Bündner Nachrichten, 19. Mai 1887 IIIF issue linkGroßer Rath [ARTICLE]

Großer Rath

( Sitzung vom Mittwoch , d . 18 . ) An der Tagesordnung ist die Sanität Koro « nung . Es wird auf die Bereinigung der Art . 30—32 eingetreten , zunächst des Art . 31 . Ziffer 2 desfelben lautet : „ Jeder im Kanton praktizirende Arzt hat seine Kranken , ohneWnterfchied , gewissenhaft und nach bester Einsicht zu behandeln . Nach der im Jahr 1884 von Hrn . Oberst Risch gestellten Motion sollte hier gesagt weiden , daß der Arzt auch verpflichtet sei , den Kranken bei Tag und bei Nacht zu Hülfe zu kommen , wo er gerufen wird . Die Standeskommifsion hatte diese Fassung , welche in der früheren Sanitätsordnung stand , dahin abgeändert , daß cs heißen foll : „ und , dringende Verhinderung vorbehalten , bei Tag und bei Nacht zu Hülfe zu kommen , wo er gerufen wird . Wie gestern fchon bemerkt , hat der Große Rath vor 2 Jahren eine Kommifsion ernannt , welche die Frage prüfen follte , ob man den Äerzten die angegebene , weitergehende Verpflichtung auferlegen dürfe oder nicht . Diese Kommifsion theilt sich in eins

Mehrheit und in eine Minderheit . Für erstere refeiut Albertini im Sinne der Abweifung der Motion Rifch . Die Mehrheit gibt zwar zu , daß der Arzt in gewisser Beziehung eine privilegirte Stellung einnimmt , indem feine Forderung im Konkurs privilegirt ist . Aber die Motion Rifch kann aus konstitutionellen Gründen nicht akzeptirt werden . Art . 31 ber Bundesverfassung garantirt die Handels- und Geweibefreiheit , deshalb kann dieselbe den Äerzten gegenüber nicht beschränkt werden . Auch aus praktischen Gründen soll davon abgesehen werden . Man kann den Äerzten nicht zumuthen , daß sie auf jeden Ruf hin stundenweit von Haufe weg sich begeben . Das könnte allenfalls geschehen , wenn man die Gemeinde verpflichten würde , den Äerzten ein Wartgeld zu bezahlen , wogegen die Einwohner gegen eine mäßige Taxe ärztliche Hülfe beanspruchen könnten . Dedual als Referent der Minderheit führt aus , daß der Sanitätsrath bei Revision der Sanitätsordnung von 1849 fraglichen Passus stillschweigend weglieh . Es fragt sich nun , ob die Wiedereinführung der früheren Bestimmung recht , billig und opportun ei . Die Bundesverfassung steht uns nicht im Wege , onst müßte man auch andere Verpflichtungen , die

»» ch .. « Feuilleton . 26 Kecrnannsblut . Aus Briefen und mündlichen Mitthcilungcn eines jungen

Veemllnns . Von B . Möllhciusen . Vom Steuerrad tönten die fälligen Glockcnschläge herüber . „ Das war eine komfortable Wache , versetzte Billy Rllily und er trat von der Brüstung zurück , „ cs geht nichts über die Passaten ; da mag Jeder feefahren . Wir schritten dem Volkslogis zu . Bevor wir eintraten , raunte Billy Rllily mir noch einmal zu : „ Denk an das Kreuz , Dick , dann begaben wir uns zur Coje . Bald darauf schlief ich so fest , daß ich selbst für Träume unzugänglich war . Folgenden Tages erinnerte Billy Rllily durch nichts mehr an unsere nächtliche Unterhaltung , doch kam es mir vor , als ob sein tiefliegendes Auge noch finsterer schaute , feine knarrende Stimme cinen noch mürrischeren Klang angenommen hätte . Ich fürchtete fast , daß er bereute , so offenherzig gegen mich gewesen zn sein . Als seine Laune sich aber auch in den nächsten Me

