Bündner Nachrichten, 16. August 1887 IIIF issue link* Inland [ARTICLE]

* Inland

Predigergesellschllft . In Schaff-Haufen tritt morgen die fchweiz . reformirte Predigergesellschüst zusammen . Professor Hiiring in Zürich und Psarrer Frauenfelder in Schaffhaufen halten Vorträge über die neuesten Versöhnungstheorien ; beide gehören der orthodoxen Richtung an . Flußkorrektionen . Der Bundesrath empsiehll die Bewilligung von Bundesbeiträgen für die Korreltionsarbeiten bei Wattwyl und an der Engstligen im Berner Oberland im Betrage von 168 , 000 und 73 , 600 Fr . Bäckereiausste 11 ung . An der internationalen Bäckereiausstellung , die in Dresden Samstags eröffnet wurde , ist auch die Schweiz zahlreich vertreten . Kaffepreife . Diese sind seit einem Jahre um 100 bis 120 «/« gestigen und man stellt weitere Ausschläge in Aussteht . Der volle Ausschlag traf aber nur bie geringer « Sorten und fo haben wir jetzt das eigenthümliche Mißverhältnis ) , daß die besten Kaffeeforten nur 10 bis 25 Prozent theurer sind als die geringen Sorten , während die letztern 30 bis 40 Prozent weniger ergiebig sind .

Das Publikum fucht sich dem Ausschlag total irriger Weife dadurch zu entziehen , daß es nun die

geringsten , scheinbar billigsten Sorten lauft , nicht ahnend , daß diefe die weitaus theuersten sind . Rechnen wir z . B . für einen gewissen Bedarf 1000 Gramme Santos-Kaffee zu heutigen Verkaufspreifen 2 Fr . 50 Rp ., fo würden , um einen mindestens ebenfo kräftigen und wesentlich feiner schmeckenden Kaffee zu erhalten , genügen : 700 Gramm grüner Java-Kaffee ( Malang , Tagal lc . ) a 2 Fr . 80 Rp . per Kilo — 1 Fr . 96 Rp . oder noch besser : 600 Gramme Hälfte gelber Java , Hälfte Porto Rico oder Perlmpsore « , 3 Fr . per Kilo --------- 1 Fr . 80 Rp . So kann sich das Publikum effektiv des Ausschlags am allerbesten erwehren und denfelben für sich auj ein Minimum reduziren , wenn es sich die besten Sorten Kaffee kauft ; denn wenn irgendwo , fo gilt hier , Haß das Theuerfte das Vorteilhafte ist ! („ Th . Ztg . )

Zürich . Der Emdet fällt entsetzlich mager aus , schreibt man aus dem Bezirk Dielsdorf und vom Rafzerfeld . Die besten Wiesen liefern beinahe keinen Ertrag . Geringere und trockne Wiesen können nicht einmal gemäht werden . Ebenso schlimm steht cs mit dem Grünfutter , fo daß allgemein Heu gefüttert werden muß . Die Fckge dieser Futternoth ist das Sinken der Viehpreise . Den besten Beweis hiesül lieferte der letzte Grießener Maikt im badifchen Klettgau . Einzig über die Zollstätte Hüntwangen gingen 64 Stück Vieh . Ochsen , welche früher 24 bis 25 Napoleons galten , wurden mit 18 bis 20 bezahlt . Bern . Am Scmetschpaß verunglückte om Samstag Hr . Albert Sulzer-Ernst von Winterthur an anscheinend ungefährlicher Stelle auf der Walliser Seite ; die Möglichkeit , daß der Sturz in die Tiefe Folge einer plötzlich eingetretenen körperlichen Störung war , ist nicht ausgefchlofsen . Der Verunglückte ist ein erfahrener , durchaus vorsichtiger Berggänger , der Paß selbst ift bekanntlich viel begangen und von Jeder

mann . Zug . Die Stimmung der Bevölkerung ist seit dem letzten Gemeindebeschlutz deprimirt . Es wird anerkannt , daß der Stadtrath seine schwere Pflicht in den Tagen des Unglücks gethan habe . Wahrscheinlich . wird die Demission nicht angenommen . Was die Bohrungen zur Feststellung des Unt ^ gMMI ^ betrifft , so fördern sie keine beruhigenden Ergebnisse zu Tage . Die sehr angerissenen und stark bedrohten Häuser werden gegenwärtig abgebrochen . Schaffhausen . Im obern Kantonstheil soll sich der Mehlthau in erschreckender Weise ausbreiten . — Auch Schaffhausen erfreut sich eines regen Fremdenverkehrs , ebenso die Hotels in Neuhausen bei der daselbst allabendlich stattfindenden elektrischen und bengalischen Beleuchtung des Rheinfalls . Lnzern . Die Pilatusbahn rückt , vom beständig guten Wetter begünstigt , stetig vorwärts . Bis jetzt ist der Bau bis zur Aemsigen Alp vorgerückt , ungefähr in der Höhe von Rigi-Kaltbad , und sind noch ca . 2000 Meter ( die Hälfte des ganzen Schienenwegs ) zu vollenden . Befchäftigt sind ca . 400 Arbeiter ; das nöthige Baumaterial wird durch Maschinen bergaufwärts gefühlt . Man hofft , bei nur einigermaßen günstigen Witterungsverhältnissen die ganze Bahnlinie bis Ende Sommer 1888 fertig zu bringen . Aargau . üü Die letzte Woche war bei uns wieder ein rechte Brandwoche . In Degerfelden , in Würm

Heirathen ist leicht , haushalten schwei

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