Der Volksfreund, 22. November 1884 IIIF issue linkUeber das Submifsionswesen. IV. Nachdem ... [ARTICLE]

Ueber das Submifsionswesen . IV . Nachdem wir die bestehenden Verhältnisse und deren Folgen gefchildert , mag — bevor wir wei

ter gehen — noch ein Wort über die Frage des Schutzes der einheimischen Arbeit angebracht werden . In diefer Richtung wird uon kantonalen und eidg . Behörden viel gesündigt . Wir erinnern nur an die Vergebung der Banknoten on ausländische Druckereien , bei welchem Anlaß die schweiz . Lieferanten nicht einmal angefragt wurden ; fowohl Papier als Druckplatten uud der Druck selbst hätten ebenso gut , ebenso schnell und ebenso gesichert gegen Nachahmungen , in der Schweiz hergestellt werden können ; allein die Sache war bereits frühzeitig unter dcr Hand abgemacht worden und alle Reklamationen der betreffenden In leiefsenlm und angesehener Vereine : c . tonnten nicht mehr wirken . Daß die betreffende englische Firma die Ausführung bedeutend verzögerte und die Druckplatten voll orlhographifcher Fehler lie , ferte , scheint ihr das eidg . Finanzdepart . mcnt nicht nachgetragen zu haben ; einer schweiz . Firma wäre vermuthlich eine schwere Konventionalstrafe nicht erfpart geblieben . Die Art und Weife , wie die Bundesbehörden diefe Arbeiten vergaben , kann ihnen niemals verzieh . n weiden .

In ähnlicher Weife wurde vorgegangen bei Lieferung von Telegravhmkabeln , Wagen und Lokomotiven für die Gotthardbahn : c . Bekannt ist eine Berliner Firma , die in Bern eine Filiale besitzt und von einer gewissen höhern Stelle protegirl zu werden scheint , da ihr jeweils die Ossi ziersbesörderungen zuerst bekannt weiden , wodurch ihre Agenten in Stand gesetzt sind , den betreffenden Beförderten die neue Ausrüstung in der Kaserne zu offeriren , während ihnen das Brevet noch gar nicht zugestellt worden ! Dadurch , durch die z iemlich billigem Preife und den unfern Offizieren fo imponirendcn „ fchönen Schnitt nach preußischem Muster wird zu Wege gebracht , daß ein großer Theil unferer Ofsiz iersuniformen in Preußen fabrizirt wird — ein wahrer Hohn auf unfere fchweiz . Selbstständigkeit .

Allerdings steht den Offiz ieren frei , ihre Uniformen zu bestellen wo sie wollen , allein sie erhalten doch einen Bundcsbeitrag » m dieselben . Und uns fcheint , der Bund halte das Necht zu gebieten , daß nur im Inland hergestellte Ausrüstungsgegenftände bei unferer Armee verwendet werden dürfen ; er follte von den betreffenden Lieferanten Ursprungszeugnisse verlangen ; er hätte ferner die Psticht , der gerügten Protektion ein für alle Mal mergifch den Niegel zu fchieden . Manche Kantonsbehürdm , z . B . Wallis , beziehen auch das Soldatentuch vom Ausland , trotzdem die schweiz . Industrie folches ebenfo gut und billig liefern kann ; geringere Preisdifferenzen , vermuthlich beding ! durch geringere Qualität , follen hieran Schuld fein . Im letztem Falle verliert nur die Tuchfabritation , im erstem sowohl diese , als die Schneiderei die ihr zukommende Arbeit . In beiden Fällen ist Abhülfe geboten .

Ebenfo huldigen die Privaten noch all zusehr dem Hang , ihre Bestellungen und Käufe auswärts zu machen , oft weniger um des billigen Preises

als der Mode willen . Diesem Streben kann nnr durch fortgefetzte Agitation zu Gunsten der einheimifchen Arbeit , durch Ausstellungen , höhere Anstrengungen und ruhigere und umsichtigere Gefchäftsführung der Gewerbetreibenden , durch mäßige Schutzzölle : c . entgegengearbeitet werden . Dem Staat gegenüber haben jedoch die produ z irenden Bürger das Recht zu verlangen , daß diefer die vaterländische Arbeit fchütze und fo den nationalen Wohlstand fördere ; eine Behörde , welche nm unwichtiger oder nur fcheinbarer Vor theile willen die einheimifchen Produzenten nicht berücksichtigt und staatliche Arbeiten an ausländische Unternehmer vergibt , schädigt pflichtwidrig den nationalen Wohlstand , indem sie den Wehrund Steuerpflichtigen um feinen Erwerb bringt , die Steuertlllft und die Kaufkraft vermindert . Der Staat sollte in diefer Beziehung sich ans eine höhere Warte als die der angeblichen Sparsam keit stellen ; er foll den Bürgern nach der Teoife „ Einer für Alle und Alle für Einen mit gutem Beispiel vorangehen und das Gefühl der Soli » daiität in ihnen wachrufen und fördern . Staatsarbeilm sollten nur in Fallen ins Ausland vergeben weiden dürfen , in denen die betreffende Industrie in der Schwei z gar nicht vertreten ist .

