Wochenblatt für die vier löblichen Kantone Ury, Schwytz, Unterwalden und Zug, Numéro 20, 13 mai 1820 IIIF issue linkfT r o g e n den 1. May isgå [ARTICLE]

Trogen den 1. May 182<T

Gestern versammelte stch die Hohe LandeSgeiiieiiide deS Standes Appenzell der äußere Rhoden in Trogen sehr zahlreich. Herr Altlandammann Schmied wurde wieder zum regierenden Landammann erwählt. Der abgeyende Landammann Herr Oertli bekleidet nun nach gewohnter Form die Stelle deS Panncrhcrrn. Zn diesen Vorschlag wurde auch ausgenommen Herr Altlandammann Zclweger.

Vor der Sitter verdankte stch seines Amtes der würdige wahr-vaterländische, und verdienstvolle Herr Tobler Landessäckelmeistcr von Haiden, an deßen Stelle wurde wieder berufen Herr Altlandsäckclmeistcr Zürcher von Teufen. Für Herrn Landeshauptmann Ben zig er wurde beehrt Herr Hauptmann Niederer von Walze,ihausen als Landeshauptmann; und für den Landesfäbnderich Herr ZsenHut von Gaiß wurde gewählt als LandSfähndcrich Herr Obcist Gschläfter von Wald. Don de» Herren Beamten hinter d-r s-tt-r entzog geh deS AbmebrcnS der allgemeine Achtung verdienende Herr Statthalter Merz, für Ihn wurde zni» Statthalter befördert, Herr Säckelmcister Schcfer von Herisau, zum Landsäckclmcister wurde erhoben, Herr Landshauptmann Frischknccht zu Schwellbrun» , Herr LandSfäbndrich Hugcncr von Stein rückte vor in die Stelle des LandShauvlmamis, und Herr Johannes Wetter von Herisau wurde zum LandSfähnderich heroorqezogen, deße» Geist und Talente dem Lande Früchte tragen können. Der alte Lanbweidel siegle über seine zehn Co» petenten. Das vorgelegte neue Landmandar wurde nicht ausgenommen, dennoch störte Niemand diesen fcyerlichen Tag.

Bern. (Berichtigung der in Nro. 19 erhaltenen Verhandlungen deS Großen Ratbcs.) Die gewöbnlichcn Staarseinnahnien waren zu Deckung der ausserordentlichen Kosten, welche die cidsgenößische Trnppcnanfstcllnnq zu Ende deS Jahres 1813, die durch die Umstände geborenen Mllitäranstaltrn im Jahr 18 >4, der eidsaenößischc gemeinsame Feldzua im Jahr >8l5, und die schrecklichen Tbeurunggjahrc I8l6 und 18,7 nach sich gezogen haben, lange nickt hinreichend, sondern eS mußte ein Theil des CapitalVermögens deS hohen Standes darauf verwendet werde», und eS entstand eine Staatsschuld von nahe an l,500,000 Franken.

Weder zu Bezahlung der Zinse noch zu Tilgung der Schuld zeigten die ordentlichen Einnahmen des StaacS einige HülsSmittcl, und dennoch erfordert das wohl berechnete wahre Beste der Republik die möglichst schleunige Tilgung dieser Schuld. ES mußte also aus andere Quelle gedacht werden, um daraus die nötkigen Summen zu schöpfen. Z» dem Ende beschlossen UeGhrn. und Obern: LS solle ein TilgunaSfonL von jäbrlich ioo.ooo Fr. gebildet, jur Erhaltung desselben Sie ln diesem Blatte angczeigten

