St. Galler Zeitung, 18 septembre 1833 IIIF issue link — Page 3

Page PDF (612.94 KB)Bloqué

223 —

, Ans r ag e . _ Ein schlichter Laye hat jüngster Tage das St . Gallische Kontonsblatt p « w Jahre 130 _^ , 3 . Bond , in die Hände _dewmimn , und stieß zufällig S . 191 auf eine erfreuliche Ankündigung , die er dem lesenden Publikum _hicmit auf s neue _oufMüchcn üch du Freiheit Nimmt , womit er zugleich die Frage an olle _Sachkundigen stellt , . warum dem Inhalte der _llochllehend _«» Ankündigung _tcinc Folge gegeben wurde . Si « lautet wörtlich _lo _: . _„^ _^ _> __ . _^ _ _° « Dcr Hochwürdige Hr . Abt von _Psofers n « _l > st dem Dekan , dem Statthalter und noch einem _Kapitularcn trafen in Gl . Gallen _« m , Um von dcr Regierung die zweckmäßigsten Mittel zu vernehmen , durch welche ihre Korporation in acht religiösem Geiste und nach den Bedürfnissen de « Landes gemeinnützig gemacht werden könnte . Kaum waren _lic mit den wahren Absichten deö Kl . Rnthcs vertraut , so zeigte dcr Hl . Abt den bereitesten Willen , und seine _Kapitularen den liberalsten Eifer , nach denselben zu wirken , und unterzeichneten den 8 lcn April 1804 mit den bevollmächtigten _Regierungsrälhen . i » B . Müller _» Friedbera und Gmür solch « von dcr Regierung ge

nehmigte Grundlagen , nach welcher das Gotteshaus _tycils durch wohlfeile und von dem _Erziehungsrnthe geleitete Einrichtung deutscher und lateinischer _Vordcreitungsschulcn und durch Aufnahme eines Schulmeister _» Seminarii , _thcils durch andre seinen Kräften angFmcsscn « Bcihülfe für moralisch « Zwecke zu dem künftigen Wohlstand des Kantons beitragen wird . Die Regierung , welche in solcher Weise einen ihrer durchgedachteil Endzwecke erreicht hat , ergreift Maßregeln , welche die Ausführung befördern werden und wird sei » _ticr Zeit bekannt machen , wie man sich um Aufnohme in diese Vorbereitungsschule zu bewerben dat . Indessen verdient auch die achtungswürdigeBcrcithcit eincrreligiösenKorporation bekannt zuwelden , welche , lieber als tobte Schätze zu Häufen , st « für Bildung und Wohl dcr Lebenden _perwcndet , und auf ihre Fortdauer die An » sprüche erwirbt , welche am gerechtesten und sichersten in der Annäherung zu der ersten Bestimmung solcher Stiftungen zu finden sind . - Schließlich fragt der Einsender dessen noch : « Welche Anspruch auf die Klöster St . Gallens berechtiget die jetzige Zeit , das Iah « t 8 ZZ , zu machen ?

Wie der Abt von Etnsicdeln und der Landammann Schmid sich wohl miteinander vertragen thätcn . Jüngst fuhr dcr Hr . Landommann in Veglcitschaft des Hrn . Macht « von Lochen und Dicthelm von _Schübelbach zum Vcrfossungsroth noch Schwyz . In _Pfössnon angelangt , gieng s gerade » roeqs der einsiedlerischen Gtatthalterci zu , wo ihrer der gnädige Herr schon wartete . Es fiel manchem Beobachter auf , daß di « Herren ins Schloß hinabführen , und man wunderte sich sehr ,, was denn dieselben dort zu thun hätten . Das Resultat der _gehemicn Konferenz ist noch nicht offenkundig . Dcr radikale (!) Herr Werfa ssungsraths . Präsldent wollte indessen hier sicherlich nichts anders als sich den Segen des frommen Abtes und ctwo einige Instruktionen und Verhaltungsmaßregel » ausbittcn , die er ohne Zwclfcl auch « halten hat . Das Mittagessen , das der Abt den Herren zum Besten gab , dauerte übrigens mehrere Stunden , und vom dortigen Lcutschcwein durfte man zuversichtlich erwarte » , daß er die herzen einander genähert und versöhnt . Traulich schied man vom -traulichen Mahl . Es war beim Abschiede erbaulich zu sehen , wie man ssch gegenseitig die Hände drückte , wie der leutselige Abt dem Herr Landammann sein eignes Reitpferd als Vorspann hergab ,