Welchen Einfluß nun hat , um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen , ein unrichtiges und ungerechtes Submissionsoerfuhren auf den Volkswohlstand im Allgemeinen und auf das Kleingewerbe im Besondern ? Die Frage ist theilweife fchon beantwortet . Von einem günstigen Einstuß kann wohl kaum die Rede fein ; dagegen zeigt uns die tägliche Erfahrung die schlimmen Wirkungen in verschiedener Richlung . E » n unrichtiges Submissionsverfahren drückt aus den Ertrag der Arbeit , fowcihl des Unternehmers , des Meisters , als des Arbeiters und fchädigt damit dm Nationalwohlstand , denn niedere Löhne sind rückwirkend auf die ganze Gefellfchaft , nicht blos aus die Arbeitenden ; es leidet darunter auch die Masse der Zwischenhändler , der Krämer , aller ü . iigm Handwerker ; sie sichren zu gewelblichen Krisen ; sie erfchweren eine bessere Bildung und verursachen eine schlechte Erziehung des Volkes . Der Staat hat damit , daß er für Unterricht jedes Kindes forgt , feine Pflicht noch nicht er füllt , demfelben noch nicht geholfen , sondern erst durch Sicherung einer genügenden Ernährung , Erziehung und Pflege der Kinder , r sp . durch Sicherung des Verdienstes und der Arbeit feinei Ernährer .

Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik nicht der billigen Löhne , fondern solcher Löhne , die cs ermöglichen , menschenwürdig zn leben . Die fchöne Phrase uon Hebung des Handwerks durch den Ltaat ift eine Ironie , so lange der Staat vorangeht um jeden ehrlichen Verdienst durch miserable Preise zu verhindern . Die Gesammtheit dcr Gesellschaft hat ein hohes Interesse an der Steigerung des Ertrages der Arbeit ; die Höhe des Arbeitslohnes ist dcr Maßstab für den Nationalwohlftand und dic Kulturenlwicklung eines Volkes . Alle Gleichheit vor dcm Gesetz ift bloße Phrafe , ein blos papierner Nechtszustand , wenn der Arbeitslohn fo lief steht , daß aus Armuth uud

Unselbständigkeit die bürgerlich . :: Rechte faktisch nicht ausgeübt werden können . Ein Volk , das feine Arbeit fortgefetzt unter einem gewissen Normnlpreife verrichtet , mnß sicher seinem moralifchen und ökonomifchen Untergang entgegengehen . Der Staat hat alfo nicht nur ein Interesse , fondern die Pflicht , nn verfehltes Arbeitszufchlagssystem , ons die Löhne herabdrückt und die Armuth vermehrt , zu beseitigen .

Die bündnerifche Staatsrechnung . Entgegnung des Hrn , Stnndesbuchhalter Luck . Die „ Schweiz . Handelsztg . hat die bündnerische Staaterechnung pro 1883 sowohl mit Bezug auf deren Form als auf Inhalt mit allerlei saftigen Attributen beehrt . Es würde zu weit führen , diese ganze Kritik Punkt für Punkt zu verfolgen und ins richtige Licht zu stellen , ich sehe mich deshalb genöthigt , nur die Hauptsache derselben herauszugreifen und zu widerlegen . Es ist vorauszuschicken , daß die bündnerische Siaütsrechnung pro 1883 von der kantonalen G . schäft ^ prüsungskommisston genau geprüft , in allen Theilen richtig befunden und dann auch vom Großen Nathc einstimmig genehmigt worden ist . Was nun die Form diefer Rechnung anbetrifft , so ist diesfalls im Großrathsvrotokoll von 1879 , Seile 87 , Folgendes zu lesen : „ Sodann referiit Namens der Finanzkommission Hr . Neg .-Stlltthalter Parti , indem einleitend bemerkt wird , die nach einem neuen Modus llufgestellle Staatsrechnung pro 1879 sei so angelegt , daß jedes Mitglied des Großen Nathes , im Besitze derselben , jeden wünschbarm Rathes , im Besitze denelbm , icdm wünschbarm

Aufschluß selbst daraus erheben könne . Die Handelszeitung stößt sich zuerst daran , daß die direkten Kantons st eue rn nicht in der Verwaltungsrechnung , fondern in der Kapitalrechnung erscheinen , wie auch , daß die ungedeckten Ausgaben für Straßenbaute « als Milien in die Bilanz aufgenommen worden sino . In Bezug anf die Verrechnung der Lindessteuer ist zu bemeikm , daß diefelbe der kantonalen Verfassung und dem Steuergesttz entsprechend vorgenommen wird und daß der Kanlon hiebet besser fährt , als wenn sie nach Art und Weise der Handelszeitung stattfände , weil eben die direkten Steuern dazu bestimmt sind , das Defizit des je vorangegangenen und nicht des laufenden Jahres zu decken . Auch die Stadt Chur verfährt hiebet auf die gleiche Weife und beide Verwaltungen befinden sich wohl dabei . Es wird durch die je- , weiligc Festsetzung des Steneranfatzes nach Maßgabe des zu deckenden Dcsizites auch dcsfm wirkliche Deckung erreicht und es ist uns nicht ge ganger , wie den Kantonen Zürich und Bern , die diefe Steuern allerdings nach der v . Taurschm Methode verrechnen und dafür mit ungedeckten Defi z iten bis auf 5 Mill . Frauken zu kämpfen haben . Der Kanten Graubünden hat also alle Urfache , das v . Taurfche Beispiel nicht nachzuahmen .