dem Arzte durch die Samtiitsorbnung auferlegt sind , fallen lassen . Auch unter der 1848 er Verfassung war die Handels- und Gewerbefreiheit garantirt , und doch enthielt die Sanitätsordnnng fragliche Bestimmung . Bezüglich der Frage der Billigkeit ist zu konstatiren , daß der Arzt außer dem von der Mehrheit angeführten Privlleg noch das weitere genießt , daß jede Konkurrenz von nicht vatentirten Äerzten ausgeschlossen ist . Ferner garantirt man ihm auch die Kosten der Behandlung von unterstützungsbedürftigen Armen . Man steht also ganz auf dem Standpunkt der Konvention : ich ( Staat ) gewähre dir die unb die Rechte , dafür lege ich dir die und die Verpflichtungen auf . Den Hebammen gegenüber macht man es auch fo .

Die dritte Frage ist die : Ist es opportun , den Äerzten fragliche Verpflichtung aufzuerlegen ? Hält man dies für eine bloße Chilane gegenüber den Äerzten , fo lasse man die Motion Rifch fallen . Glaubt man aber , daß es nothwendig fei , den Anschauungen und Bedürfnissen des Voltes entgegenzukommen , den Kranken , namentlich den ärmeren derfelben , die Gewähr zu bieten , daß sie immer ärztliche Hülfe erhalten , dann ist der Motion Folge zu geben , Albertini bestreitet , daß die Verfassung von 1848 die gleichen Bestimmungen in Bezug auf die Gewerbefreiheit enthielt , und findet , daß die vorgeschlagene Bestimmung nichts nützen würde , da der gewissenhafte Arzt jedem Ruf folgen , der läfsige unb gleichgültige sich an die Gesetzesbestimmung doch nicht halten werde . Dr . Condrau spricht im Sinne der Majorität , man müsse dem Gewissen des Arztes und feiner Beurtheilung der Nothwendigkeit oder Nichtnothwendigkeit des sofortigen Besuches eines Erkrankten Spielraum lassen . Redner erzählt aus seiner Praxis , daß es z . B . mit nächtlichen Besuchen oft gar wenig prefsire . Brügger für die Minderheit . Derselbe beantragt fodann , auch das Wort „ Seine ( Kranken ) zu streichen .

Nett , Mitglied der Kommissionsmehrheit , bestreitet , daß in der Sanitätsordnung von 1849 im Jahre 1867 irgend etwas Anderes geändert worden sei , als daß man die Worte „ bei Tag und bei Nacht weggelassen habe . Das Verhältniß des Arztes zu „ feinen Patienten , d . h . folchen , die Tagen nicht änderte , errieth ich leicht , daß die Erinnerung an das Kreuz ihn verstimmte . So gingen mehrere Wochen dahin , und auf s Neue erwllchte mein Argwohn , daß er sich mit dem Plan trage , mit feinem eigenen Leben mir die Unfehlbarkeit senes Zeichens zu beweisen , als ein Ereiguiß stattfand , wohl geeignet , ein befangenes Gemülh in seinem Aberglauben bis zum Fanatismus zu bestärken . — Ich hatte einen Freund an Bord , Wilhelm S—

hieß er , der Sohn eines verstorbeucn preußischen ta höhern Offiziers . Nur wenig älter als ich , hatten leilen wir uus innig an einander geschlossen . Ich liebte wwar « ihn aufrichtig . Er hatte mich splissen und stecken ge- ge lehrt , mit ihm hatte ich mein erstes Segel festge- uruns macht und manche Stunde der nächtlichen Wachen W vertrieben wir uns mit heitern , Geplauder . Eine feste hahatte Heimstätte besaß er nicht mehr . Wenn « ach dem auauf Einlaufen in den heimischen Hafen die Meisten dem Le Vateihause zueilten , um ebenso wohl Andere zu er- D Der freuen , als auch selbst einige glückliche Tage zu ver- Pl leben , jo mußte der arme Wilhelm nach kurzer Rast etdetwas wieder aufs Meer hinaus . Ich hatte ihn daher ein- „„ 3 geladen , mich zu meinen Eltern zu begleiten , wo er bereits durch mich angemeldet woiden war . — un und nächste Nummer erscheint am Freitag Abend