zur Gchindcllegl auf eignen Fußen zu gehen sich nicht scheute . G « , t dieser rührenden Vorspann-Geschichte zeigte sich denn auch der Prc > sident _des _Verfassungsrothes sehr dankbar gegen seinen _Wohlthäter , und arbeitet nun bestmöglich darauf loS , der . aus der Bahn geworfenen Kloster-Karren , wieder in die alten Gleise zurückzuführen . — Abcrmal ein Beweis , daß man gewiß viel auf den Hrn . Landammcmn Schmid bauen darf und daß cr nicht , wie man früher behauptete , ein « Chmnälcott _^ se « . Sthwyz , - Wenn lm Allgemeinen leine angenehmen _Vrinne _« rungen für die Offiziere , _^ welche im Kanton Schwyz sich befanden , hervorgehen , so sind doch wenigstens die angenehmen und schonen Bekanntschaften , welche gegenseitig die verschiedenen Waffenbrüder _, die zu « nämlichen vaterländischen Zwecke in diesen Kanton berufen wurde ! , anknüpfte , geeignet , in der Folge manche süße Erinnerung und die _Ueberzengung hervorzurufen , daß durch einträchtiges Wirken die Schweiz stärk gegen Aussen -sei . Dl « Offizier « de « Bataillons Kelli genoßen zwei herrliche Abende in der verabredeten Zusammen » kunst mit den Offizieren des Bataillons Müller aus dem Kanton Bern . Vsch « rschte da nur ein Sinn und : « in Geist , ncmlich : enge Verbrüderung zu dem einen vaterländischen Zweck : der Freiheit und Unabhängigkeit des Vaterlandes , so , wie auch zur Unterdrückung aller angemaßten , unrechtmäßigen Herrschaft und Volkszwangs . -

Die St . Gallischen Offiziere nehmen die Ueberzeugung mit . nach Hause , daß st « im . Kontsin Bern in Geist und Oemüth verwonhte _Brüder haben . - _^ ES ist nur schob « , daß es nicht möglich war , « ln < Zusammenkunft mehrerer Bataillone verschiedener Kontone zu veranstalten ; wir sind versichert , sie hätten gewiß so gut _harmomrt und wären zu vaterländischen Gefühle » entstammt geworden , als dl « Bern « und St . Voller bei ihrer Zusammenkunft . — Mit den Zur-chci-Offiziercn sind alle im Kanton Schwyz gewesenen _Truppenkorpiz nm _unzufriedensten ; - es herrscht unter der Mehrzahl der zürcherischen Offiziere kein « groß « Lust , sich mit andern Offizieren freund » schaftlich und brüderlich zu verbinden . Man mußte sie suchen , untz auch dann waren sie noch kalt . Wir wissen nicht , was die Schuld davon ist . Vielleicht möchte der Grund darin liegen , weil noch gar . Vicl _« _Stadtjunter , die mit dem _voltsthümlichen Leben in den rege » _nerirten Kantonen sich » mm « noch nicht vertraut « machen können , an der Spitze stehen . Wir hoffen , daß auch dies « Schart « sich noch auswetzen wird . — . _^ . . . _« - Man findet es bereits _nothwendig , von _mchrern Selten auf den Gan g der _Anacleaenheiten in Schwyz und besonders auf das

