Tagblatt der Stadt Biel, Volume 15, Numero 63, 16 marzo 1877 IIIF issue linkEidgenossenschaft. Berhandkungen der "Bundesverfammlung. Nationalrat h. (Sigung vom 14. März.) [ARTICLE]

Eidgenossenschaft.

Berhandkungen der "Bundesverfammlung.

Nationalrat h. (Sigung vom 14. März.)

Hr. Bally begründet Heute die von ihn. am 22. Dezember 1876 ein gereichte Motion, den Bundesrath einzuladen, zu prüfen, ob. e8& nicht -im Fntereffe der fchweiz. Produzenten fei, den Batentjchug im. Gebiete der Ins duftrie und der Landwirthfchaft einzuführen und bejahenden; Falls einen Se: feßeS-Entwurf darüber auszuarbeiten, E8 betonte der Motionsfteller. mit Nachdruck den fcHlimmen Stand unferer Fnduftrie und mwmieS die Nothwenz digkeit nach, neue Fnduftrie- Zweige einzuführen, mas aber ohne Einführung des Patentfhube8s rein unmöglich fet. Die Motion wurde erheblich erklärt und dem Bundesrathe überwiefen. Mehrere Mitglieder reichten am Schluffe der Sigung eine Motion ein, dahin gehend, e8 feien in diefer Sefjfion nur diejenigen SGefege zu berathen, für weldhe Dringlichkeit vorliegt und, daneben die laufenden Sefchäfte zu erledigen. Der Ständerath nahm in feiner Sigung vom 14. März das Stimmrecht&egefeg mit 24 gegen 14 Stimmen an. Die Ultramontanen ftimmten natürlich dagegen. — CEidgen Handelsfammer. Das fchweizer. Han» delsdepartement hat an fämmtlidhe Kantonsregierungen folgendes. Zirkular gerichtet : „Das unterzeichnete Departement hat {hon vor einiger Zeit die Prür fung der Frage zur Hand genommen, ob und welche Fnftitution. gefchaffen werden follte, um zwifcdhen der mit den HandelsangelegenhHeiten betrauten etd= genöfftfchen Behörde und dem fHweizerijhen Handels: und FJnduftrieftande eine intenfivere Fühlung zu fchaffen, als c8 bei den jebBigen Einrichtungen der Fall ift. Die Revifion der‘ Handelsverträge und zahlreiche andere widz tige Fragen ähnlicher Natur gaben dem Departeinent Hiezu oenügende Ver» anlaffung. Zunächft wurden Fuformationen über ähnliche Fnftitutionen an» derer Länder eingezogen und fodann Herr Dberft Rieter in Winterthur er» fucht, ein Gutachten über die erwähnte Frage zu erftatten. Herr Mieter :ift dem Anfuchen bereitwillig entgegengefommen. In feinem Outachten. wird die Errichtung einer eidgenöffijhen Handelskammer vorgejdhlagen. Da eine jolhe Fnftitution, wie immer fie definitiv organifirt werden möchte, die kantonalen Einrichtungen theilmeife berühren würde, fo Überfenden wir Jhuen das Outachten, damit Sie ung über dasfelbe Fhre Anfichten mittheilen und damit Ihre allfälligen Anträge verbinden und motiviren. Sie werden ung fehr verbinden, wenn Sie ung FhHren Bericht beförderlich zukommen. laffen." Bern. Vor dem aus den HH. Sahli, als Oroßrichter, Major Müller und Hauptmann Kernen zufammengefeßten kantonalen. X r ie g Sgericht ftand am 7. Märg der zwangsweife requirirte Hypolit Surdet von Peuchapatte (Freibergen) wegen fortgefeßter Menitenz gegen die Einbe» rufungs=Drdre zum Rekrutendienjt. Der Angeklagte fürchte fi mit Krankheit, Mittellofigkeit 2C. zu entfhuldigen. Seine Ortsbehörde bezeichnete ihn aber al8 einen Schnapjer. Er wurde zu 30 Tagen Sefängniß verurtheilt. — Am legten Montag hatte das Schwurgericht in Bern über eine aus 8 Köpfen beftehende Vagantenbande zu urtheilen, deren Mitglieder einer ganzen Reihe von Verbrechen wie Raub, Diebftahl, Einbruch, VBagantität und gewerbsmäßige Unzucht angeklagt waren. Schuldig befunden wurden fie je nach) dem Grad der Schuld verurtheilt zu je 15, 10, 7, 6, 2 Fahren Zuchthaus ; die Frauenzimmer bei der Bande erhielten. 1!/1 Jahr. — Die Obligationen der Bern-Luzern- Bahn, welde am Samftag in den Basler Kurgsblättern bereit8g mit 59-60 verzeichnet erfchienen, find infolge der Abftimmung vom legten Sonntag fowohl in Bafel al8 in Bern auf 65-66 geftiegen. — Sn der Nacht vom 13./14, März fand. man in der Enge bei Bern einen nur mit einem Hemde bekleideten, aus einer Wunde am Hinter» fopf blutenden Mann. Derjelbe wurde dann in den Fnfelfpital transportirt. Man glaubt, er gehöre einer Vagantenbande an, die demfelben. fpaßweife die Kleider ausgezogen und in die Nare geworfen Habe. — SJura. In Renan war legten Samftag und Sonntag Heuerlärm. Am erften Tage war Feuer in einem WafchhHaus ausgebrochen, fonnte aber bemeiftert werden, am zweiten ging ein Haus in Flammen. auf. — Am 10. dieß erfchien ein gewiffer Ludwig Kiener von Sigriewyl, Uhrens macher in Chaux-de-Fonds, bei dem SGefängnigmwärter in Saignelegier und bat um eine Nachtherberge dafelbft, mas ihın gewährt wurde. Während der Nacht erhängte ih der Unglücktiche ; aber ein Mitgefangener hörte das ver» dächtige Seräufch und konnte ihn rechtzeitig aus der fatalen Schlinge be« freien, — Fun den liberalen juraffifchen Ortfchaften murde das Abftimmungsrefultat vom legten Sonntag überall mit Böllerfhüffen begrüßt; in Delsberg fand ein SJadelzug ftatt. Züri. Die Stadtjchüßengefelljchaft Zürich will fidhh einen neuen SGefelljchaftspokal anjchaffen und hat zu diefem Zwecke eine Preigbewerbung eröffnet, deren Refultat nun legter Tage bekannt geworden ijt.. Der erfte‘ Preis wurde einem Herrn Cammer in Bremen zuerkannt. Der von diefem