er fchon in Behandlung genommen , fei in gleicher Weife geregelt worden wie früher . Von Privilegien der Aerzte könne nicht die Rede fein . Man fchützt durch den Ausfchluß der Konkurrenz nicht die Aerzte , fondern die Bevölkerung . Auch der Umstand , daß die Gemeinde die Arztrechnung für kranke Arme zahlen muß , kann nicht als Privileg für den Arzt angesehen werden , sondern es ist dies eine Pflicht , welche die Gemeinde gegen ihre Armen hat , ganz fo , wie beim Armenrecht in Prozeßfachen . Redner verweist auch auf das schweiz . Obltgationenrecht , welchem zufolge der Arzt feine Patienten gewissenhaft zu behandeln hat , widrigenfalls er privatrechtlich belangt werden kann . Will man hier Sozialpolitik treiben , fo belaste man nicht nur einen einzelnen Stand , fondern verpflichte die Gemeinden , den Staat , für die Krankenpflege mehr zu leisten ( Anstellung von Äerzten mit Wartgeld ) . Bezzola findet , daß ein großes Vedürfniß für die Aufnahme der Motion Rifch nicht vorhanden fei , nachdem aber dieselbe gestellt ist , kann man sie in der vorgeschlagenen Fassung ruhig annehmen . Dies ist um so nothwendiger , als der Patient bei der Auswahl seines Arztes gebunden ist . Man erlaubl den Nichtärzten die Ausübung der Praxis nicht ; deshalb darf und soll man den patentircen Äerzten bestimmte Verpflichtungen gegenüber den Patienten auferlegen .

Vieli spricht aus rechtlichen und Zweckmäßigkeitsgründen gegen die Motion . Dr . Condrau replizirt Bezzola und Anderen und bezeichnet es als ein Mißtrauensvotum gegen die Aerzte , wenn man dic Motion annähme . Camen isch findet es auffallend , daß man das Verhältniß zwischen dem Arzt und dem Patienten als ein vertragliches bezeichnet . Es handle sich um eine gesetzliche Regelung dieses Verhältnisses . Dabei sind wir nicht berechtigt , den Aerztcn Vorschriften iu Bezug auf die Art dcr Ausübung ihrer Praxis zu machen . Redner bestreitet auch die Nothwendigkeit der Aufnahme einer solchen Bestimmung . Dieselbe würde übrigens auch ihren Zweck nicht erreichen , indem fie nicht auf alle Spezialfälle paßt und dem lässigen Arzt offene Thüreu genug läßt , um sich seiner Verpflichtungen entziehen . Gcngel . Es handelt sich bei dieser Frage hauptsächlich um Einführung einer ganz neuen Einrichtung , nämlich der Staatsärzte und zwar ohne irgend welche Der arme Wilhelm !

Es war eine schauerliche Nacht . Schwarz hing der Himmel über dem schwarzen , tosenden Meer ; Hagel wechselte mit Regenschauern ab . Man konnte im vollen Sinne des Wortes keine Hand vor Augen schen . Durch die Takelage heulte und pfiff der Sturm seine unheimliche Melodie . Seine Gewalt wuchs und es mußten noch Segel verkürzt werden . Wir Leichtmatrosen wurden in den Top hinauf geschickt . Flink tasteten wir uns nach oben und nahmen unsere Stelvor der Raa ein . Ein schweres Stück Arbeit es in dcr Dunkelheit . Das Schiff schlingerte gewaltig ; der Mast schwang ab und zu , als hätte er abschütteln wollen . Doch das hinderte uns nicht . Wilhelm befand fich auf der Steuerbordseite , ich selbst die Backbordseitc klar zu machen , und Benscl Bcnsel befestigten wir um die zusammengerollte Leinwand . Sprechen konnten wir uicht zu einander . Sturm nahm uns die Worte vom Munde weg . Plötzlich vernahm ich dnrch das Heulen hindurch und von unten herauf den durchdringenden Ruf : Richard , mit mir ist s vorbei ! Es durchrieselte mich eiskalt . Meinen Posten durfte konnte ich nicht verlassen . Schnell sicherte ich