verdächtige Benehmen des Hrn . Landammann Schmid von Lauzen aufmerksam zu machen . Gewiß , nicht zu unsanft spricht auch der « Eidgenosse sich hierüber folgendermaßen aus : _^ Die enger « Kommission des _Vcrfassungsroths arbeitet rasch fort Präsident dieser so wie des _Vcrfossungsraths ist Herr _SHmtd von Lochen . Wie früher so jetzt auch zeigt sich ein gewisses Mißtrauen gegen diesen Moni » . Ob gegründet oder nicht , wird die Zelt lchrcn . Indessen will ich Einiges hervorheben , was man gerade an dielen » Mann aushebt . Er Hot sich beleidigt gefunden , well man seine Unterschrift zu dem abgeschlossenen Grundvertrag nicht eingeholt bat während er jedoch bloß einen Tag den Zusammenkünften _berwohnt « _. Man hat es ungernc gesehen , daß er an der letzt abgchaltcnenBezirkslandsgemeinde in Lachen den Hrn . Diethelm « uf eine Wem angriff , wie man es _Letzterm , von desscn reinen , edeln Absichten Jeder überzeugt ist , nicht gegönnt hat . Vor seiner Reise nach Schwyz zum _Verfassungsrnth _« traf Hr . Schmid mit dem Abt « . zu Elnsiedely zusammen , der ihm auch seine Pferde über den Etzel lieb . In Schwyz angelangt , soll < r sogleich mtt den Herren von daselbst Eon » ferenz gehalten haben , welche letztere sich jeden Abend wiederholet Kommt beim _Verfassungsratb d _« r _Entschrid an ihn , so gicbt er den Ausschlag immerhin im Sinne und Wunsche von Inner « schwyz . — Die HH . _Kommissarien , insonders Hr . Nagel , haben in

_Vntrüllung Hrn . _« _vchmto oel , _« _.,, cye _^ _noryeuen _geiagi , _«> c _»>> , _« _- _hor « n unangenehm sein mußten . Will dieser Mann unser Verrath «« sein , jetzt da Web « gestürzt ist ? wird häusig gefragt . Wir wollen nicht hoffen , kbnnens vor der Hand auch nicht glauben ; denn Hr . Schmid weiß zu gut , welch « Pflichten er übernommen - welche Grundsätze er öffentlich bekennt , und welch « cr fortbckennen muß , um das Zutrauen und die Achtung seiner Kommittenten nicht zu verlieren . Hr . Schmid spielt in den Entwicklungen des öffentlichen Lebens im Konto » Schwyz die erst « Rolle — und als solch « fällt sein Tbun und was man von ihm sagt der Oeffentllchteit - Der « Allgemein « Korrespondent weiß von allerlei _Exzessen , von Beschädigungen de « _Nigenthilms , vom Leeren der Frucht « bäum « _« . im Kanton Schwyz durch di « eidg . Truppen zu erzählen . Alles ist eben so wahr , als die jünastc Giftmischerei im Kant . Basel . Und andere _Mährche . n , die in die Welt _hinausgcscndet wurde » . Jene Dichtung ist um so absurder , als selbst von den Feinden überall die allbekannte , rühmlich « Haltung der hiesigen eidgen . Truppen gelobt wird , und die _Haupileute denselben nichts als ihre höchste Zufriedenheit bezeugen tonnen . Die Bäume hangen noch so voll von Früchten im Lande , als sie es beim Eintritt der Truppen im Kanton waren , und pon Beschädigungen des _Eigcnthumck durch dieselben weiß , ausser dem _Schaffhauser-Korrespondent , ktin Mensch etwas . )

Zürich . — Hr . Dr . Karl Schnell hat , dem Wunsche der Landschaft Basel mit edler Hingebung folgend , die Stelle eines Theilungskommissärs endlich doch angenommen , worüber alle Bessern herz _, lich sich freuen , da sein biederer _Karakter , seine Festigkeit , st « ng « Rücksichtlosigkcit Allen bekannt sind . Montags den 16 . versammelt sich die Theilungslommission in Zürich und ihre schwierigen Geschäfte werden nach Bestimmung des Obmanns und der Ort « dcr Versammlung sogleich beginnen . Zürich . — Herr von _Meyenburg bat in der Tagsatzung darauf angetragen , dieselbe solle der Stadt Basel ihr Wohlgefallen wegen ihres Gehorsams gegen die Tagsatzung bezeugen und aussprechen ! Das ist denn doch ein Musterehen von einer unbegreiflichen _Krähwinklerei . —Am 16 . d .. M- wird sich der Gr . Rath wieder versammeln .

*) Wahrhaft empörend und alles menschliche Gefühl beleidigend ists , _M _« dasselbe Blatt sich über den iüngst _verstorbenen V _? . Wey « auöspricht .

édition précédente

Feuilleter toutes les éditions de cette publication.

édition suivante

Résultat précédente

Retour à la liste des résultats

Résultat suivante

Maximiser / Minimiser

Cliquez avec le bouton de droite sur un article pour voir plus d'options

Activer le mode Contrôle de qualité

Commencez le découpage

Agrandir

Réduire