihen Fr. 324,700; Reinertrag Fr. 343,915. — K«mtonalbank : Reinertrag des Kapitalfonds derselben von drei und einer halben Million Fr. 185,000. — Salzhandlungsfonds: Zins Fr. 16,000.— Ertrag der Regalien: Salz. Rohertrag Fr. 1,370,000; Abzug, AnkaufSpreise , Verwaltungskosten rc. Fr. 670,000 ; Reinertrag Fr. 700,000. — Postentschädigung Fr. 249,252. — Bergbau Fr. 8560. — Fischenzen Fr. 4000.— Jagdregal Fr. 17,000.— Zollentschädigunq Fr. 275,000. - Ohmgeld Fr. 673,000. — Wirthschaftsgebühren ic. Fr. 185,090. - Stempel Fr. 130,000. — Amtsblatt Fr. 9000. — HindänderungsgebührFr. 124,000. - Kanzlei-Em olument Fr. 40,000.— Militärsteuer Fr. 40,000 — Erb- und Schenkungssteuer Fr. 90,000. — Direkte Abgaben des alten Kantonstheils. 1. Grundsteuer 14/10 pro Mille Fr. 602,000; 2. Kapitalsteuer Fr. 238,000. Einkommenssteuer 3'Z pCt. Fr. 126,000; roh Fr. 966,000.; Bezugsabzug Fr. 30,500; rein Fr. 935,500. Grundsteuer des Jura: rein 184,800. Gesammtertrag Fr. 1,120,300. — Verschiedenes Fr. 1,335. — Gesammteinnahme Fr. 4,536,712. — ? 23. Febr. (Korr.) Fortsetzung in der Berathung des Bubgets. Ausgaben. Allgemeine Verwaltungskosten. (Besoldungen rc.) Fr. 236,956. Direktion des Innern. Gesammtausgaben Fr. 870,700, wovon allein für das Armenwesen Fr. 810,800 (Fr. 1 13,600 mehr als früher in Folge des neuen Armengesetzes). Die Ansätze für das Armenwesen veranlassen einläßliche Diskussionen, weßhalb der Rath nur so langsam vorrückt. - 23. Febr. (Korr.) Die Ostwestbahn-Direktion läßt auf Aktien Hausiren. Unter denen, welche zu diesem Zwecke von Haus zu Haus gehen, befindet sich ein Vergeldstagter. Uns kommt dieß nicht großartig vor. — Das Direktorium der Zenrralbahn Hai laut der Berner-Z. dem Regierungsrathe ein Schreiben geschickt, worin es den Prozeß ankündigt, wenn der Große Rath nicht nach seinem Sinne entscheide. Luzern. Die Notiz bezüglich der Betheiligung der Bank in Luzern bei den Aktienzeichnungen für die Ostwestbahn ist nach dem Luzerner Tagblatt nicht ganz richtig. Die Bank hat, weil sie sich grundsätzlich nicht mit dergleichen Aktienzeichnungen befaßt und auch schon ähnliche Propositionen anderer Gesellschaften abgelehnt hat, — an die Direktion der Ostwestbahn das Ansuchen gestellt, es möchte statt der Bank ein Luzerner Haus bezeichnet werden. Sie wolle indessen gerne dem Unternehmen beförderlich sein, und um keine Störungen zu verUrsachen, sei sie bereit, bis zur Bestellung eines Hauses allfällige Zeich- ! nungen für die Ostwestbahn entgegenzunehmen.

Auch Schaafhausen will dem Konkordat, das alle niedergelassenen Ausländer von der Militärsteuer befreit, beitreten. Graubünden. Ueber die Explosion in der Pulvermühle gibt der „lib. Alpenb." weitere Einzelnheiten. Die explodirte Pulvermenge beträgt ungefähr 5 Zentner. Das Polierfaß war in der Stampfe im Gange, blieb aber merkwürdiger Weise unversehrt, ebenso 30 bis 40 Zentner fertiges Pulver in dem nahen Trockengebäude. Der Arbeiter Sträßli ist im Gesicht und an den Händen bedeutend verwundet, doch haben seine Augen nicht gelitten; man hofft ihn am Leben zu erhalten. Ein anderer Arbeiter wurde nur durch den Lustdruck betäubt und auch der an der Thüre beschäftigte Pulvermüller unversehrt aus derselben herausgeschleudert. Die Stämpfel der Mühle sind von Gußeisen. Den dringenden Vorstellungen des Pulvermagazinverwalters, der sich bei der Explosion sofort nach der gefährlichen Stätte begeben, wo bei seiner Ankunft das Holzwerk zum Theil noch brannte, ist es leider nicht gelungen von der eidgenössischen Pulververwaltung deren Ersetzung durch bronzene zu erwirken!

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