Bezahlung . Dcr Arzt hat die Last , das Plltent zu erwerben , man verlangt das von ihm nicht ihm selbst , sondern ^ deu Kranken zu lieb , zum Schutz gegen die Charllltanerie und die Kurpfuscherei , Erschwert man ihnen ihre Praxis noch mehr , dann würden sie lieber selbst für die Freigebung der ärztlichen Praxis die Hände aufhalten . Wenn der Arzt nicht wic bisher seine Kranken frei wählen kann , sondern umgekehrt die Patienten ihre Aerzte wählen tonnen , dann werden gerade die besten Aerzte am meisten aufgesucht und es würde sich für diese die Praxis geradezu zu einem Frohudienste gestalten . Sie würden gezwun gen auszuwandern . Der Vergleich mit den Hebammen stimmt nicht . Die Hebamme weiß im Voraus , daß die Geburten meist in dcr Nacht vorkommen und richtet sich bei der Wahl ihres Berufes darnach ein . Zudem gibt es unendlich viel mehr Krankeufälle als Geburten . Es ist nicht recht , nicht billig und nichl opportun , die Aerzte in der beabsichtigten Weise zn belasten . Wir sorgen besser für die Kranken , wenn wir möglichst viel gute Aerzte nn unser Land fcsfeln . Dabei soll es Pflicht dcr Gemeinde sein , für die Krankenpflege recht zu sorgen .

In der Abstimmung wird zunächst der Antrag Brügger , zu sagen : Er ist verpflichtet , die hülfesuchenden Kranken ( statt „ feine Kranken ) — mit großer Mehrheit angenommen . Sodann wird mit 35 gegen 26 Stimmen die Aufnahme der Motion Risch im Sinne des Antrags der Standeskommifsion b e f ch l o f f e n . Nun wird auf Art . 30 zurückgekommen , um die gestern vorbehaltene Redaktionsbereinigung vorzunehmen . Allein es blieb beim Redigiren der Bestimmungen über Zulassung fremder Aerzte zur Praxis im Kanton nicht . Dr . Condrau opponirt gegen diefe Zulassung überhaupt . Sie fchade den einheimifchen Äerzten und enthalte gegen sie ein Mißtrauensvotum . Andere Staaten halten uns auch Nicht Gegenrecht . Deeurtins theilt diese Ansicht und findet , daß es nicht angezeigt sei , heute , da überall die inländische Produllion : c . geschützt werde , die ärztliche Wissenschaft bei uns der auswärtigen Konkurrenz preiszugeben . Dedual will auch nicht jedem auswärtigen Mediziner , der in unfere Kurorte kommt , um reiche Ernte zu halten , Thür und Thor öffnen , fondein mehr nur Celebritüten in der medizinifchen Wissenfchaft . Man könnte daher hier eine Ausnahme machen .

Rauch spncht in gleichem Sinne . Es ist notorisch , daß solche Celebritüten , die nicht wegen der Praxis zu uns kommen , sondern um sich zu erholen , unserer Bevölkerung schon große Dienste geleistet haben . Albertini glaubt , daß es nicht im Interesse unseres Landes , unserer Kurorte liege , auswärtige Aerzte fein zu halten , weil sie ihre Klientel mit sich bringen und so direkt für das Aufblühen unserer Fremdenindustrie arbeiten . Will man ihnen die Praxis verbieten , dann wird unferen Kurorten der Lebensnerv abgefchnitten . Auch unferen Äerzten tonvenirt die Berührung mit ihren ausländifchen Kollegen . Nett will den alten Vündner Grundfatz aufrecht halten , wonach auch fremde Aerzte da , wo das Vedürfniß es erheischt , follen praktiziren dürfen . Redner führt u . A . an , daß die Bevölkerung eines Kurortes ( Arofa ) stundenweit zu einem patentirten Arzt gehen muß , während vielleicht am Orte felbst ein auswärtiger Kurarzt ist , der kein kant . Patent