Auch die Verrechnung der Ausgaben für die Straßenbauten beruht auf fpeziclleu Gcfetzen und findet in derfelben Weife statt , wic diejenige analoger Ausgaben der eidg . Staatsrechnung . Die

Kosten der Straßenbauten , weiche der Kaiton Graubünden ausgeführt hat , belaufen sich auf viele Millionen , fo daß eine Vertheilung derselben auf eine längere Reihe von Jahren abfolute Nothwmdigkeit gewefen ift . Gewiß Jedermann hätte diese für hiesige Verhältnisse ganz kolossalen Kosten lieber je vorzu getilgt , allein da dies nicht möglich gewesen ist , so muß ebe , < jedes Jahr nach Maßgabe der vorhandenen Mittel hiesür ein Beitrag ausgeworfen und der ungedeckte Nest so lange vorgetragen werden , bis er ganz gedeckt ist . Weiter bemerkt die Handelszeitung , cs sei Auf gäbe jeder Staatsrechnung , sämmtliche Eingänge und Ausgänge in klarster Weise derart aufzuführen , daß die Differenz zwifchen beiden genau mit der Vermögensoeränderung übereinstimme . Mit der Forderung der Aufführung f ammtlich er Einnahmen und Ausgaben in klarster Weife ist natürlich Jedermann einvcrstan den , mit Ausnahme des Hrn . v . Taur selbst , denn in der von ihm aufgestellten Staatsrechnung führt er nnr die Nettoergebnisse der einzelnen Di

kasterien , alfo nicht fammlliche Einnahmen und Ausgaben auf und hat dann noch durch ver fchiedene andere Transaktionen die bündnerische Staatsrechnung zu einem unverständlichen , gesetz widrigen Mifchmasch zufammengeknetet . Daß ihm bei seiner Kneterei auch noch ein ganz vulgärer Rechnungsfehler milunterläuft , das ist ihm gern zu verzeihen , denn was passirt einem Menfchen « icht alles , wenn er wülhmd ist ; und wüthend muh der Redaktor der Handelszeitung offenbar jedes Mal weiden , wenn er cine bündnerische Staatsrechnung suht . Es hat deshalb auch mit feiner Aufforderung , den Gelehrtesten der Gelehrten mit einem folchen Instrument nach Zürich zu fchickm , feine eigene Vewandtniß , nicht Jeder würde eine folche Reife riskirm . Der Genuß feiner Wulhausdrüche , wie folche in feiner Kritik enthalten sind , ist nicht Jedermanns Sache . Auch gegen die andere Forderung , daß die Differenz zwischen sämmtlichen Einnahmen und Ausgaben mit der Veimögensoeränderung stimmen müsse , ist nichts einzuwenden , allein eine solche Nechnungsstellung wird bei uns gar nicht verlangt , die Ver

waltungsbehörden wollen vor allem wissen , wie groß das durch Steuern zu deckende Defi z it fei , und die Rechnungsführung thut deshalb besser , in erster Linie dieser Forderung gerecht zu werden . Wenn nnn Jemand eine Rechnung fo rücksichtslos , wie Hr . u . Taur es thut , kritisirt , so wird man auch erwarten dürfen , daß er diefe felbst und den dabei befindlichen Bericht wenigstens einmal durchlese , allein so viel darf dem Redaktor der Handelszeitung nicht zugemuthet werden , er hat Veite 29 der Rechnung und Seite 19 und 20 des Berichtes offenbar nie angeschaut , sonst könnte er über die Bedeutung der drei Abschreibungen , Tomils . Wiefen , Fetan nicht im Unklaren fein . Hätte er Rechnung und Bericht mil Verstand durchgelefen , fo hätte er nicht darin „ irren Auges herumfahren müssen , wie der Teufel im Buche Hiob , weil eben bei Behandlung des Stoffes an beiden Orten fo weit thnnlich die gleiche Reihenfolge beobachtet worden ist , und eine Steuertabelle von einem oogen Umfang am Ende des Berichtes aufzufinden , follte auch für einen Redaktor keine Hexerei fein .

