Bündner Nachrichten, 24 November 1887 IIIF issue linkGraubünden [ARTICLE]

Graubünden

Kantonsgericht . ^ Im Avpcllationsfall von Neck und Burlhardt gegen die Gemeinde Flims , betreffend Wasserrechte , lautet das Urlheil gänzlich zu Gunsten der Gemeinde Flims . Demnach sind die Kläger und Appellanten auch mit ihrer von der ersten Instanz gutgeheißenen Entschädigungs-Forderung abgewiesen , haben alle Kosten zu tragen und der Gemeinde Fr . 200 an außergerichtlichen Kosten zu verguten . Es folgt der fünfte und letzte Zivilfall , eine Appellation aus dem Bezirk Maloja in einem Anstände zwischen A . Krebs-Menen als Kläger und Nppellaten und C . Crevola als Beklagten und Appellanten wegen Forderung . Jos . Menen , Han » delsmcmn in Montreux , Schwiegervater des Klägers , stund mit Crevola in Geschäftsbeziehungen unb daherigen Rechnungsverhältnissen . Im Jahre 1875 wurde abgerechnet und Crevola stellte an Menen 9 Eigenwechsel K Fr . 500 aus , wovon je ein Wechsel von 6 zu 6 Monat fällig wurde . Mittlerweile gerieth A . Menen in Konturs und die Konkursmasse verkaufte 8 der obigen Wechfel ( wenn wir nicht mißverhanden haben ) um Fr . 1 . 50 an einen Perret in Vivis , der dieselben an die Tochter des Konkursanten und jetzigen Frau des Klägers zedirte .

Kläger suchte nun die Wechsel bei dem in St . Moritz llushältlichen Crevola einzulösen , und ernmlte als dieser die Zahlung weigerte , ein Sequester aus sein Vermögen in St . Moritz . Crevola behauptet , cs seien nur fiktive Wechsel ohne Werth , die s . Z . lediglich ausgestellt wurden , um den schwankenden Kredit des I . Menen aufrecht zu halten . Kläger habe sie darum auch unentgeltlich erhalten und lönne sich nicht aus die Bestimmungen wegen ungehöriger Bereicherung des Crevola berufen , indem lein Schaden voiliege . Das Bezirksgericht Maloja war anderer Meinung . Es nahm die Wechfel als formell und materiell richtig an , und wenn auch nicht mehr nach dem Verfahren des Wechfelicchts betreibbar , fo doch als Forderung noch fortbestehend , foweit die zehnjährige Verjährung nicht zutrifft . Crevola wurde in erster In «

bis zum Morgen hier bleiben , sie sollen gut dafür belohnt werden . Was mich anbelangt , ich bin hall todt vor Schreck und Ermüdung . O , Mrs . Kent , ich höre , Sie sind die ganze Zeit hier gewesen . Wie tapfcr und muthig Sie sind ! Doch das ist Ihnen ganz ähnlich , meine liebe Mrs . Kent , Sie müssen aber jetzt zu Bctte gchen und den Dienern die Wache überlassen . „ Ja , stimmte die Gouvernante bei , „ ich muß gehen ! Ich fühle mich erschöpft ! Doch als sie ihr Zimmcr erreicht und sich in demselben eingeschlossen hatte , machte Mrs . Kent keine Anstalten , zu Bett zu gehen . Sie setzte sich an den Tisch , schraubte die Lampe höher , warf die dichten Flechten , wclchc sie gelost hatte , von ihrer Stirn zurück und beugte sich über den Brief , welcher ihr die Finger zu verbrennen schien . Sie glättete das zerdrückte , vcrgilblc Blatt und las immer wieder die drei vor langen Jahren geschriebenen Worte : „ An meine Frau .

Welches Recht hatte sie , — eine Fremde , eine bezahlte Angestellte in dem Ellerbyschen Hause , — auf diesen Brief , den sie aus den Händen der Todten genommen ?

stanz pfllchtig erklärt , an Krebs Mnn Fr . 3000 ncbft Zins zu 5 ° /< , vom Rcchtsanzug an zu bezahlen . Der Kläger ist durch Adv . L . Caflisch , der Beklagte durch Adv . Dedual vertreten . Gesetzgebung . Die „ Ostschwei z weiß schon von einem „ unheimlichen Wetterleuchten und Rollen und Grollen bezüglich der Abstimmung über die drei Gesetzesvorlagen : Sanitätsordnung , Baugesetz und Strafgesetz zu berichten . Dieselben lassen mit Sicherheit ein Donnerwetter auf nächsten Sonntag prophezeien , meint sie . Unseres Wissens hat die Presse darüber sich noch nicht ober dann in empfeh > lendem Sinne ausgesprochen . Es ist aber schon möglich , daß die „ Ostschweiz hier hinter die Konussen gesehen hat und somit weiß , was dort vorgeht und vorbereitet wird . , ,, z , - . ^ Irienhausbaute . Der „ Bündn . Landb . pliidirt sür Erstellung des Irrenhauses auf der Staatsdomäne Realta , allwo schöne , sicher und sonnig liegende Bauplätze sich befinden , dicht bestockte Wälder von bedeutender Ausdehnung in der Nähe seien , bestes Quellwasser in beliebiger Quantität leicht und nicht theuer beschafft weiden könnte und ein großes Bodenareal zur Verfügung stehe . Die Lage speziell sei schöner , sonniger und überhaupt freimüthiger als z . B . die der Molinära . Die Verlehrsverbindungen feien jetzt fchon gut und werden durch die Eifenbahn noch besser , zudem liege Realta zentraler als die Molinära : c .