das letzte Benscl , dann glitt ich mn den Mast herum . Die Stelle , auf weicher ich Wilhelm hätte finden muffen , war leer . Ich betastete das Segel . Es war fest ; nur ein Bcnsel fehlte , und als ich nach ihm suchte , fand ich es nicht . Ich begriff , daß dasselbe , indem Wilhelm es mit Gewalt anholte , gerissen war , in Folge dessen der Aermste rückwärts hinabstürzte . Iu der Tatelage möchle er einen flüchtigen Halt gefunden haben , daß er mir sein Ende zu verkünden vermochte . Unten auf Deck eingetroffen , forschte ich nach ihm . Er war verschwunden . Niemand halte vou ihm etwas gesehen oder gehört . Nach Tagesanbruch entdeckten wir auf der Brüstung die unirüglicheii Merkmale , daß er , bevor das Meer ihn in Empfang nahm , cinen schneiien Tod gefunden hatte . Armer Wilhelm ! —

Von jenem verhängnißvollcn Tage an zciglc Bill » Raily wieder scin gewöhnliches Gesicht , Als er mich an das Zeichen des Kreuzes erinnerte , versuchte ich ihni begreiflich zu machen , daß wohl kaum ein Schiff den Ocean befahrc , ohne daß eine Heerde Delphine oder ein Walfisch dcsfcu Kielwasser , wenn auch uubeachtel , kreuze . Darauf sah Billy Raily mich mi !

hat und daher , streng genommen , nicht pralti z iren dürfte . Deeurtins verficht nochmals feinen Standpunkt des Schutzes , Albertini ebenso den seinen . Schließlich verständigt man sich dahin , daß dem Sanitätsrath gestattet sein soll , in Bezug auf die Zulassung fremder Aerzte — großer und kleiner Autoritäten — aus nicht vergegenrechteten Staaten Ausnahmen zu machen . Es werden auf Vorschlag des Bureau folgende Rekurstommifsionen bestellt : Schubers contra Schiers : Bezzola , Hemmi , Lardelli , Willi , Vonwalb . Cloetta contra Vormundfchaft Oberengadin : Hold , Camenifch ( Chur ) , Cafpaiis ( Thusis ) , Candrian ( Sagens ) , Derungs . Piccoliu . Mengca . BergfchaftSchams Könz , Brügger , Florin , Grand , Camenifch ( Schleuis ) . Plattner u . Con f . ca . Churwalden : Dedual , Cafura , Battaglia , Ambühl , Batänjer . Dr . Boffi u . Conf . ca . Conters : Vital , Condrau , Pellizari , Polin , Curfchellas . Bürgerkorporation St . Moritz ca . GemeindeSt . Moritz : Salis , Mllnatfchal , Stiffler ( Davos ) , Cloetta , Heinrich . Schmid ca . Chur : Walser , Decurtins , Caflisch , Weber , Tonolla . Zuz ca . Scanfs : Casparis , Tuor , Candrian ( Flims ) , bisherige , neu : Blumenthal , Taverna .

Pellt can ca . Vrtn : Nett , Vieli , Cadonau ( Alvaschein ) , Gartmann , Bondolfi . Valendas ca . Brunncr : Albertini ( neu ) , Marugg , Lietha , Hoger , Denicola . Aufhebung des Altgerichts Für st enn « : Schenardi , Peterelli , bisherige ; neu : Fontana , Stiffler ( Schiers ) , Latour . Schließlich haben wir noch unfere gestrige Mittheilung betr . Motion Bezzola dahin zu berichtigen , daß der Motionsstellei die Einführung einer kantonalen obligatorifchen Versicherung anstrebt .

