Bündner Nachrichten, 3 June 1887 IIIF issue linkflüssig sei [ARTICLE]

flüssig sei

Dedual glaubt nicht , daß hier eine prioatrechtliche Korporation vorliege . Das Bürgerthum , auf welches die Altbürger sich berufen , beweist gerade , daß es sich um eine öffentliche Korporation handelt . Auch der Unterfchied zwischen Alt- und Neubürger ift in der Verfassung und in der Gesetzgebung nirgends begründet . Der Große Rath darf nicht den Begriff von sich aus als rechtsgültig hinstellen . Bezzola für seinen Antrag , ber die Mitte hält zwischen der Kommission und dem Kl . Rath . Er will die Frage über den Charakter der betr . Korporation offen lassen . Es sprechen noch Brügger , Dedual , Peterelli , Decurtins und Vieli . Die Abstimmung ergibt Annahme des Mittelantrags Bezzola . Hierauf wird das Baugesetz bereinigt , das an eine Kommission gewiefen worden war . Für letztere referirt Bezzola . Es handelt sich um Festsetzung der Grenze , wie weit die Gemeinden bei Aufstellung von Bauordnungen über die Bestimmungen der Art . 241 u . 244 d . P .. R . betr . Einhaltung von Distanzen zwischen Gebäulichkeiten gehen dürfen . Die Kommission will der Gemeinde das Recht einräumen , Vorschriften

5 ° ch 5 r ° < Feuilleton . 7 Kathleen . Roman aus dem amerikanischen Leben von Frances H . Burnett .

Ieder Mann vergaß in ihrer Nähe , daß sie mit demselben Lächeln und denselben sanften Tönen anch alle andern Männer bestricke und Karl Scymour machte keine Ausnahme . Cr stand moralisch auf einem weit höhcni Standpunkt als Käthe , abcr dic Einflüsse , unter denen fie aufgewachsen , waren freilich äußerst verschieden gewesen . Ihn hatte nnr Neinlichkeil und Ehrenhaftig keit , sie nur Leichtfertigkeit und Weltlichkeit umgeben . Daher kam es , daß Karl Seymour lieber annahm , sich bisher in der Veurtheilung Käthes getäuscht zu haben , llls daß dieses Weib , das so treuherzig schien , ihn zu täuschen vermöchte . Und die Erinnerung an seine stattliche Mutter nnd sein treues , reines Schwesterchen veranlaßte ihn , nachsichtiger zu urtheilen , als es sonst der Fall gewesen wäre ; Käthe gab sich überdies heute vielleicht auch natürlicher als sonst .

über die Höhe emes neu zu erstellenden Baues , über die innere Einrichtung in Bezug aus Gesundheit : c . aufzustellen , immerhin mit Genehmigung der Bauordnung durch den Kleinen Rath . Wollen aber die Entfernungen über das P .-R . hinaus ausgedehnt weiden , fo darf das nur gegen Expropriation des Minderwerthes des betr . Bauplatzes gefchehen . Manatschlll dringt darauf , daß auch in Bezug auf die inneren Einrichtungen der bereits bestehenden und der neuen Häuser die Gemeinden berechtigt er « klärt werden sollen , Vorschriften zu erlassen , und daß dies ausdrücklich im Gesetz oder wenigstens im Protokoll gesagt werde . ( Führt die Nothwendigkeit solcher Bestimmungen namentlich auch sür Chur und die größeren Ortschaften an ) . Bezzola erklärt , daß die Kommission die Sache auch so verstanden hat . Hierauf wird der Antrag der Kommission angenommen . Die Bemerkungen Manatschals sollen ins Protokoll fallen . Wahlen . Im Sanitätsralh sind im Ausstand : Dr . Lorenz als Mitglied und Dc . Fluru als Supplecmt . Beide werden bestätigt , ersterer mit 48 , letzerei nrt 38 Stimmen .

Im Erziehnngsrath sind nn Ausstand : Nett und Bezzola . Gewählt wird Nett im I . Wahlgang mit 53 und für den ablehnenden Bezzola Steinhaufer im I . Wahlgang mit 46 von 65 Stimmen . Suppleanlen : Im Ausstand sind Dr . Schmid und Th . Sprecher und zu ersetzen ist der verstorbene Ballett « . Dr . Schmid wird mit 54 von 63 Stimmen bestätigt . An Stelle Sprechers wird im II . Mahlgang gewählt Salis mit 40 von 65 Stimmen . An Stelle Ballettas wlrd gewählt Gengel im II . Wahlgang mit 39 von 62 Stimmen , Willi 16 zc . Wahl des Polizeidireltors . I . Skrütinium . Absol . Mehr 34 . Donatz 33 , Vieli 1 ? , Caviezel 10 , Ioos 5 II . . Skrütinium . Absol . Mehr 34 . Donatz 37 , Vieli 16 . : c .

