Bündner Nachrichten, 6 janvier 1888 IIIF issue linkZum PaMubilänm [ARTICLE]

Zum PaMubilänm

Die Aufzählung der dem Papst gefchenlten Gaben der gekrönten Häupter und fürstlicher Pelsönlichkeiten ist ihrer Massenhaftigleit wegen ein Ding der Unmöglichkeit . Den ersten Rang nimmt das Gefchenk des Kaifers von Oesteireich ein , ein Kreuz und ein Ring , mit Diamanten besetzt und einen Gefammtwerth von 100 , 000 Franken rcp . äfentircnd . Glänzend sind auch die von dem Sultan und der

Kömgm - Regentm von Spanien geschickten Ringe , ersterer ein fast der Schätzung sich entziehender Solitair , letzterer ein in Diamanten gefaßter Saphir . Hier fehen wir auch die von Kaifer Wilhelm gefpendete Mitra . Sie ist über und über mit Brillanten , Saphiren , Smaragden und Rubinen bebeckt . Als Gefchen ! der Kaiserin Elisabeth paradirt eine Garnitur Meßgewänder im Werthe von 30 , 000 Fr . Von der Königin von England rührt die schöne Originalausgabe der Vulgata her ; diese wird indeß verdunkelt von der von dem König ? von Sachsen gefchicklen Faksimile-Ausgabe der Konstanzer Viblia , ? a , iir > eruiii aus dem vierzehnten Jahrhundert . Der kostbare Band weist werthvolle Porträtdarstellungen auf , den Einband zieren hundert Edelsteine . Die Königin-Mutter von Baiern fchickt eine TeppichStickerei , die Kreuzigung darstellend , die vierunt » zwanzig wunderbar fein ausgeführte Figuren und reichen Nrabeslenfchmuck enthält . Ein wehmüthiger Zug geht durch die Gabe der Ex-Kaiferin Eugenie . Sie besteht in einem Porträt ihres Sohnes in einem Rahmen von Veilchen aus Amethysten und goldenen Bienen .

Unter dcn Gaben von privaten Perfönlichleiten befindet sich eine von ganz hervoliagendcm Weithe , ein Fußteppich , gewoben von den französifchen Damen von Nazarth , ewr geistlichen Kongregation . Der Grund des Teppichs ist loth mit weißem Rande , beide Farben sind jedoch fast ganz unter Nlanthusblättern , Blumen und Arabesken oeisteckt , deren Veischlingungen die Verbindungsglieder zwischen neun allegorischen Medaillons bilden , prachtvoll auf gremefarbigem Alias gearbeitet , von einem fchmalen , hellblauen Rande umgeben , auf dem Daten aus dem Leben des Papstes angegeben sind . „ Die Nadel fcheint hier mit dem Pinfel gewetteifert zu haben , fo rein sind die Formen und fo harmonisch die Farben zusammengestellt . Nuf Kuriositäten wie das Magnificat in hundertfünfzig Spinchen oder das Vaterunfer in zweihundert fei hier nur flüchtig hingewiesen . Es wäre allenfalls noch zu erwähnen , ein Blältchen Papier unter Glas und Rahmen , 10 Centimeter lang , 6 breit , welches das ganze Evangelium Matthäus in Handfchriftlicher Aufzeichnung enthält .

Alles , was die im Dienst des Schönen arbeitende Hand hervorzubringen vermag , liegt aufgehäuft da : Teppiche , derart von Gold und Stickereien strotzend , daß es als graufam erfcheinen würde , den Fuß darauf zu fetzen , Wandbehänge , die womöaUch noch fchöner sind , Spitzen , so kostbar , wie sie nur von löniglichen Personen getragen werden . Dann über hunderttausend Bücher , Albums und Adressen in allen Formen und aus allen Stoffen gefertigt , alle in kostbaren Einbänden , darunter Muster der lalligraphifchen , der typographischen und der Illustrationskunft . Alles überstrahlt jedoch bie reiche Sammlung von Statuen , Altailampen und anderen Gegenständen aus Edelmetall , sowie diejenigen der mil Edelsteinen übersaeten Weile . In einzelnen Ausftellungsläumen wird das Auge derart von dem Glänze des Goldes , des Silbers und der kostbaren Steine geblendet , daß man meinen follte , sie hätten sich in einen Feenpalast verwandelt .

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