In Nr . 267 dcr Handelszeitung erhält die Logik des Hrn . v . Taur vom Reingewinn der Kantonalbank vom Jahr 1882 , der laut Gefetz zur Amortiflltion des Straßennetzkonlos verwendet werden muß und deshalb nicht in die Einnahmen der Verwllttungsrechnung gestellt werden kann , noch den letzten Rest . Die Staatsrechnung wird immer vor der Bankrechnmig abgeschlossen , warum , das thut hier nichts zur Sache . Auf Seite 32 der Staatsrechnung nun ist zu lefen , daß diese am 12 . Febr . 1884 abgeschlossen

Graubünden . — In Sachen kantonaler Beamtung e n . Wir haben einem Korrespondenten , der die G esch äftskumulation beim Kantonsarchio ariat rügte , nnd andernseits Hrn . Pfr . Meißer un Antwort Raum gestattet , obwohl bi » . „ Abwehr dcs Letztern in einem Tone gehalten war , den wir einer öffentlichen Beanttung und eines „ Lehrers dcs göttlichen Worts nicht angemessen fanden . Die Kritik öffentlicher Zustände ist ein Urrecht des Bürgers in der Republik und foll nicht mit perfönlichm Ausfällen , sondern durch sachlich ruhige Aufklärung , wenn nöthig , Nichtigstellung , wenn nöthig , auch Entschuldigung beantwortet werden . Immerhin scheint aus der iu Nede stehenden Polemik sich ergeben zu haben , daß cin Verbot von Nebengeschäften bei den kant . Beanttungen nicht existirt und folglich ein formeller Verstoß g / gen ein solches nicht vorliegt . Auch darin sind wir nicht ganz der Ansicht unsres Korrespondenten , daß gerade nur eine Anstellung auf eine und dieselbe Person fallen dürfe . Uns ist kein Grund ersichtlich , warum nicht kleinere Beanttungen , die einzeln ihren Mann nicht nähren , mit an dm Stellen personell vereinigt werden sollten , wenn es unbeschadet der amtlichen Funktionen geschehen kann .

Für sog . Jahres st ellen möchten wir aber als Negel aufstellen , daß die Arbeitskraft der Inhaber ganz auf die Anstellung konzentrirt , dafür aber auch eine genügende , d . h . den sonstigen Besoldungsverhältnissen entsprechende Bezahlung geleistet werde . Und von diesem Standpunkt aus erachten wir namentlich den gegenwärtig bei der kant . Verwaltung in bedeutendem Umfang toleiirten Betrieb von eigentlichen privaten Neben

und am gleichen Tag von der Regierung genehmigt worden ist , während der Kantonalbankbericht erst am 25 . Febr . 1884 die bankrnthliche Genehmigung erhielt , daß es nun nicht möglich gewesen , eine nach dem 25 , Febr . 1884 stattfindende Zahlung in eine am 12 . Febr . 1884 vom Kleinen Nathe genehmigte Rechnung heimzubringen , da s begreift die Handelszeitung in „ ihrem Elend nicht . Daß ihr Redaktor sodann auch den Vankbericht pro 1883 nicht näher angeschaut hat , beweist die Thatsache , daß er über die Behandlung des Dotlltionskapitll l z inses noch im Unklaren sich befindet , obwohl auf Seite 9 , 25 und 26 dieses Berichtes so hinreichende Auskunft betreffend Behandlung diefes Postens sich vorfindet , daß bei vernünftigen Menfchen darüber kein Zweifel obwalten kann .

Wie nun aus obiger Darstellung der Sachlage unzweifelhaft hervorgeht , befindet sich in der 1883 er Staatsrechnung des Kantons Graubünden kein Fehler oder Auslassung , wohl aber hat der Kritiker in der Handelszeitung selbst sieb allerlei ungerechten Tadel und Fehler und Auslassungen zu Schulden kommen lassen , letztere dadurch , daß sein Machwerk einerseits an einem ganz vulgären Nechnungsfehler krankt und anderfeits nur die Nettoergebnisse , bei deren Berechnung zudem in ganz willkürlicher Weise verfahre » wurde , in der Aufstellung der Staatsrechnung aufführt . Hr . v . Taur ist dadurch feiner Forderung betreffend Aufführung fämmtlicher Einnahmen nnd Ausgaben untreu geworden und hat gegen fein eigenes Fleisch ge wüthet .

Indem ich fchließlich noch die Bemerkung beifüge , daß er früher fchon einmal die bündnerifche Staatsrechnung in ähnlicher Weise mißhandelt und eine ihm zugeschickte Berichtigung nicht aufgmom men hat , nehme ich ein für alle Mal Abschied von der „ Schweiz , Handelszeitung , E ^ war mir nur darum zu thun , eine Taurische Kritik ein Mal wenigstens ins richtige Licht zu stellen .

ge fch ästen durch öffentliche Beamte als durchaus unstatthaft . Abgesehen davon , daß es sich schwer tontrollirm läßt , wie viele Zeit und Arbeitskraft dadurch dem öffentlichen Dienst entzogen wird , muß auch die Unbefangenheit der Verwaltung mehr oder weniger darunter leiden und endlich erscheint es gegenüber dem privaten Geschäftsmann als entschieden unbillig , wenn auch noch der von ihm mit bezahlte Beamte von feiner sichern und gewissermaßen bevorzugten Stellung aus in den Konkurrenzkampf eingreift . In diefer angedeuteten Richtung wird die Kan » - tonc-regiernug nicht umhin können , die zwcckentfprechenden Vorschriften aufzustellen und gleichmäßig zur Geltung zu bringen . — Statt der devisirten 13 , 000 Fr . kostet der neuerstellte S ch i eh stand in D av o s ca . 15 , 000 Fr . Dafür ist aber die ganze Anlage ( heizbares Schützenhaus mit Vorhalle , die Scheibenstücke terrassenförmig hintereinander mit Ober- und Seitenfchutz ? c . ) musterhaft und findet ihres Gleichen in der übrigen Schwei z wohl nirgends . Am Sonntag fand die wohlgelungme Einweihung statt , an der ca . 50 Schützen und sonst viel Volk teilnahmen . — Letzte Woche verunglückte in Difch ina ein Waldarbeiter von Schmitten , indem er von einem rollenden Sägeblock erfaßt wurde , unter denselben gerieth unb erdrückt wurde .

