Bündner Nachrichten, 17 juillet 1887 IIIF issue linkDie Erhöhung des Viehzolls [ARTICLE]

Die Erhöhung des Viehzolls

Die vom Nationalrath beschlossene namhafte Erhöhung des Viehzolls ging im Rathö nicht ohne lebhaften Widerstand vor sich . Auch in einzelnen Lcmdestheilen , zumal im Westen der Schweiz , erhebt sich starker Widerspruch . Ohne Frage hat die Sache wie Alles ihre zwei Seiten . Allein man steht hier vor einer Nothwendigkeit . Die Nachbarstaaten zwingen uns , sich unserer eigenen Haut zu wehren . Ste haben unsere landwirthschaftlichen Produkte , vorab unser Vieh , mit so hohen Einfuhrzöllen belegt und benutzen gleichzeitig unsere niederen Zölle derart ausgiebig , daß die Folgen für unsere Landwirthschaft bedenkliche find . Das hat im Nationalrath auch einer unserer bündn . Vertreter , Hr . Dr . Decurtins , an Hand der Ein- und Ausfuhrtabellen in folgender Welse trefflich nachgewiesen . Wir haben im Jahre 1885 ca . 30 , 000 Stück

Schlachtvieh zu einem Preise 5 400 Fr . um ca . 12 Millionen eingeführt , so baß um 5 , 4 Millionen Mehreinfuhr stattfand . Im Jahre 1886 dagegen steigerte stch die Zahl der eingeführten Stücke auf 43 , 700 , so daß die Schlachtvieheinfuhr 232 / 3 Millionen Fr . betrug , während blos um 7 , 7 Millionen ausgeführt wurden . Woher erklärt stch dieser vermehrte Niedergang der Ausfuhr anders als von den hohen Schutzzöllen unserer Nachbarstaaten ? 1886 steigerte sich die Einfuhr des Nutzviehes von 26 , 240 auf 31 , 150 Stück , der bezahlte Werth von 8 , 1 Millionen auf 10 , 9 Millionen Franken . Die Ausfuhr des Nutzviehs reduzirte sich auf 12 , 600 Stück und es sank der Erlös von unserm ausgeführten Vieh unter 8 Millionen . Selbst die Einfuhr des Jungviehs zwischen 60 und 150 Kilogramm Gewicht übersteigt unsere Ausfuhr noch um 9426 Stück .

Von Natur wäre die Schweiz wie kein anderes Land berufen , die Viehzucht zu pflegen . Ihre vortrefflichen Alpen und Weiden machen es ihr möglich , ungleich widerstandsfähigeres , kräftigeres und schöneres Vieh als in der Ebene zu erzielen . Seitdem jedoch die Bauern unserer Nachbarländer in Folge der amerikanischen und indischen Konkurrenz den Kornbau verlassen und sich auf die Milchwirthschaft und Viehzucht geworfen , haben diese Nachbarstaaten von Jahr zu Jahr die Ausfuhr unseres Viehes geradezu unmögli ch zu machen gesucht , während sie mit ihren minderwerthigen Waaren unseren Markt überschwemmt haben und denselben theilweise be-

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