Bündner Nachrichten, 11. Dezember 1887 IIIF issue linkn Inland [ARTICLE]

n Inland

Mllltärausgaben . Im Nationalrath wurde die Vermehrung der Militärausgaben um 1 , 781 , 000 Fr . als eine auffällige vermerkt und die Budgettommifsion fragte sich , ob es mit dieser steten Steigerung so fortgehen folle . Indessen wollte man nicht den Anfchetn erwecken , als handle es stch um Schmalerung ber Wehikraft und Muckte die Summe . Telephon . Im Nationalrath erklärte Bundesrath Welti : Unfere Telephontoxe ist heute noch die billigste in Europa . Der Abonnementspreis von 150 Fr . hat uns fo große Einnahmen gebracht , daß

Ietzt befestigte sie wieder ihr schönes goldenes Haar unter der schwarzen Perrücke und bat dcn Kapitän , ihrer Tochter noch nichts zu sagen . Eine plötzliche Erklärung hätte diese erschreckt — sie wollte erst dercn Liebe und Vertrauen gewinnen , che ste ihrc Rechte geltend machte . Florio willigte endlich in dicsc Vittc und verabredete mit ihr , daß sie vorläufig Mrs . Kcnt bleiben , doch ihn und seine Nichte , als der letztern Gesellschafterin nach Ncw-Iork begleiten folle , während Elisabeth den Namen Ellerbn mit dem Besitz behalte . „ Ich bleibe um keinen Preis hier ! ricf Maude dazwischen . Ehe sie betheuern konnte , daß sie keinen Pfennig , der ihr nicht gebühre , haben wolle , umarmtc sic die Frau , die sie stets mütterlich geliebt hattc , und verschloß ihr mit einem Kusse dcn Mund . „ Das sollst Du auch nicht , mein Liebling , sagtc si e . „ Du gehst nach Boston in ein Institut , bis Deine Erziehung vollendet ist , brauchst also keine Gouoernantc mehr . Mithin wird sich Niemand wundern , daß ich als Gesellschafterin mit Miß Bellize gehe nnd unser Geheimniß bleibt gewahrt . Du , meine liebe Maude , wirst es nicht verrathen , wenn ich Dich darum bitte — auch gegen Vertha und ihren Verlobten nicht —

aber natürlich erst rccht nicht . Ueber alles andere sprechen wir spater . Du bist ja kein Kind — felsenfest kann man stch auf Dich verlassen . — Still , da kommt das Brautpaar . Maude fühlte sich durch ihr Vertrauen geschmeichelt ; sie begriff auch , daß dic Entscheidung nicht von ihr selber , sondern von ihrer Mutter abhing , die leider gar nichts von der Großherzigkeit der wirklichen Frau Ellerbn besaß » In cinc Erziehungsanstalt wollte ste gern und dort fleißig lcrncn , um , wie sie mcinte , sp äter ihre Muttcr ernähren zu können . Da sie sich nicht genug Selbstbeherrschung zutraute , um sich nicht gegen ihre junge Freundin , die nun ihre Schwester geworden , zu vcriathen , eilte sie hinaus in ihr Zimmer . 22 . Kapitel . Jack Harron hielt sich noch immer in Ncwport auf . Es warcn mchrcre Wochen seit der Zusammenkunft mit Mrs . Ellerbi ) am Strande vergangen , cr sah sie jetzt fast tä glich , und sie war stcts freundlich und liebcnswürdig gegen ihn .

Seitdem Kapitän Belli ze mit seiner Nichte , dercn — Gesellschafterin und Leutnant Agramonte abgercist war , llthmetc Jack freier , dcnn er hatte niemals qc

darauö das ganze Netz bezahlt worden ist . Jetzt kann das Publikum mit Recht verlangen , daß eine Herabsetzung eintrete . Eifenbahnrückllluf . Nach dem „ Vaterland betrachtet man in konservativen Kreisen den Nordost « bllhnrücklauf als in weiterer Zukunft liegend und ist deshalb eine Stellungnahme noch nicht erfolgt .

Mer » . Das bernische Konversionsanleihen wurde um 7 Millionen überzeichnet , die genaue Aufstellung ist noch ausstehend . — In Neuenstadt herrscht der Croup unter den Kindern . Man zählt gegen 30 Krankheitsfälle ; 10 Kinder sind demfelben bereits erlegen . Die drei untern Klassen fowie die Kleinlinberschulen sind gefchlossen . Der Verlauf der Krankheit ist meist fehr rasch . Aasel . Die Zahl der immatrikulirten Studenten für das Winterfemester an der Universität Bafel beträgt 358 , es zeigt sich eine Zunahme von 16 gegenüber dem Sommersemester . Schaffhansen . Dte Lehierkonferenz des Bezirkes Schaffhaufen beschloß mit großer Mehrheit , es sei das neunte Schuljahr in der Alltagsschule beizu « behalten ; die sogenannten Relrutenlurse seien als Fortbildungsschulen zu organisiren und obligatorisch zu « klären .

St , Hallen . Die Hebung und Erleichterung des Verkehrs wird in ber st . gallischen Hauptstadt mit aller Energie betrieben . Die Arbeiten an der Straßenbahn nach Amriswil und ins Appenzell resp . nach Gais haben kaum begannen , so tritt schon das Projekt eines st . gallischen Tramwaus wiedei in den Vordergrund . Es find in letzter Zeit Pläne und Berechnungen für eineTramwayverbindung St . GallenSt . Fiden aufgenommen worden . Es fcheint daher die Hoffnung nicht unbegründet , daß St . Gallen bald Tramwayverbindungen erhalten werde . — Zur Polenfeier in RapperSwil hatten sich auch verfchiedene ungarifche und bulgarifche Deputirte ein - gefunden . Den Vorsitz führte Graf Plater . Gr fühlte stch glücklich , daß er nun zum 57 . Male in feinem 80 . Jahre diefer Feier habe beiwohnen können . „ Noch ist Polen nicht verloren ift die Hoffnung , welche nicht blos den greifen Gründer des Nationalmuseums , fondern alle Freunde Polens begeistert . Kalgau . Die aargauifchen Banken haben gegen

b ie Besteuerung ihrer Institute durch die Kirchgemeinde Aarau beim Administrativrichter Klage erhoben . Wandt » In bem bekannten Weinhändlerprozeß wurden alle 11 wegen Weinpantscherei angeklagten Weinhiindler zu Geldbußen von 60 bis 500 Fr . verurtheilt . Aenenbntg . Ing . Ritter hat ein Projekt ausgearbeitet , bei welchem es sich darum handelt , den Inhalt der Nbtrittgruben und Kanäle von La Chaux-de-Fonds zu sammeln und durch zwei Tunnel von j 3 2000 Meter Länge auf die Felber von Val de Ruz zu leiten . Die Bohrungslosten sind auf 100 Fr . per Meter , alfo auf ciroa eine halbe Million Franken berechnet . Die Flüfsigteitsmenge , da « Küchen-Ab-wasser , Fälalftoffe und das Ablaufwasser der Brunnen , würde täglich 4300 Kubikmeter betragen und vollkommen genügen zur Beriefelung von 3—4000 Hektaren . Der hieraus erwachfende Nutzen dürfte ermöglichen , die Betriebskosten zu decken und das Anlagekapital in verhältnißmäßig wenigen Jahren zu llmorlisiren .

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