* Inland . Gefundheitspflege . Die fchweiz . Aerztekommifsion ist beim Bundesrath um Errichtung eines hygieinischen Lehrstuhls am Polytechnikum und eines hygieinischen Laboratoriums cingelommen . Gotthardbahn . Der am 27 . Juni stattfindenden Aktionärveifammlung beantragt die Verwaltung , eine Dividende von 3 ^/ 2 o / o auszurichten . Erfindungsschutz . Die Volksabstimmung über den Erfindungsschutz ( Zusatz zur Bundesverfassung ) ist auj den 10 . Juni festgesetzt . Hier bedarf es zur Annahme nicht blos die Mehrheit des Volkes , fondern auch der Kantone ( Standesftimmen ) .

Luzern . Hter sind die Landesväter ebenfalls beifammen und tagen für des Staates Wohl . Großillthspräsident wurde Nationalrath Hochstraßer . Die alten Negierungsräthe wurden bestätigt , an Stelle Bells tritt einzig neu Kantonsingenieur Fellmann , ein Konservativer . « Klarns . Das Iuchtpolizeigericht hat einen Bürger von Näfels zu 6 Tagen Gefängniß und einjähriger Einstellung im Aktivbürgerrecht verurtheilt . Dies ist zwar nichts Außerordentliches , mehr aber der Umstand , daß der Sohn des Verurtheilten die Bestrafung verlangte . Der Vater hatte ihm nämlich wiederholt aus feinem Fifchbehälter Fifche entwendet . St . Gallen . Für die Brandbefchädigten in Büchel seinem einzigen Auge so durchdringend , sogar stechend au , daß ich es cmfgllb , ihn zn überzeugen .

Für Seeleute uon dem Schlage eines Rllily birgt der Aberglaube einen gewissen Reiz in fich . Schon im Jugendalter durch Andere darauf hingeführt , geht cr llllmählig gleichsam ins Fleisch nnd Blut über . Muß ich selb « doch jedes Mal des armen Wilhelm gedenken , jo oft ich einen einsamen Nlbatroß in der Nähe dcs Schiffes bemerke . Ein freundlicher Gedanke liegt in der Sage , daß der auf dem Meer verunglückte Matrose als Albatroß dem Schiffe folgt , auf welchem feine Freunde sich befinden , um fie zu beschützen , vor llufjpringendeu Stürmen zu warnen . Ende .

Ein tlugcr Vaier versprach jeniem zimperlichen Töchicrchen , welches am liebsten vor den Spiegel stand oder ans der Straße flanirte , eine hübjchc Ueberrcijchung , wenn fie das Kochen lernen wolle . Als fie das Kochen gelernt hatte , überraschte er sie dcidurch , daß er die Köchin entließ . ( Hausfr . ) Die Mühe muß vor dem Besitze kommen . Was leicht gegeben ist , wird leicht genommen .

sind bis jetzt ca . 62 , 000 Fr . eingegangen , wovon 42 , 000 Fr . an Baar . — Nationalrath Dr . Lutz ( konservativ ) wurde Großrathsprästdent , Gemeindeammann Müller von St . GalleN Vize . Nn das fchweiz . Lehrerfest bewilligte der Rath 1200 Fr . Widerfpruchslos wurde auch der Beitrag von 13 , 000 Fr . an die Kosten der Vorarbeiten für die Splügenbahn bewilligt . Ferner 7000 Fr . für Vorarbeiten betr . eine Eisenbahn zwischen dem Toggenburg und Gasterland . Ueber den Rekurs der Wittwe Suter in Ragaz wurde nach einer gehässigen Philippika des Kommissionsreferenten gegen den Verfasser der Nekursschrift , Redaktor Wirth , zur Tagesordnung gefchritten . Uenenvnrg . Die Gemeindereform ( Verfchmelzung der Bürger- und der Einwohnelgemeinde ) ist vom Volke angenommen woiden . Immerhin ist die starke Zahl der Nein — 4495 — auffallend , da beide Parteien die Annahme empfahlen . Es stimmten wohl Viele , die daS Alkoholgesetz verworfen , auch hier Nein - ^ aus Konfequenz !

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