Wir nehmen auch von diefer Meinungsäußerung Notiz , ohne uns in eine Distufsion über die Bauplatzsrage einzulassen . Uns liegt daran , daß die Irrenanstalt überhaupt und zwar möglichst bald erstellt werde . Wo dies zu geschehen hat , ist uns völlig gleichgültig , vorausgesetzt , daß der Ort von den medizinischen und landwirthschaftlichen Experten als passend und brauchbar erklärt wird . Wir wollen nicht unterlassen , bei dieser Gelegenheit von einem anderen Gebanken Notiz zu nehmen , welcher seit der Kündung des Waffenplatzvertrages wieder lebhafter als früher ventilirt wirb und der darauf zielt , die Kaferne zur Irrenanstalt umzubauen , falls es nicht gelingen sollte , die Waffenplatzfrage in einer für Kanton und Stadt günstigen Weife zu regeln . Thufis . Ueber den Markt vom 21 . berichtet ber „ Lbb . : Der Auftrieb betrug lrotz der ungünstigen Witterung noch die bedeutende Zahl von 505 Stück Rindvieh , nämlich 135 Kühe , 179 Zeitkühe , 135 Mefen und Jährlinge und 56 Zuchtstiere unb Ochfen . Zu den bekannten niedern Preifen wurde verhältnißmäßig ziemlich viel gehandelt . Diefer Tage haben einige fremde Händler im Schamserthnle circa 30 Stück Vieh ausgekauft und weggetrieben , leider aber zu fehr niedrigen Preisen .

Saas . Hier ist , wie dem „ Tagbl . geschrieben wird , im Alter von 86 Jahren Hans Iegen gestorben , der als junger Mann in französischen Diensten stand und im Jahre 1829 unter dem Duc dAngouleme den Zug nach Spanien mitmachte . Nach seiner Rückkehr ins Vaterland diente er dem Staate viele Jahre als Landjäger ; erst im hohen Alter zog er sich zur Ruhe ins Privatleben zurück . Mit diesem Veteranen wird wohl der letzte Schweizersoldat , welcher je die Pyrenäen mit dem Gewehr im Arm überstieg — zur großen Armee übergegangen sein . Tomils . ( Korr . ) Dem „ Rhätier liegt es nicht recht und er findet es „ sonderbar , daß bel dem von uns letzthin gemeldeten Pfarrerwechsel abermals ein Kapuziner cm die vakant gewordene Stelle gekommen ist . Hierseilige Pfarrei hat aber keinen Grund dies zu beklag n und zwar um so weniger , als der eben als Supevior installirle Herr Prcifett

eln Mann ist , ob dessen Acquisttion sich Jeder freuen wird und kann , der nicht in diefer oder jener Richtung ein Fanatiker ist . Der „ Rhätier weiß so gut wie wir , daß Kapuziner oder Weltgeistliche nach seinem Herzen einstweilen noch selten stnd . Ein solcher wäre übrigens gegenwärtig auch nicht unfer Mann — jedenfalls noch für längere Zeit nicht . Es mag manchem , aber nicht allen jener Ordensbrüder an genügender Ausbildung fehlen , das wollen wir nicht bestreiten , das Landvoll übersieht aber diefen Mangel eher , als das Vorhandenfein eines Uebermaßes gewisser „ neumodifcher Aufklärung . Diefe Ansicht theilte auch ein ehrenwerther ehemaliger protestantischer Pfairer in unserer Nähe , dessen der „ Rhätier vor wenigen Jahren in einein Nekrologe ehrend ge < dachte . — Dieser kleine Span möge nicht verhindern , daß der Rhät . nach seiner und wir nach unser « Fa < zon , schließlich aber beide selig werdenI

. Davos . Am Montag wurde unter großer Beteiligung des Publikums die schöne , geräumiae Tuinhalle des h esigen

Previous issue

Browse all issues of this publication

Next issue

Previous search result

Back to search result list

Next search result

Maximize / Unmaximize

Right-click on an article to see options menu

Enable QA mode

Start clip

Zoom in

Zoom out