( Sitzung vom Dienstag d . 2 . Juni . ) Die Komme rzialftraßen - Gemeinden Maienfeld , Zizers , Katzis , Misox und Soazza und die Landschaft Schams hatten sich s . Z . von den Leistungen für den Straßenunterhalt losgekauft . Das neue Strahengefetz legt ihnen nun gleiche Lasten wie den andern Gemeinden auf . Das hat das Bundes gericht als unzulässig erklärt , d . h . verfügt , daß der Kanton entweder selbst diese Lasten zu tragen oder aber

me Gemeinden für deren erneute Auflegung angemessen zu entschädigen habe . Mit den Gemeinden Maienfeld , Soazza , Kazis und Zizers wäre die Sache in letzterm Sinn zu regeln da die Gemeinden einverstanden sind . Mifox und die Landschaft Schams verlangen mehr als der Kanton ihnen angeboten hat . Diefen wird überlassen , den Rechtsweg gegen den Kanton zu betreten . Die Gefllmmtentschädigung an alle obgenannten Gemeinden und an Schams würde Fitn . 11 , 000 betragen . So beantragt der Kleine Rath . Decurtins beantragt sür Schams die Ansehung eiinr hühcrn Entschädigung und zwar unter Zugrundelegung der Durchschnittslosten der letzten 20 Jahre . Buol erklärt , daß man auf diefe Weife Schams besser stellen würde als die andern Gemeinden . Im Jahre 1845 beim Lostauf der Leistungen hat Schams dem Kanton weniger bezahlt , als es jetzt bekommen foll ( Fr . 5355 ) . Die bezüglichen Anträge des Kl . Rathes werden alle angenommen . Die Staats ! echnung pro 1886 wird auf Antrag der Gefchäftsprüfungslommifsion genehmigt . Der Steuerüberschuß pro 1886 im Betrag von Fr . 52 , 289 . 19 soll zur Schuldentilqunq verwendet

weroen . Sträfling Barandun , der 2 / 3 s einer Strafe von 12 Jahren abgefessen hat , stellt das Gesuch um Erlaß der übrigen Strafzeit . Polizeidirektion und Regierung unterstützen das Gefuch . Es wird befchlossen , die Begnadigung jetzt nicht auszusprechen , dem Gesuchsteller aber das Recht vorzubehalten , später wieder mit einem Gesuch einzukommen . Funeraldiener Kaffran und Familie werden um eine Einkaufsfumme von 600 Fr . ins KantonSbürgerrecht aufgenommen . Der Heimatlofe Ial . Wilh . Lauterbach wird ebenfalls eingebürgert , doch ohne Einlaufsgeld . Es erfolgt die Beeidigung der Regierung und der Regierungsstatlhaltei . Der Rekurs Pellikan contra Vrin ist zurückgezogen . Revifion der Strafgesetzgebung . Die in einer frühern Sitzung bestellte Spezialkommission erstattet Bericht . Es handelt sich um dte Ausscheidung der Kompetenzen in Ktiminalfachen . Referent der Mehrheit ist Dedual . Die Mehrhei hat sich geeinigt auf folgende Anträge : 1 ) Ueber tretungen des Polizeigesetzes werden von den Kreis

Sie zeigte ihm dic Sammlung ihrer Kunstwerke nnd vergaß über der Freude , daß ihm ihre Bilder bekannt und interessant waren , sogar die Circe zn spielen ; in ihrer Erregung fiel sie aus dcr Rolle , mit weitgeöffneten Augen nnd sanft gerötheten Wangen stand sie begeistert vor ihm . Nor Jahren hatte Karl denselben Ausdruck in cinem Kindergesichtchen erblickt , daher pochte scin Herz ; um Zerspringen , sein Athem stockte und Verwirrung bemächtigte sich seiner . Mrs . Montgomery war entzückt von ihm , das war ein Löwe , dessen man sich rühmen konnte und als cr sie verließ , lud sie ihn herzlich ein , seinen Besuch bald zu wiederholen . „ Käthe , der Mann ist ein Genie ! rief sie , als er kaum dic Thür hinter sich geschlossen hatte , „ wie schade , daß er so entsetzlich arm ist . Mr . Eoyne hat mir erzählt , daß er absolut nichts anßer seiner Kunst besitzt ; wenn das nicht wäre , würde ich sagen , daß er wie für Dich geschaffen ist .

Miß Dllvenant spielte mit einer der rothen Rosen und riß sie langsam und bedächtig mitten durch , ehe sie antwortete : „ Ich kann das nicht finden . Mr . Seymour ist ein wahrheitsliebender , ehrlicher Mann , und ich bin kein wahrheitsliebendes , ehrliches Mädchen ,

Außerdem sind ja , wie Dn mir zn verstehen gegeben h ast , Verstand nnd Ehrenhaftigkeit keine hervorragenden Eigenfchaftcn . Und damit warf sie die Rose mit der Miene der Ungeduld nnd des Unwillens fort , nahm ihr Visitenkartentäschchen vom Tisch nnd überließ Mrs . Montgomery ihren Betrachtungen . Die Tante zuckte die Achseln . Untcn hatte sich unterdessen etwas Anderes ereignet . Als Seymour durch den Flur schritt , sah er eine blutrothe Rosc auf dem Boden liegen ; sie war offenbar aus dem Strauß gefallen , den Käthe ins Besuchz immmer gebracht hatte . Er bückte sich und hob sie auf . In diefem Augenblick wußte er kaum weßhalb , aber lange nachher erinnerte er sich noch des leisen Schauers der ihn durchrieselte , als der starke Duft ihm entaeqcnströmte .

Nach diesem Besuch trat in Karl Hcymours Lebensweise einc Veränderung ein . Man sah ihn häufig in der großen Welt und sprach viel von ihm , denn Mrs . Montgomery pries ihren Liebling weit und breit und man mochte ihn gern , diesen armen , stolzen , jungen

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