— Aus dem Schlosse Halde nst ein hat das Kunstgewerbe Museum in Berlin ein Prachtstück angekauft : ein vollständiges Zimmer , Wände und Möbel aus der Mitte des 16 . Jahrhunderts . Dasfelbe zeichnet sich durch die prachtvollen Holz intarsim der oberen Felder aus ; lauter Architekturstücke aus verschiedenfarbigen Hölzern , darunter das Schloß Haldenstein selbst . Von den Möbeln ist ein prachtvoll geschnitztes Kästchen für Nähzeug hervorzuheben , ferner ein stattlicher lauchgrüner Ofen ; auch die Einfassung der beiden Thltren mit geschnitzten Säulen aus Hoch » relicf wird bewundert . — ( Korr . ) In Berichtigung Ihrer Noti z in Nr . 93 des „ Volksfreund erlaube ich mir , Sie darauf aufmerksam zu machen , daß in Graubünden infolge Grohrathsbefchluß nicht die Gratifikationen ( Neujahrögefcheuke ) , fondern die Tantiemen ( Gewinnantheile ) abgeschafft wurdm . An der Vündner Kantonalbank gibt es alfo nach wie vor Gratifikationen und es darf fogar angenommen wcrden , daß folche jetzt reichlicher fließen als bisher , um den „ Ausfall zu decken . Der nächste Jahresbericht wird uns — Verschleierung vorbehalten — darüber belehren , ob der Beschluß des Großen Nathes Ioual befolgt wurde oder nicht .

Es märe allerdings fehr angezngt , an der Kantonalbank auch die Gratifikationen abzufchaffen , wie dies in Zürich gefchieht . Solche „ Douceurs widerstreben dem Charakter einer Staatsbank und verleiten die Angestellten zum Servilismus , denn dieser bestimmt in der Regel die Höhe der Gratifikationen . — In einem Falle , wo trotz erklärter Unkannt1 , chkeit die Forderung eines Handelshauses , weil vom Gantgerichte als liquid anerkannt , gantllmtlich eingetrieben werden follte , hatte der Schuldner nach § 8 des Gantgefetzes durch Hinterlegung der ganzen Schuldsumme die Sufpenfion des Rechtstriebes erwirkt . Als dann in der Folge der Gläubiger die Aushändigung des deponirten Betrages verlangte und das Gant » « mt folche verweigerte , in der Meinung , daß durch Hinterlegung der Schuldfumme bei Amt der Forderungsstreit auf den Weg des ordentlichen Gerichtes gewiesm fei , hat der Kleine Nath die vom Gläubiger gegen das Gantamt erhobene Befchwerde über daherige Iustizuerweigeruiig gemäß der fchon bei frühern ähnlichen Fällen zur Geltung gelangten Nechtsanfchauung für begründet er-

klart . Art . 8 der Gantordnung könne nicht die Tragweite haben , wie sie vom Gantamte angenommen wnrde : vielmehr folle die Leistung einer Kaution durch jene Hinterlage nur dazu dienen , dem Schuldner die nöthigste Zeit zu gewähren , um sich vor Schaden zu schützen , der ihm durch sofortige Exekution erwachst « könnte , nicht aber das Rechts- und Partenverhältnih der Streitenden zu verändern , und zwar dies um fo mehr , als laut gleicher Gefetzesbestimmung dem Schuldner auch beim Vollzug der Schätzung immer noch vorbehalten bleibe , feine allfälligen Rechte gegen den Gläubiger auf gerichtlichem Wege geltend zu machm .

— Zu Lieutenants bei der Infanterie wurden vom Kleinen Rathe folgende Unteroffi z iere ernannt : Caflifch , Chr . Arnold von Trins in Chur . Christoffel , Christian von Trins . Conzetti , Theodor von Puschlav . Dedual , Julius , von Piäsanz in Chur . Giovanoli , Andr . von Soglio . Gredig , Lorenz von Pontre sinn . Nold , Leonhard von Fclsberg . Planta , Robert von Fürstcnuu . Na schein , Paul von Malix . Schmid , Ed . von Flims in Aroigo . ^ Eine Vündner Korrespondenz der „ Vasl . Nachr . ruft einer bessern Organisation der liberalcn Partel , da ohne solche der „ wiedererwachte freisinnige Geist nicht Bestand halten werde ! Auch das wird nicht genügen ! Gebt