projektirte Becher befibt eine Höhe von einem Meter ; ein prachtvoller Unter» jag, geziert mit‘ den‘ Embfemen des Schüßenwejens, trägt den Hohen An deffen Deckel ebenfalls mit prächtigen OYrnamenten verfehen ift, — "Wie der „Orütlianer" berichtet, verfammelte fid am Somnntage das in Ufter beftellte kantonale Arbeiterkomite in Dietlikon. €E$ wurden drei Kommiffionen niedergefeßt, um die Vorarbeiten folgender drei Aufgaben, die dem Komite‘ in Ufter zu Theil geworden find, an die Hand zu nehmen: Ausarbeitung eines Fuitiativvor{chlages für Einführung der unentgeltlichen Krankenpflege, AWbfaffung einer Brofchlire für das Bolt über dak Proportionalwahl{yftem und einleitende Schritte zur Steuerreform. Bei der Befprehung über die bevorftehenden Regierungsrathswahlen einigte fih das Komite auf bier‘ Namen, die an der fantonalen demokfratifhen VBorverfammlung vorgefhlagen werden follen : StänderathH Zangger, NationalrathH Dr. Scheuch: zer, Statthalter Schäppt und Nationalrath Bleuler. ; Swzern. „Eidgenoffe" fAHreibt unter dem 13. März : „Der geftrige Tag war. für das. Fahrperfonal der Bern-Luzern- Bahn ein rechter FIreudentag. Die mit dem Bernerwappen 2Cc. gefhmückte Lokomotive ward an der Station mit ‚freudigem Willfomm und mit Mörferfchüffen empfangen und dem Bahnperfonal Ehrenwein fredenzt. Auf der ganzen Linie erfcholl dem Mug ein kräftiges Hoch, der e& fi auch nicht nehmen ließ, die Fahrt mite zumachen und vorn auf der Lokomotive des Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Hier ankommenden Zuges feinen Plag genommen und mit allerlet Iuftigen Seften feine Freude bekundet Hatte. Hinten am Zuge zeigte das durchlös hHerte Baslerwappen, daß der Schuß für die junkerlihen Centralbahnherrn des Berner Patriziats, welche. mit allen möglidhen Mitteln das Bernervolk zu verbändeln fuchten, Hinten hinausgegangen fei, Wir gratuliren dem wadern Bernervolt und feinen Behörden zu der Mannesthat vom Sonntag und begrüßen fie al8 treue Bundesgenofjen in den kommenden Rekonfiruktiongfragen der‘ SGotthHardbahın."

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