inbirecten Abgaben erhoben, deren Ertrag durch eine besondere Commission verwaltet, ausschließlich zur Bezahlung der Staatsschuld und ihrer allmählige» Tilgung verwendet, darüber jährlich dem Großen Rache Rrchnung abgelegt werben, und die Erhebung jener Abgaben aushören, sobald — nicht ein Rückstand von >00,000 Fr. — sondern die oben angeLkbene Staatsschuld gänzlich getilgt seyn wird. Für den Brückenbau bey Büreu wurde» ausser den von den betreffenden Gemeinden zu übernehmenden Führungen nicht nur 16,000 Fr., sondern 20,000 angewiesen , weil noch verschiedene Arbeiten a« der Ländcmauer zu dem Brückenbau geschlagen werden müssen. Bey Gelegenheit deS unglücklichen Brandes von Jegenstorf verdient bemerkt zu werben, daß unter der Zahl der zu Hülfe geeilten und sehr wohl besorgten Feuersprihen auch diejenige stch auSzeichnete, welche Herr Jndiciinesabrikant Tschau; in Kirchbcrg bey Burgdorf schon vor Mehrern Jahren auf seine eigenen Kosten angeschair, und seither a»s alle Brandstätten fübren, und durch seine eigenen Leute besorgen laßt. Männer, welchen in ähnliche» UnglückssäUen diese nachbarliche Hül,c zu Theil geworden, wünschen, daß ein so aeniciniiüyigeS Beylviel bekannt werde, und man fügt noch zur Ebre deS .Herrn Tschaiiz bey, daß er vorzüglich im Winter lättimtliche in seiner Fabrike, die vtt 3 bis 300 Menschen beschäftigt, arbeitende und schulpstichtige Kinder aus seine eigene Kosten unterrichten läßt.

Frcybnrg. In der Nacht vom 24ten auf den 25ten April sind im Pfarrdorse Vaulrüz, eine Stunde jenseits Voll, 14 Firsten abgebrannt. DaS Feuer brach in einer Schmiedte aus, die bey Nacht nicht bewohnt war. Die Heftigkeit deS Ostwinde» trug die Flammen bis zu einem Weiler, die untere Brücke genannt, der eine Viertelstunde wcirer unten liegt, dessen Bewohner dem Brand zu Hülle geeilt waren, und hier auf einmal mit Schrecken gewahr wurden, daß ihre eigenen Wohnungen in Flammen sieben. In zwey Stunden war alles eingcäscherl, und l2 Familien ohne Obdach. Menschen und Vieh wurden gerettet. Die Gebäude sind um 6250 Fr. versichert. An schleuniger Hülse aller Art, ließen eS die Bewobner von Voll, welche seit turriii u»i,lü«k VVI» Jahr 1S0L vcn WrrU) derselbe» zu würdigen wissen, nicht mangeln. Durch Kreisschreiben vom 24. Avril macht der Staats« rakh deö VororrS Luzern sämmtliche Stände mit den BeratbunySgcgcnständcn der bevorstehenden Tagiatzunq bekaiiitt, und ladet sie ein, ihre Gesandrschaslen an dieselbe mit den erforderlichen Instructionen zu versehen. Die Eröffnung der Sitzungen der höchsten BundeSbebördc wird am 3. Heumonatb statt finde», und das JnstrucrionS- Circular zählt aus zweyundsünszig Foliosciten nicht weniger alS stedennndsechSzig BcrathunaSaegenstän-de her, unter denen doch kein einziaer neuer sich befindet, indem vieruiidsechzig unmittelbar aus dem vorjährigen Abschied, drey aber auS älter» Rezessen hcrvorgehen. In das i» den erste» Tagen Augusts statt habende eidsaen. NcbungSlager bey Wahlen, von 2585 Mann, werden Truvven auS nachdenannten Canroncn berufen; nämlich : Generalstab 1.9; auS dem Cankon Lnzern 363 Mann; Zürich 783; Bern 36>; NrN 50; Basel 310, und Aargau 699, bestehend in 1 Comv. Artillerie nebst nötbiqem Train, 1 Comp. Cavallerie, 5 Comp. Scharsschützen und 7 Bataillons Infanterie. Nebst dem vollständigen Generalstab und dem Stab eines jeden Bataillons werde» sämmtiche Offiziere und Unteroffiziere der bezeichnetc» Trnvven, an Gemeinen aber nur 25 dis 30 Maiin von jeder Compagnie einberusen.

Am 25. Avril, Moraens um bald 4 Ubr brach in dem Dorfe Leng »an im Cankon Aargau Feuer auS, lind verzehrte i» wenige» Minut-n fünf mit Stroh gedeckte Häuser, in welchen fünf christliche und eilf jüdische Haushaltungen ihre Wohnungen hatten. Von den Flammen ist ein Knabe und ein Jude icicitt beschädiat worden; hingegen baden die Verunalückten ibre meiste Habe nnd mchreres Vieh verloren. Ein Hebräer bat auS den Brandresten noch ciniae Tausend aan; wokl erhaltene Tbaler, die er mit vielem andern Sikber sürverloren hielt, wieder ausgefundeu; das Siibergeräth hingegen war >u Asche verbrannt

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