der Form noch einen bessern Inhalt ! — Eine „ Richtigstellung betreffend das Verhalten der Iungdemokraten des 34 . Wahlkreises zur Kandidatur Caflifch ( gegenüber einem Vorwurf des „ Vund ) und eine Korrespondenz „ Flüchtig e S t r e i f z ü g e , folgen in nächster Nummer . — Der bisherige Verwalter des Klosters Difentis , ? . Troxler , übernimmt die Leitung der Seelforge der Irrenanstalt St . Urbar ,, Kt . Luzern . — Chu r . Die Rechnung vom eidg . Turnfest schließt mit einem Defi z it von 7119 Fr ., zu dessen Deckung 70 «/ o der Garantieaktien in Anspruch genommen werden mußten . DieFesthütte kostete 12 , 000 Fr ., die Verpflegung des Kampfgerichts und des Zeittralkomite s , abgesehen von der Festkarte , über 600 Fr .

Für künftige Feste wird einer ständigen Festhütte gerufen . Das Zentralkomite des eidg . Turnvereins hat für bezügliche Planeingabm bereits Konkurrenz eröffnet . Für die beste Arbeit wird ein Preis von 400 Fr . ausgesetzt . — Eine am Donnerstag Abend im „ weißen Kreuz unler dem Präsidium des Hrn . Pfarrer Grubenmann stattgehabte Versammlung der kantonalen gemeinnützigen Gesellschaft nahm zunächst die erfreuliche Mittheilung entgegen , daß der Gefellfchaft in jüngster Zeit ca . 100 neue Mitglieder beigetreten seien und der Vorstand für künftig folche Versammlungen öfters zu veranstalten gedenke . Die Iahresrechnung ergab einen Vermögens bestand von 869 Fr . Das Hlluptiraktllndum bildete ^ die Anhörung

eines gediegenen und mit vielem interessanten Detail ausgestatteten Referats des Hrn . Lehrer Hößli über den Lehrkurs für Handfertigkeitsunterricht in Basel . Der Kurs war von 14 tägiger Dauer und zählte 39 Theilnehmer , worunter aus Bünden Hr . Hößli ; Unterricht wnrde ertheilt in Tischlerei , Papparbeitm , Holzdrechslerei und Holzschnitzerei , und uon dem guten Erfolg dieses Unterrichts zeugten zahlreiche von Hrn . Hößli verfertigten und vorgewiefenm Arbeiten . Nach dcs Tages Arbeit wurden oon den Kurstheilnehmern jeweilen noch einfchlägige Fragen besprochen . Dabei war die Ansicht allgemein , daß der Handfertigkeitsunterricht die körperliche und geistige Entwicklung fördere , von Lehrern ertheilt unddemllll gemeinenSchulorganismus einverleibt werden könne . Hr . Hößli fchloß feine Mittheilungen mit einer Lobrede auf diesen Benjamin der Unterrichtszweige .

Inland « — Die Bundesversammlung tritt am 1 . Dezember zusammen . Die Traktandenliste ist sehr reichhaltig , doch fehlt die Nevisionsfrage . — Zur Mittheilung , daß die Wahlrekurfe ( sreiburgifcher Seebezirk , Berner Iura , Tessin ) dm Nationalrath wieder mindestens eine Woche beanspruchen werden , bemerkt der „ Grütlianer : „ Was dabei für das Volk Ersprießliches erwachsen wird , ist leicht auszurechnen . Während stch die Parteien balgen , wächst in der breiten Masse die Noth ! — Die erste Gabenliste für das eidg . Sch ützen f e st verzeigt ein Total uon 4976 Fr . Die Schützengefellfchaft Vurgdorf , die Neismusketen von Vern und der dernische Kantonalschützenverein gaben je 1000 Fr .

— Bon den Mitgliedern des jetzigen Bundesrathes ist am längsten im Amt Schenk , nämlich feit 1863 . Welti wurde gewählt anno 1866 , Hammer und Droz 1875 , Hertenstein 1879 , Ruchonnet 1881 und Deucher 1883 . — Die letzte Nmtsperiode der Bundesversammlung umfaßte 10 Sefsionen mit 176 Tagen , macht etwa 2 Monate auf das Jahr . — Ueber die Brände in der Schweiz führ !

Der Handfertigkeitsunterricht bewahrt die Knaben oor dem rohen Gassenlebm , vermittelt die nöthige Abwechslung zwifchen körperlicher und geistiger Arbeit , fördert den Formen- und Kunstsinn , den Hüusfleiß , macht die Knabe » tüchtiger für das praktifcbe Leben . Soll er aber Bestand und allgemeinen Erfolg hoben , fo genügt es nicht an privaten und freiwilligen Versuchen , es müssen sichdieSchulbehür den der Sache bemächtigen . Mit gutem Willen läßt sich der HandflrtigkeitZunteriicht überall einführen , auch auf dem Lande , freilich dort den bäuerlichen Verhältnissen angemessen ; wäre es doch für den Bauer von augenscheinlich praktischem Nutzen , wenn er befähigt würde , hundertfach vorkommende kleine Arbeiten ander Ausbesserung feiner Werkzeuge : c . felbst zu besorgen .

In der Diskussion , an der sich die H . H . Dekan Herold , Archivar Meißer , Lehrer Aepli , Pfarrer Grubenmann : c . belheiliglen , wurde allfeitig der Werlh des Handfeligkeitsunterrichls anerkannt , aber auch betont , daß in hiesiger Stadt vorläufig einer allgemeinen Einführung desfelben der Mangel passender Lokalitäten im Wege stehe ; es zeuge das wieder von dem Bedürfniß eines neuen Schul Hanfes . Einstweilen bleibe nur übrig , die Sache wie letzlen Winter zu betreiben : unter Protektion der gemeinnützigen Gesellschaft , vorab für arme Knaben , die Material und Unterricht gratis erhalten follen ; für dm Fall , daß auch Knaben bemittelter Eltern angenommen werden , was mehrfach empfohlen wurde , würde von ihnen eine Entschädigung für das Material beanfprucht .

Die Gefellschaft beschloß , sür den neuen Kurs , der mit Dezember beginnen , 4 Monate dauern und unter der Leitung des Hrn . Hößli stehen soll , einen Kredit bis auf 300 Fr . zu bewilligen . Vom Stadtrath wird einBeitrag uon 200 Fr . gewünscht , da die Kosten dcs Kurses ( Besoldung der Lehrkräfte und Malerialanfchaffung : c . ) auf ca . 500 Fr . zu stehen kommen werden . — Wir erinnern daran , daß morgen Abend der Grütliverein bei Gräßli feine Nooemberfeier . hält . Die Feier gilt , wie bekannt , der Erinnerung nn die Entstehung der Eidgmossenfchllft und dm Nütlifchwur ( 17 . Noo . 1307 ) , hat alfo einen allgemein vaterländifchm Charakter und da auch fönst das Programm viel Genuß verspricht , ist ein zahlreicher Besuch gewiß gerechtfertigt .

die „ Handelszlg . genaues Protokoll ; nach ihrem Verzeichniß sind feit Januar bis zum 17 . November 467 Feuersbrünste erfolgt . — Die in letzter Nummer erwähnte Motion des Hrn . Kantonsrath Simon in Ragaz betreffend Errichtung einer ostfchweiz . Obst- und Wein bau schule im St , Galler Oberland ift vom Großen Rathe St . Gallens einstimmig erheblich erklärt worden ; die Negielung soll beim Vundesrath um Subvention vorsprechen . — Nach einer vielleicht nicht einmal vollständigen Statistik haben in der Schwei z im Jahre 1882 nicht weniger als ca . 1650 Feste verschiedenster Art stattgefunden ! — Die schweiz . Aerztekommisson wünfcht den Erlaß eines neuen Bundesgefetzes über Maßnahmen gegen gemeingefährliche Seuchen , mit der Anzeige- und Eutfchädigungspflicht und der Ifolirung als Minimalforderungen . Die obligatorische Impfuug soll weggelaffen werden . Die Trauben hängen dafür halt zu hoch ! — Der neuen Vereinbarung betr . das Visthum Bafel sind die Kantone Solothurn und Luzeru beigetreten .

— Mittwochs trat die ständeräthliche Kom Mission für das Militärstr afgefetz zusammen

Zürich . Die z ürcherische Seidenwebschule zählt im Ganzen 42 Schüler . — Für das Alfred Escher Denkmal , das 165 , 000 Fr . kosten wird , find bis jetzt 146 , 000 Fr . beisammen . Die Beiträge wurden in 17 Kantonen und im Ausland zusammengebettelt . Graubünden hat , wie wir mit Genugthuung konstatiren , an der Götzendienerei sich mit keinem Rappen betheiligt . — Dem im Arbeitshaus sitzenden Busch-Steiner vom Winterthurer Lloyd foll noch Zuchthaus in Aussicht stehen , da der Staatsanwalt an einer neuen Anklage arbeitet und die Akten schlimm stehen . — Die Kantonalbank verlangt vom „ Weinländer nicht weniger als 5000 Fr . Schadenersatz , weil derselbe durch seine Artikel „ die Kantonalbank kracht das Institut geschädigt habe . Stark !

— Der „ Landb . entwirft eine grauenhafte Schilderung vom Armmhaufe einer reichen , großen Gemeinde bes Kantons und von dem brutalen Gebühren des Verwalters . „ Was man fönst über den Verwalter fagt , will der Korr . verschweigen , dmn er will nur „ beweisbare Thatsachen anführen . Mern . Zwifchen Biel und Magglingm wird eine Drahtseilbahn erstellt ; eine englifche Gefellfchaft übernimmt den Bau . — Ueber die lendenlahmen Verathungen und , Arbeiten des Verfassungsrathes äußert sich die demokratische Presse ungemein bitter . Voraussichtlich wird die neue Verfassung verworfen . .

— Bei Burgdorf ist das Flußbett der Emnie total llusgeuocknet . M — In einer Lehmgrube bei Laufen wurd > rD zwei junge Sühne des Besitzers verschüttet . Der . Eine ist todt ; der Andere konnte noch lebend aus-l gegraben werden . — Die Konstanzer Negimentsmusik foll deshalb als Festmusik sür das eidg . Schützenfest engagirt worden fein , weil sie bedeutend billiger sei als angefragten Schweizermuftken ; sie koste 11 , 700 Fr . < Mt Zt . Gallen . Beim Stocksprengen flog einem Arbeiter von Rorschacherberg ein Stück Holz mit solcher Wucht an den Kopf , daß der junge Mann ^ sofort todt niedersank , — WW- Der Große Rath hat die des Imp fzwangs befchlossen ; für Solche , die sich doch impfen lassen wollen , beforgt der Staat gute Lymphe , Wie steht es eigentlich mit diefer Frage in Bünden ? Das Komite in Seewis hat längst nichts mehr von sich hören lassen . — Das neue Steuergesetz wurde oom Großen

Rathe mit 97 gegen 23 Stimmen angenommen , die Besoldung der Bezirksammänner von 1600 auf 2000 Fr . erhöht und die Motion Nickli betreffend Wiedereinführung der Todesstrafe mit 83 gegen 64 Stimmen verworfen . Zchafftjausen . In Neuhaufen verbrannte sich eine Frau , deren Kleider beim Umstürzen einer Petroleumlampe Feuer fingen , am ganzen Leibe furchtbar . Luzern . Ab der Station Wohlhauen wurdm diefen Herbst aus den umliegeuden Gemeinden 70 Wagenladungen oder 10 , 264 Zentner Aepfel und Birnen und eine Wagenladung Zwetfchgen verfandt . Ghurgau . Der Spiegel des Vodmfee s ist leit dem 8 . November um ca . 10 Centimeter gesunken .- Schwyz . Der „ Grütlianer fchreibt : Wenig erfreuliche Mittheilungen sind uns über die Handhabung des Fabrikgesetzes im Kanton Schwyz zugegangen . In einzelnen Etablissements scheint weder die elfstündige Arbeitszeit noch der Kinderartikel respektirt zu werden . Es sind fchon flagrante Fakten vorgekommen . Im „ Bund wird die Richtigkeit diefer Rüge vollauf bestätigt .

IreiVnrg . Der frühere Nationalrath Marmier ist nun auch als Großrath zurückgetreten , fcheint alfo ganz vom öffentlichen Leben sich verabschieden zu wollen . Seine Freunde bedauern dies , da Marmier einer ihrer schneidigsten und besten Führer

war . FesstN . Der Konflikt ist noch nicht zu Ende , da der Käufer des Enderlinfcheii Gartens in Lugano , Advokat Saroli , den Garten nur gegen Bezahlung von 30 , 000 Fr . herausgeben will ! Er felbst zahlte 3100 Fr ., würde alfo , wird ihm willfahrt , das glänzendste Geschäft machen , das in diefem ganzen Handel überhaupt zu mache « war !

Ausland . Deutschland . Im neuen Reichstag haben die Konservativen 108 , das Zentrum 100 , die Deutschfreisinnigen 63 , die Nationalliberalen 47 , die Sozialdemokraten 24 Sitze . Daneben gibl s noch 7 Volksparleili-r , 8 Weifen , 16 Polen , 15 El . süsser : c . — Der Reichstag ist zusammengetreten . Der Kaiser eröffnete ihn persönlich mit einer Rede , welche die Erweiterung des Unsalluersicherungsgesetzes und die staatliche Organisation ber Sparkassen ankündigt . — In Frankfurt a / M . wurde dieser Tage eine Ehe geschieden , welche von dem Galten nur 14 Tage ertragen worden war . Die brave Gattin hatte ihm vor der Trauung verschwiegen , daß sie bereits neun uneheliche Kinder gehabt . IsranKreich . Der Gemeinderath von Paris hat die Nrodtaxe wieder eingeführt . Auf den 28 . Nov . ist eine Massmverfammlung der Parifer Arbeitslosen angesetzt . — Die Friedenstöne zwifchen Frankreich und China wollen immer noch nicht zum Durchbruch kommen und zu Haufe felbst wird der Premierminister Ferry von allen Seiten angegriffen , felbst der Schwiegerfohn des Präsidenten Grevy , Wilson , hat seine Kolonialpolitik im Büdgetausschuß der Kammer verurtheilt .

Italien . Während im Oktober 1883 die italienische Weinausfuhr 142 , 000 Hektoliter betrug , beträgt sie im Oktober dieses Jahres nur 70 , 000 Hektoliter . Amerika . In Texas stürzte ein Personenzug über eine Eifenbahnbrücke . 10 Personen wurden getödtet , 15 schwer verwundet . Schiffsnachrichten , Kabeltclegramm von der Auswanderungsagentur Andreas Zwilchenbart in Chur . Der frauz . Postdampfer „ St . Laurent , dm 8 . November , Mittags , von Havre abgegangen , ist am 19 . November , Mittags 2 Uhr , glücklich und wohlbehalten in Newyork angekommen .

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